[HRO] Gedenken an Rostocker Arbeitersportler

Gedenkstein für Rudolf Mokry

In Rostock folgten heute etwa ein Dutzend Menschen dem Aufruf des Chors „Roter Hering“ und gedachten dem Kommunisten und Antifaschisten Rudolf Mokry mit einem Gedenkspaziergang. Anlass dafür ist der 111. Geburtstag des „Roten Rudi“, wie Mokry auch genannt wird.

 

Das Leben Rudolf Mokrys

 

Der am 24. April 1905 in Klockow in Mecklenburg geborene Rudolf Mokry wuchs in Rostock auf und trat hier mehreren Arbeitersportvereinen bei. Er half von 1923 bis 1927 das Arbeitersportstadion aufzubauen. 1927 zog es Mokry nach Hamburg, wo er Mitglied und später Vorsitzender des Arbeitersportvereins „Fichte“ wurde. 1930 schloss sich der ASV „Fichte“ der „Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit“ an. Rudolf Mokry trat 1930 in die KPD ein und betätigte sich ab 1933 in der illegalen kommunistischen Arbeit, unter anderem in Mecklenburg. Obwohl er bereits 1933/34 von den Nazis verhaftet wurde, baute er noch 1935 die Hamburger Antifagruppe „Revolutionäre Jugend“ auf. Im gleichen Jahr verhaftete man ihn erneut. Nach sechsjähriger Gefängnishaft, wurde er 1941 schließlich in das KZ Sachsenhausen deportiert. Dort beteiligte sich Mokry am internationalen Lagerkomitee. Wegen der Tätigkeit im illegal arbeitenden Komitee wurden Mokry und weitere Genossen am 11.10.1944 von den Nazis ermordet.

 

Erinnerungsorte

 

Heute erinnert in Rostock nur noch ein Gedenkstein, nahe des von den Nazis in Volksstadion umbenannten Arbeiterstadions, an Mokry. Der im Mai 1975 aufgestellte Stein wurde Ende der 1980er Jahre in den Barnstorfer Wald umgesetzt und restauriert. Der Stein trägt die Inschrift:

Ruhm und Ehre dem Rostocker Kommunisten und Arbeitersportler Rudolf Mokry der am 11.10.1944 von den Faschisten im KZ Sachsenhausen ermordet wurde

Rostock, 14. Mai 1975                                                                                                                                                                              Die Rostocker Sportler

In Hamburg-Wilhemsburg erinnert ein Stolperstein im Otterhaken 5 und eine Gedenktafel am Ortsamt an den Kommunisten. Zudem ist eine Straße der Hansestadt nach ihm benannt.

Weitere Informationen zum Leben und Gedenken an den „Roten Rudi“ findet ihr hier.

 

Erinnern heißt kämpfen!

 

Das Gedenken an Rudolf Mokry darf aber nicht nur reine Erinnerung sein. In unseren Kämpfen soll der Geist Mokrys fortleben. Als Antifaschist_innen in Mecklenburg-Vorpommern stehen wir in der Tradition von Genoss_innen wie ihm. Die faschistische Gefahr, gegen die er ankämpfte, ist noch nicht gebannt und die bessere Welt, die er im Sinn hatte, noch nicht erreicht.

Bereits am 30. April gehen Kommunist_innen in Mecklenburg-Vorpommern wieder auf die Straße. In Greifswald wird es eine Demonstration unter dem Motto „Solidarität statt Rassismus!“ geben.

Am 1. Mai gilt es in Schwerin aktiv zu werden gegen Faschismus. Die NPD will in der Landeshauptstadt aufmarschieren.

Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, wollen die Neonazis erneut in Demmin marschieren und die Geschichte verdrehen.

 

Kämpfen wir im Sinne Rudolf Mokrys gegen den Faschismus und für den Kommunismus!