Die Griesbachs: Sie flohen aus der "BRD-Diktatur" nach Russland und wohnen dort zu acht im VW-Bus

Erstveröffentlicht: 
22.06.2016

Wie es scheint, findet sich keine Hilfe für die Griesbachs oder anders ausgedrückt: Die potenziellen Helfer finden, dass mit den Griesbachs die Pferdchen der Fantasie zu sehr durchgegangen sein müssen und ihnen der Bezug zur Realität dann doch stark flöten ging. Warum? Weil Mutter Carola (51) und Vater André (46) samt zwei Kindern und vier Enkeln beschlossen haben, aus der "BRD-Diktatur" (facebook.com/groups/1711427232458792/permalink/1719558964978952/) nach Russland zu fliehen—mit einem VW-Bus, wo sie nun zu acht drin hausen, in der Hoffnung, Asyl von der Russischen Föderation zu bekommen. Bekommen sie aber nicht. Zu ihrem Leidwesen stuft Russland die BRD-Diktatur als ein sicheres Herkunftsland ein, auch wenn die Griesbachs davon überzeugt sind, dass das Gegenteil der Fall ist: Kinder würden in Kindergärten frühsexualisiert—bald auch schon in Krippen—, es komme die "Zwangs-Chipung" sowie ein Toleranzgesetz, nach dem man nichts mehr gegen die Migranten sagen könne:

 

Ach ja, Kinderklau, so Carola, sei ein behördliches Geschäftsmodell und der Impfzwang gehe auch überhaupt nicht klar. Findet man alles in dem zehnseitigen Facebook-Epos der Griesbachs mit dem Titel: Die Flucht nach Russland. (facebook.com/photo.php?fbid=1042893189127477&set=a.571197232963744.1073741836.100002204170458&type=3&theater)


Ende Dezember 2015 war es so weit, dass sich der Verschwörungstheoretiker-Clan mit seinem Bus auf die 2.300 Kilometer lange Reise in die russische Hauptstadt machte. Warum sie ausgerechnet die Russen in der Pflicht sahen, für sie als internationales Endlager zu fungieren, erklären sie gleich zu Beginn der besagten Facebook-Novelle: Es läuft darauf hinaus, dass die Griesbachs sich als "humanes Beutegut" fühlen und Russland ihrer Meinung nach alte Kriegsschulden bzw. Kriegsverpflichtungen zu begleichen habe.

 

Nach 2300 Kilometern in Moskau endlich angekommen, suchten die Griesbachs als erste Anlaufstelle das Außenministerium der Russischen Föderation (facebook.com/photo.php?fbid=1042893309127465&set=a.571197232963744.1073741836.100002204170458&type=3&theater) auf. Mit der Begründung: "Dort befindet sich die alliierte Hauptverwaltung der russischen Besatzungszone. Da Deutschland noch keine Friedensverträge abgeschlossen hat und noch immer ein der UN Feindstaatenklausel gelistet ist, obliegen die Zuständigkeit und die Verantwortlichkeit für das Gebiet der ehemaligen DDR, der Russischen Föderation."


Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht. Der hier zum Tragen kommenden Theorie, wonach die BRD kein souveräner Staat sei und keinen Friedensvertrag besitze, haben wir uns ausführlich in einem gesonderten Artikel gewidmet—doch was den Griesbach'schen Großfamilienausflug anbetrifft: Wie großartig muss eigentlich die Szene gewesen sein, als sich das deutsche Äquivalent zu den Flodders vor den zuständigen Mitarbeitern im Außenministerium aufgebaut haben muss und ihnen im gebrochenen Deutschrussisch zu erklären versuchte, was sie da eigentlich für einen Auftrag fahren? Es wird die reinste Gesichtsdisco bei den Staatsdiener stattgefunden haben, ein Alternieren der Gesichtsmuskulatur zwischen dem Zustand der totalen Entspannung—hervorgerufen durch entgeisterte Fassungslosigkeit—und dem Zustand der totalen Verkrampfung, ob der Versuche, sich vor lauter Lachen nicht in die Hose zu pissen.

 

Ja, die Vorstellung, wie die deutschen Flüchtlinge von Amt zu Amt wandern, bis sich schließlich die Migrationsbehörde UFMS ihrer annimmt und ihnen nach wochenlangem Tauziehen eine Abfuhr erteilt, hätte durchaus komödiantische Züge—auch deshalb, weil den Griesbachs mit der Zeit das Spielgeld für den eigenen Wahn ausging und sie vom Hotel in den Bus umziehen mussten. Darüber könnte gelacht werden, wenn da nur Carola und Vatti André in der Karre säßen und nur sie die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland um Kohle anpumpen würden, die sie in ihrer Verlautbarung als "moralisch völlig verrottet" (facebook.com/photo.php?fbid=1042894165794046&set=a.571197232963744.1073741836.100002204170458&type=3&theater) beschimpfen. Nur leider müssen die Kinder und Enkel ihre Fantastereien ebenfalls ausbaden—der Säugling Marc Alexander ist nur ein paar Wochen alt.

 

Und welch' Glück, dass die Truppe nicht zu neunt ist. Denn Stephanie Griesbach, die auch gerne mal auf Demos gegen die BRD GmbH mit ihrem Megafon (facebook.com/photo.php?fbid=693223967356912&set=ecnf.100000079456142&type=3&theater)  die Wortführerin gibt und mit Jürgen Elsässer in einem ideologisch-fruchtbaren Austausch steht, ist mit ihrer Familie nicht mitgefahren.

 

Von Deutschland aus versucht Stephanie mit einem Spendenaufruf (facebook.com/groups/1711427232458792/permalink/1719558964978952/), ihrer Familie den Arsch zu retten, doch auch das scheint nicht wirklich gezündet zu haben, da die Griesbachs laut Facebook planen, Russland wieder zu verlassen. Wie gesagt: Der Russland-Marathon wäre zum Lachen, wenn ihn die Kinder nicht mitbestreiten müssten, und es jetzt schon absehbar ist, dass da die nächste Generation von Aluhut-Liebhabern heranwächst.

"Die Eltern bauen, die Kinder wohnen": Schade nur, dass diese Sentenz auch für ideologische Gebäude gilt.