Ahmadiyya plant nach Leipzig auch Moschee-Neubau in Chemnitz

Erstveröffentlicht: 
13.04.2016

Die muslimische Ahmadiyya-Gemeinde will in Chemnitz den zweiten Moschee-Neubau Ostdeutschlands errichten. Der erste entsteht voraussichtlich ab September bereits in Leipzig.

 

Leipzig. Ab September will die Ahmadiyya-Gemeinde in Leipzig den ersten Moschee-Neubau Ostdeutschlands errichten. Noch vor dem ersten Spatenstich im Stadtteil Gohlis sind nun Pläne für einen weiteren Sakralbau der Gemeinde in Sachsen bekannt geworden. Nach eigenen Angaben soll in Chemnitz ebenfalls eine neue Ahmadiyya-Moschee entstehen.

 

Ein Bauvorantrag für das Gotteshaus mit Kuppel und Minarett sei bereits Ende vergangenen Jahres bei der Stadt eingereicht worden, sagte der Vorsitzende der Gemeinde in Sachsen, Rashid Nawaz. Weitere von der Stadt angeforderte Unterlagen habe man nachgereicht. „Jetzt warten wir auf Antwort von der Stadt.“ Geplant sei der Bau auf einem Grundstück in Zentrumsnähe.

 

Nawaz zufolge hat die Ahmadiyya-Gemeinde in Chemnitz rund 40 Mitglieder. „Zur Zeit beten wir freitags in einer Wohnung.“ Bei Veranstaltungen oder wenn sich mehr als zehn Mitglieder zum Freitagsgebet treffen wollten, werde ein Saal in einer Jugendeinrichtung angemietet. 

 

Leipziger Moschee mit Architekturwettbewerb


In Leipzig wurde der Bauvorantrag für die neue Ahmadiyya-Moschee bereits von der Kommune genehmigt. Zudem fand ein gemeinsamer Architekturwettbewerb von Gemeinde und Stadtverwaltung statt, der die Baupläne konkretisierte. Etwa 700.000 Euro soll das Gebäude an der Georg-Schumann- Straße/Ecke Bleichertstraße kosten. Zur feierlichen Grundsteinlegung im September wird auch das spirituelle Oberhaupt der Religionsgemeinschaft, Mirza Masrur Ahmad, in der Messestadt erwartet.

 

Als die ersten Bauabsichten für den Moschee-Neubau in Leipzig 2013 bekannt wurden, gab es monatelang Hetze und Proteste im Stadtteil, die von der rechtsextremen NPD angeführt wurden. Im April 2014 versuchte der damalige NPD-Politiker Alexander Kurth eine Petition gegen das Gebäude im Stadtrat zu übergeben, Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verweigerte aber die Annahme. Befürworter des Baus sammelten derweil mehr als 6000 Unterschriften für eine Moschee in Leipzig-Gohlis. (mit dpa)