[HN] 40 Anzeigen nach Kurden-Demos im Januar

Erstveröffentlicht: 
27.04.2016

Die Polizei hat nach Auseinandersetzungen mit kurdischen Gruppen im Januar inzwischen mindestens 40 Straftäter ermittelt. Auch zu einem Anschlag auf einen Supermarkt in Heilbronn haben sich angeblich Kurden bekannt. Das verunsichert türkische Gruppen.

 

Die Polizei beschäftigt sich intensiv mit möglichen Straftaten kurdischer Täter. Das hat Thomas Nürnberger, Revierleiter des Heilbronner Innenstadtpräsidiums der Polizei, bei einem runden Tisch mit Polizei und muslimischen Gruppen deutlich gemacht.

Kurz vor Ostern hatte es einen Anschlag auf einen türkischen Supermarkt in Heilbronn gegeben. In einem angeblichen Bekennerschreiben im Internet hat sich eine kurdische Gruppe dazu bekannt. Zu diesem Fall habe die Polizei eine starke Ermittlungsgruppe eingesetzt, sagte Nürnberger. „Ich hoffe jeden Tag, dass die Ermittlungsgruppe erfolgreich ist.“

 

Befürchtungen unter Türken

 

Das hoffen auch viele Türken in Heilbronn. „Eine Aufklärung des Falls wäre uns alle wichtig, um uns in Heilbronn sicher zu fühlen“, sagte eine Teilnehmerin des runden Tisches. „Unter Teilen der muslimischen Bevölkerung herrscht Angst“, sagte ein anderer Teilnehmer. 

 

Die Polizei wollte beim runden Tisch zeigen, dass sie das ernst nehme. Revierleiter Nürnberger sprach von verstärkten Streifen an Moscheen. Die Polizei sei für die Sorgen sensibilisiert.

 

Konflikte haben sich nach Demoverbot beruhigt

 

Nürnberger präsentierte auch Erfolge seiner Ermittler. Im Januar hatte es am Rande einer Demonstration von Kurden auf dem Heilbronner Kiliansplatz Auseinandersetzungen gegeben. Inzwischen habe die Polizei 40 bis 50 Straftäter ermittelt, sagte Nürnberger. „Das war aus meiner Sicht sehr erfolgreich.“

 

Den Konflikt zwischen Kurden und anderen Türken in der Stadt wollte er aber nicht zu hoch hängen. Es habe zwar mehrere Auseinandersetzungen gegeben, inzwischen habe sich die Lage aber beruhigt. Dabei habe auch ein zwischenzeitliches Demoverbot für kurdische Gruppen geholfen, sagte Nürnberger. Außerdem kämen viele der auffälligen Anhänger kurdischer Gruppen nicht aus Heilbronn. „Wir wissen, dass von auswärts Leute kommen, die aufstacheln wollen.“