Pegida und Gepida: Kein Dialog auf Sichtweite

Erstveröffentlicht: 
11.04.2016

So nah wie lange nicht kamen sich am Montagabend die beiden Demos von Pegida und Gepida. Während die Islamgegner gerade vom Altmarkt aus auf die Wilsdruffer Straße loslaufen wollten, kam auch Gepida vom Neumarkt aus auf die Wilsdruffer Straße, so dass sich die Anhänger beider Seiten direkt vor dem Kulturpalast gegenüber standen.

 

Abgesehen von den üblichen verbalen Scharmützeln und Bedrohungen blieb es aber friedlich, die in Doppelreihe postierten Polizisten mussten nicht eingreifen.

 

Bei Pegida dankte Frontmann Lutz Bachmann, dem thüringischen AfD-Politiker Björn Höcke, der auf einem AfD-Parteitag am Wochenende Pegida als „parlamentarische Vorfeldorganisation in Dresden“bezeichnete. Bachmann, der in einer Woche einmal mehr vor Gericht steht, nannte in seiner Eröffnungsrede Pegida „Teil einer Fundamentalopposition“ und kündigte abermals die Gründung einer eigenen Partei in Sachsen an. Zudem berichtete er davon, dass sich bereits am Sonntag in der Schweiz eine Pegida-Partei gegründet habe. Laut der Initiative „durchgezählt“ nahmen Montagabend etwa 2500 bis 3000 Menschen an der Kundgebung teil. Andere Beobachter hatten eine etwas höhere Zahl geschätzt. Damit verliert das Bündnis weiter an Zulauf. Seit der Kundgebung am 6. Februar, bei der noch etwa 8000 Pegida-Teilnehmer am Königsufer protestierten, schrumpft wöchentlich die Zahl der Demonstranten.

 

Bei der Gegendemonstration von „Gepida“ und einer kleineren Kundgebung auf dem Neumarkt nahmen laut „durchgezählt“ etwa 250 Menschen teil.