Luftballonkette und Demos: Leipziger Ring gehört nicht mehr nur Legida

Erstveröffentlicht: 
29.04.2016

Dieser Demo-Montag wird anders: War der westliche Ring über Monate dem rechtspopulistischen Bündnis Legida vorbehalten, führt am 2. Mai auch eine Gegendemonstration über einen Teil der Strecke.

 

Leipzig. Der westliche Ring wird nicht mehr allein von dem rechtspopulistischen Bündnis Legida genutzt. Am kommenden Montag führt zeitversetzt auch eine Gegendemonstration über Teile der Strecke. Das Ordnungsamt teilte am Freitag die angemeldeten Routen mit.

 

So wird das Netzwerk „Leipzig nimmt Platz“ ab 18 Uhr vom Augustusplatz über Roßplatz, Martin-Luther-Ring und Dittrichring bis zur Zwischenkundgebung am Thomaskirchhof laufen. Von dort aus geht es weiter über den oberen Dittrichring und die große Fleischergasse bis zum südöstlichen Richard-Wagner-Platz. Die Veranstalter rechnen mit rund 1000 Teilnehmern, gegen 22 Uhr soll die Demonstration beendet sein.

 

Unter dem Motto „Leipzig bleibt bunt“ hat der ehemalige Thomaskirchenpfarrer Christian Wolff eine Luftballonkette auf dem Ring angekündigt. Zwischen 18 und 20 Uhr wollen rund 300 Menschen ein Zeichen für Meinungs- und Religionsfreiheit, eine aktive Integrationspolitik und eine menschenwürdige Behandlung aller Flüchtlinge in Europa setzen. Luftballons werden ab 18 Uhr an der Thomaskirche ausgegeben. Die Kette soll am Ring zwischen der Runden Ecke bis zum Neuen Rathaus reichen.

 

Um 19.15 Uhr findet dann eine Kundgebung am Mendelssohn-Portal statt, und nach dem geplanten Ende der Veranstaltung um 20 Uhr ein Friedensgebet in der Thomaskirche. Bereits um 18 Uhr ruft das Erich-Zeigner-Haus wieder zur Mahnwache am Stolperstein Dittrichring 11 auf, direkt an der Straßenbahnhaltestelle. 

 

Richard-Wagner-Platz wird aufgeteilt


Laut Ordnungsamt gibt es nördlich der City einen weiteren Protestzug gegen das fremdenfeindliche Legida-Bündnis unter dem Motto „A Monday without you“. Die Veranstalter laufen aus Gohlis in Richtung Innenstadt. Start ist um 17 Uhr die Virchowstraße, Ecke Lützwostraße. Dann geht es über die die Georg-Schumann-Straße und Eutritzscher Straße bis zum Wilhelm-Liebknecht-Platz.

 

Der Richard-Wagner-Platz wird wieder zwischen Gegenprotest und Legida aufgeteilt. Legida beginnt seine Veranstaltung um 19 Uhr wie in den vergangenen Wochen auf dem nordwestlichen Richard-Wagner-Platz, läuft über den westlichen Ring bis zum Stadthaus und zurück. Die Veranstalter gehen von 1000 Teilnehmern aus, so die Ordnungsbehörde. 

 

Verkehrseinschränkungen


Ab 17 Uhr müssen die Leipziger in Gohlis und bis zum Liebknecht-Platz bereits mit Verkehrseinschränkungen rechnen. Ab 18 Uhr ist vor allem der westliche Ring, zeitweise auch der südliche Ring betroffen. Die Leipziger Verkehrsbetriebe wollen den Bahnverkehr so lange wie möglich aufrechterhalten und informieren unter www.l.de/v über die aktuelle Situation.