Gut 1000 Menschen protestieren in Leipzig gegen rechtes Demo-Bündnis

Erstveröffentlicht: 
05.04.2016

Legida und das rechte Bündnis „Wir lieben Sachsen/Thügida“ haben am Montag gemeinsam auf dem Leipziger Ring demonstriert – und verbuchten einen massiven Teilnehmerschwund. Mehr als doppelt so viele Menschen protestierten weitgehend friedlich dagegen.

 

Leipzig. Lichterkette, Global Space Odyssey und eine Spontandemo von NoLegida auf dem Ring: Mehr als doppelt so viele Gegendemonstranten haben sich am Montagabend einer rechten Doppel-Demo mit rund 500 Teilnehmern in Leipzig entgegengestellt. Gut 1000 Menschen protestierten gegen die Aufzüge der islam- und fremdenfeindlichen Initiative Legida sowie des rechtsradikalen Bündnisses „Wir lieben Sachsen/Thügida“. Diese übten – wie angekündigt – auf dem Westring den Schulterschluss und marschierten anschließend unter lautstarken Gegenprotesten gemeinsam zum Neuen Rathaus und zurück zum Richard-Wagner-Platz.

 

Die Polizei sprach von einem weitgehend friedlichen Demo-Abend. Mit Blick auf die verschärfte Sicherheitslage durch die beiden rechten Aufzugs-Routen und am Ende insgesamt acht Gegenveranstaltungen waren mehr als 1000 Beamte aus fünf Bundesländern im Einsatz. Auch Wasserwerfer und Räumpanzer wurden aufgefahren. „Wir haben grundsätzlich mit einer gesteigerten Gewaltbereitschaft zu rechnen“, warnte Polizeisprecher Andreas Loepki im Vorfeld gegenüber LVZ.de. Am Ende des Tages registrierte die Polizei acht Verstöße gegen das Versammlungsgesetz (Stand 23 Uhr) und zwei Fälle von Körperverletzungen.

 

Bei Legida machte sich – ebenso wie bei Pegida in Dresden – ein deutlicher Teilnehmerschwund bemerkbar, obwohl für die Leipziger Demo zuvor in der rechten Szene verstärkt mobilisiert worden war. Die Studentengruppe „Durchgezählt“ sprach von 490 bis 550 Teilnehmern – etwa halb so viele wie bei der letzten Demo vor einem Monat mit Pegida (800 bis 1000). Das rechte Bündnis „Wir lieben Sachsen/Thügida“ vereinte unter der Führung von Ex-Legida-Chef Silvio Rösler, Alexander Kurth (Die Rechte) und dem aus der NPD ausgeschlossenen Stadtrat Enrico Böhm nur rund 50 Teilnehmer auf der Käthe-Kollwitz-Straße hinter sich.

 

Die Gegendemonstranten durften dieses Mal so nah an der Legida-Route protestieren wie bei keiner bisherigen Demo auf dem Westring. Dabei blieb es nicht nur bei verbalen Attacken. Die Polizei musste zwei Durchbruchsversuche aus dem linken Lager verhindern. Rund 60 Gegendemonstranten wollten auf der „Thügida“-Route die Absperrgitter in Höhe Thomasiusstraße übersteigen und wurden dabei von den Beamten gestoppt. Zur Absicherung war auch dieses Mal ein Kontrollbereich in der Innenstadt eingerichtet worden, in dem anlassunabhängig Personenkontrollen durchgeführt werden konnten, wie die Polizei im Nachgang bestätigte.

 

Als neuer Wortführer auf der Legida-Bühne präsentierte sich nach dem Rücktritt von Vereinschef Markus Johnke der Dresdner Nicos Chawales, der über altbekannte Themen wie die angeblich verheerenden Auswirkungen des Flüchtlingsstroms referierte. Er proklamierte: „Der Islam zerstört Europa.“ Als weitere Redner ergriffen der Dresdner NPD-Stadtrat Simon Richter und ein nicht namentlich auftretender „Langer“ von der „Bürgerinitiative Roßwein gegen Politikversagen“ das Wort. Das nächste Mal will Legida erneut nach vierwöchiger Pause Wochen in Leipzig demonstrieren – am 2. Mai.

 

Die Ereignisse des Tages zum Nachlesen im Live-Ticker:


++ 22.25 Uhr ++ Nach Abschluss der Demos spricht die Polizei insgesamt von einem "relativ friedlichen" Abend . Die Demonstrationen seien ohne größere Störungen verlaufen, so Sprecher Andreas Loepki gegenüber LVZ.de. Verhindert wurden laut Polizei zwei Durchburchsversuche von Gegendemonstranten. Gegen 19.30 Uhr hätten rund 60 Personen versucht, an der Ecke Thomasisustraße/Käthe-Kollwitz-Straße auf die Thügida-Route zu gelangen. Dies sei ebenso verhindert worden wie ein ähnlicher Versuch zwischen Runder Ecke und Thomaskirche. "In diesem Bereich kam es auch verstärk zu verbalen Attacken von Seiten der Gegendemonstranten", so Loepki.

