900 Beamte pro Tag fehlen - Krankenstand bei Polizei gestiegen – Leipzig besonders häufig betroffen

Erstveröffentlicht: 
13.04.2016

Der Krankenstand bei der sächsischen Polizei ist fast doppelt so hoch wie beim Durchschnitt der Arbeitnehmer im Freistaat. 2015 betrug er 8,4 Prozent. Besonders häufig seien Polizisten der Direktionen Leipzig und Görlitz krank.

 

Dresden. - Der Krankenstand bei der sächsischen Polizei ist fast doppelt so hoch wie beim Durchschnitt der Arbeitnehmer im Freistaat. 2015 betrug er 8,4 Prozent, wie aus einer Antwort von Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf eine Kleine Anfrage des Linke-Landtagsabgeordneten Enrico Stange hervorgeht.

 

Laut DAK-Gesundheit lag der Krankenstand der bei ihr versicherten Arbeitnehmer im vergangenen Jahr dagegen bei nur 4,6 Prozent. Stange machte die Überlastung der sächsischen Polizei „wegen des jahrelangen Personalabbaus“ für die vielen Krankheitsfälle verantwortlich. 2010 habe der Krankenstand noch bei 7,7 Prozent gelegen.

 

Von rund 10 800 Polizisten seien im vergangenen Jahr täglich etwa 900 aufgrund von Krankheit nicht zum Dienst erschienen. Besonders häufig seien Polizisten der Direktionen Leipzig und Görlitz krank. Hier liege der Krankenstand jeweils weit über 10 Prozent. Im Durchschnitt waren die Polizisten der Polizeidirektion Leipzig mit 38,3 Tagen auch am längsten krank, gefolgt von den Kollegen in den Direktionen Görlitz (37,6), Dresden (31,6) und Chemnitz (30,2).

 

„Burnout ist bei der Polizei keine Seltenheit mehr“, konstatierte Stange. Er forderte ein besseres Gesundheitsmanagement für die Beamten sowie deutlich mehr junge Polizeianwärter einzustellen als geplant.