Gegen Leipziger Verlag - Staatsanwaltschaft ermittelt wegen geplanten „Mein Kampf“-Nachdrucks

Erstveröffentlicht: 
25.05.2016

Wegen eines geplanten unkommentierten Nachdrucks von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ durch den Leipziger Verlag "Der Schelm" hat die Staatsanwaltschaft Bamberg Ermittlungen eingeleitet. „Es wird geprüft, ob wir Anklage erheben können“, sagte ein Sprecher der Behörde.

 

Leipzig. Wegen eines geplanten unkommentierten Nachdrucks von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ hat die Staatsanwaltschaft Bamberg Ermittlungen eingeleitet. „Es wird geprüft, ob wir Anklage erheben können“, sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Gegen wie viele Personen ermittelt wird, wollte der Sprecher nicht sagten - und ebenso wenig, ob es sich um Rechtsextreme handelt.

 

Im Internet wirbt der Leipziger Verlag „Der Schelm“ für die Ausgabe als „unveränderter Nachdruck der im Zentralverlag der NSDAP (...) erschienenen Auflage“ von 1943. Der Verlag stellt sich nach eigenen Angaben damit gegen die kritische Edition des Texts, die das Institut für Zeitgeschichte in München Anfang 2016 auf den Markt gebracht hatte.

 

Der Eigentümer des Verlags, Adrian Preißinger, bestätigte, er wolle das Buch im Sommer herausbringen. In welcher Auflage und wo es gedruckt werden soll, wollte er nicht sagen. Es bestünde aber offenbar Bedarf an der Originalfassung, er könne über Bestellungen nicht klagen.