 

++ 22.15 Uhr ++ Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigt, wurde heute in der Innenstadt erneut ein Kontrollbereich eingerichtet, in dem anlassunabhängig Personenkontrollen durchgeführt werden konnten. Grund seien die Straftaten bei dern vergangenen Demos gewesen, heißt es. Auch bei der letzten Demo am 7. März wurde zu dieser Maßnahme gegriffen. Zur zeitlichen und örtlichen Ausdehnung wurden keine Angaben gemacht.

 

++ 22.12 Uhr ++ Beim Abmarsch kam es zu Konflikten zwischen Legida-Teilnehmern und Gegendemonstranten . Die Polizei musste eingreifen, um Auseinandersetzungen zu verhindern, so Sprecher Andreas Loepki. Mindestens zwei Anzeigen wegen Körperverletzungen seien im Laufe des Abends aufgenommen worden, so die vorläufige Bilanz.

 

++ 21.53 Uhr ++ Der Wortführer auf der Legida-Bühne, Nicos Chawales, beendet die Kundgebung. Er kündigt an, dass am 2. Mai die nächste Demo in Leipzig stattfinden soll. (Update: Auf der Bühne war zunächst vom 3. Mai die Rede, diese Angabe wurde korrigiert) "Wir werden nicht weichen", so Chawales abschließend. Die deutsche Nationalhymne wird noch gesungen, danach ist Schluss.

 

++ 21.46 Uhr ++ Legida heute mit Überlänge : Redner "Der Lange" arbeitet sich nach 45 Minuten Redezeit nun an Leipzigs Polizeichef Bernd Merbitz ab und hält diesem vor, Sympathien für Autonome zu haben. Ein beträchlicher Teil der Zuhörer hat die Demo bereits verlassen.


++ 21.45 Uhr ++ Die Spontandemo ist zurück am Wagnerplatz. "Legida hat den Ring an Euch verloren, großes Dankeschön", sagt der Sprecher am Lauti.

 

++ 21.37 Uhr ++ NoLegida holt sich symbolisch den Ring zurück: Die Spontandemo mit rund 200 Teilnehmern zieht vom Thomaskirchhof zur Runden Ecke. Auf einem Transparent steht "Nationalität Mensch". Vorneweg geht Sachsens Grünen-Chef Jürgen Kasek mit einer Fahne.

 

++ 21.30 Uhr ++ Legida löst sich langsam auf. Die ersten Teilnehmer gehen, obwohl auf der Bühne noch geredet wird. "Der Lange" meint, dass bei der Demo am 12.12. ein Zeichen gesetzt wurde, "dass Connewitz keine linke No-Go-Area wird". Auch die Ereignisse von Clausnitz werden verharmlost - es habe ja keine Gewalt gegeben. OBM Burkhard Jung wird zum Rücktritt aufgefordert, man will "beim Packen helfen". Die "Thügida/Wir lieben Sachsen"-Fraktion um Alexander Kurth und Silvio Rösler hat den Platz bereits verlassen.

 

++ 21.28 Uhr ++ Die spontane Gegendemo wurde von der Thomaskirche bis zur Runden Ecke genehmigt. Die Rede ist von einem "Ring gegen Rassismus".

 

++ 21.23 Uhr ++ Update zum Polizeieinsatz in Connewitz: In der Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Prinz-Eugen-Straße ist es zu einer  Schlägerei gekommen. Es seien etwa zehn Personen beteiligt gewesen, teilte das Polizei-Lagezentrum auf Anfrage von LVZ.de mit. "Es hatte nichts mit der Demo zu tun", so ein Sprecher. Eine Sachbeschädigung am Herderplatz habe sich nicht bestätigt.

 

++ 21.10 Uhr ++ Polizeisprecher Uwe Voigt zieht im Video-Interview mit LVZ.de ein erstes positives Fazit zum Demo-Abend und spricht über die besonderen Herausforderungen des heutigen Abends:

 

 

++ 21.00 Uhr ++ Laut "Leipzig nimmt Platz" wurde eine Spontandemonstration am Thomaskirchhof angemeldet. Motto: "Keine Straße den Nazis". Es fehlen noch ein Megafon und Ordnerbinden. "Wir wollen zeigen, dass der Ring nicht nur für Legida frei gemacht wird", so die Anmelder.

