Schwer zu vermitteln

Erstveröffentlicht: 
09.08.2016

Kohren-Sahlis. Das Rittergut des früheren Anführers der Wehrsportgruppe Hoffmann, Karl-Heinz Hoffmann, soll erneut unter den Hammer kommen. Weil nach der ersten Zwangsversteigerung der Bieter aus Nordrhein-Westfalen den Kaufpreis von 160 000 Euro nicht überwiesen hat, hat der Abwasserzweckverband Whyratal seine Anwälte beauftragt, eine neue Versteigerung in die Wege zu leiten. Das sagte Verbandsgeschäftsführerin Jana Erler am Dienstag. Hoffmann steht beim Abwasserzweckverband mit mindestens 170 000 Euro in der Kreide.

 

Der mehrfach vorbestrafte Rechtsextremist hatte das Rittergut in Kohren-Sahlis (Landkreis Leipzig) im Jahr 2004 erworben. Für Schlagzeilen sorgte, dass er für die Sanierung der Gebäude auf dem 60-Hektar-Anwesen staatliche Fördermittel erhielt. Das Innenministerium erklärte in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken, zwischen 2005 und 2010 seien rund 130 000 Euro geflossen.

 

Hoffmann gehört seit den 1960ern zu den bekanntesten Köpfen der Neonazi-Szene und saß mehrere Jahre in Haft. 1980 wurde die von ihm gegründete Wehrsportgruppe Hoffmann verboten.