 

++ 20.59 Uhr ++ Legida ist wieder auf dem Richard-Wagner-Platz. Die Abschlusskundgebung beginnt mit dem Vortrag eines Redners namens "Der Lange" von der "Bürgerinitiative Rosswein gegen Politikversagen". Er behauptet: "Die Mächtigen lassen Kinder Steine auf Euch werfen." Inzwischen liegt auch die offizielle Zahl für Legida vor: Laut "Durchgezählt" waren es 490-550 Teilnehmer und damit nur noch etwa halb so viele wie bei der letzten Demo in Leipzig, an der auch Pegida teilnahm. Am 7. März wurden 800 bis 1000 Teilnehmer gezählt.

 

++ 20.50 Uhr ++ Polizeieinsatz in Connewitz: Mehrere Funkwagen eilen mit Blaulicht über die Karli gen Süden, auch ein Polizeihubschrauber kreist über dem Viertel. Nach Polizeiangaben hat es eine Sachbeschädigung am Herderplatz unweit des Connewitzer Kreuzes gegeben. Details sind bislang noch unklar. Der Helikopter soll die Lage prüfen, heißt es.

 

++ 20.48 Uhr ++ Auf dem Rückweg zum Richard-Wagner-Platz versuchen Gegendemonstranten auf die Legida-Strecke zu gelangen, werden aber von der Polizei zurückgedrängt.

 

++ 20.34 Uhr ++ Legida ist am Wendepunkt Stadthaus angekomen. Die Demo verläuft bislang friedlich. Von der Polizei gibt es allerdings immer wieder Ermahnungen an Legida, sich nicht provozieren zu lassen. Die Strecke ist gesäumt von Gegendemonstranten, inklusive der Teilnehmer der Lichterkette.

 

++ 20.22 Uhr ++ Der Marsch wird am Ring von lautstarkem Gegenprotest empfangen. Die Legida-Gegner dürfen diesmal laut Beobachtern deutlich näher an die Aufzugsstrecke als zuletzt. "Nationalismus raus aus den Köpfen" rufen die Teilnehmer und "Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!" Eine Gegendemo hat sich gegenüber Elsterartig an der Aufzugsstrecke von Legida postiert. 

 

 

++ 20.15 Uhr ++ Vereinigung auf dem Goerdelerring : Die Demos von Legida (etwa 400 Teilnehmer) und "Thügida/Wir lieben Sachsen" (etwa 50 Teilnehmer) schließen sich zusammen.

 

++ 20.08 Uhr ++ Bei Legida beginnt der Spaziergang. Auch Ex-Chef Markus Johnke ist als Ordner gesichtet worden. (Korrektur 20.57 Uhr: Die Person war nicht Markus Johnke. Es handelte sich um eine Verwechslung.) Die Lichterkette der Gegendemonstranten auf dem Westring formiert sich. Die Teilnehmer kommen zum Teil von der Wagnerplatz-Demo.

 

++ 20.01 Uhr ++ Die aktuellen Zahlen zusammengefasst: Laut der studentischen Initiative "Durchgezählt" waren es 700 bis 800 Demo-Teilnehmer bei "Leipzig nimmt Platz", 400 bis 500 Teilnehmer bei der GSO, 200 bis 220 zum Start der Lichterkette, rund 80 bei der Antifa-Demo in Leutzsch. Auf der Gegenseite wurden bei "Wir lieben Sachsen/Thügida" 50 bis 55 Teilnehmer gezählt. Für Legida liegt noch keine Zahl vor, unsere Reporter schätzen aber etwa 400 Teilnehmer bei der Auftaktkundgebung. Damit sind - vor dem Spaziergang - etwa doppelt so viele Gegenprotest-Teilnehmer auf der Straße wie bei Legida/Thügida.

 

++ 19.52 Uhr ++ Röslers "Thügida"-Gruppe läuft nun Legida entgegen. Dort spricht noch Nicos Chawales, der ganz offensichtlich eine andere Rhetorik pflegt, als es noch zuletzt auf der Legida-Bühne üblich war. Bislang ertönen keine Rufe wie "Jung muss weg" und "Lügenpresse". Stattdessen referiert Chawales über den Flüchtlingsstrom, soziale Verluste durch die Asylkrise und proklamiert: "Der Islam zerstört Europa."

 

++ 19.47 Uhr ++ Gleich soll die Gegendemo Richtung Thomaskirchhof ziehen. "Ihr braucht keine Umwege zu gehen, das ist angemeldet", heißt es auf dem Richard-Wagner-Platz. Bei der Lichterkette sind bereits mehr als 200 Leute.

 

++ 19.38 Uhr ++ Thügida wartet unweit der Runden Ecke auf Legida und hört Musik von nationalen Liedermachern. Auf der Zwischenkundgebung spricht Sigrid Schüssler aus Aschaffenburg, 2013 NPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl in Bayern. Sie kündigt den "historischen Moment" des Zusammenschlusses an. Der Legida-Marsch hat aber noch nicht begonnen.

 

++ 19.35 Uhr ++ Nach Schätzungen tragen mehr als 1000 Teilnehmer den Gegenprotest auf die Straße. Unsere Reporter berichten von viel jungem und studentischem Publikum am Richard-Wagner-Platz und bei der GSO. "Nazis nicht die Straße zu überlassen, gehört zum Repertoire zivilen Ungehorsams", heißt es. Der "Mob" könne vor allem in Sachsen vor Flüchtlingsheimen schalten und walten. Statt Hetze gibt es hier Pop: Cindy Laupers "Girls just wanna have fun" schallt über den Richard-Wagner-Platz.

 

++ 19.27 Uhr ++ Bei Legida beginnt Nicos Chawales aus Dresden. Der Vermessungsingenieur wurde nach eigenen Worten gebeten, zu moderieren, nachdem Chef Markus Johnke vor zwei Wochen zurückgetreten war. Nikos spricht von einem "Tag der Patrioten" in Leipzig, hetzt gegen die "Kriegstreiber" in Israel, USA und im eigenen Land. Als zweiter Redner folgt Simon aus Radeberg. Er springt vom internationalen Finanzkapitalismus zum Krieg gegen den Terror und zum Atomterrorismus.

 

++ 19.15 Uhr ++ Die Auftaktkundgebung von Legida beginnt. Von der Gegenseite ertönen ein gellendes Pfeiffkonzert und "Nazis raus"-Rufe. Parallel macht sich auf der Käthe-Kollwitz-Straße Thügida zum Abmarsch mit Transparenten wie "Überfremdung stoppen" bereit.

 

++ 19.12 Uhr ++ Bei Thügida sprach auch der rechtsextreme Münchner Stadtrat Karl Richter ("Bürgerinitiative Ausländerstopp"). Er bezeichnete das "Merkelregime" als den  "Wurmfortsatz der amerikanischen Einflüsterer". Richter forderte: "Die Amis müssen raus, wie die Russen vor 20 Jahren." Der Staatsschutz der Polizei München ermittelte im August bereits gegen Richter wegen des Verdachts auf Volksverhetzung, nachdem dieser laut Medienberichten asylfeindliche Flugblätter mit falschen Polizeifakten verbreitet haben soll. Darin wurde dazu aufgerufen „größeren Gruppen von Asylbetrügern lieber aus dem Weg“ zu gehen, um nicht Opfer von vermeintlichen Kriminellen zu werden.

 

++ 19.10 Uhr ++ Etwa 800 Leute bei Leipzig nimmt Platz, teilen die Organisatoren den jubelnden Teilnehmern mit. Die GSO-Demo ist beendet. Die Teilnehmer ziehen nun zum Richard-Wagner-Platz.

 

++ 19.05 Uhr ++ Zum Auftakt bei Legida sind laut Schätzungen rund 400 bis 500 Teilnehmer auf dem Richard-Wagner-Platz. Auch der MDR berichtet - wie schon bei den letzten Malen mit Personenschützern.

 

++ 18.57 Uhr ++ Demo von "Leipzig nimmt Platz" stoppt zur Gegenkundgebung vor dem Brühlpelz , in dem Flüchtlinge wohnen. "Wir haben gehört, dass Demos vor dem Haus als bedrohlich empfunden werden, das ist traurig", so eine Sprecherin. Asylbewerber werfen neugierige Blicke aus dem Gebäude. Auch die Initiative Social Center stellt sich vor. Ein Sprecher des basisdemokratischen Projekts, das Anfang März die Führerscheinstelle besetzt hatte, sagt, dass die Gespräche mit der Stadt zur Umsetzung eines solchen Zentrums für Solidarität und Integration weiterhin laufen.

 

++ 18.53 Uhr ++ Bei der Auftaktkundgebung von Thügida spricht Silvio Rösler vom Schulterschluss der rechten Bewgungen. "Patrioten in Leipzig müssen wieder gemeinsam auf die Straße gehen", so der OfD-Chef. Ex-NPD-Mitglied Alexander Kurth (Die Rechte) ergänzt: "Wir setzen ein Zeichen der Enigkeit." Persönliche Differenzen seien über Bord geworfen worden. Der jüngst aus der NPD ausgeschlossene Stadtrat Enrico Böhm tritt als Redner der Bewegung "Wir für Leipzig" auf. Die rund 40 Zuhörer haben sich im Kreis versammelt. Auf dem Wagnerplatz warten unterdessen etwa 150 Legidisten, dass es losgeht. 

 

++ 18.45 Uhr ++ Immer mehr Menschen schließen sich den Gegendemos an. Auf dem östlichen Ring sind rund 400 Menschen mit "Leipzig nimmt Platz" unterwegs. "Wir sind keine Hooligans, wir sind Biene-Maja-Fans", rufen die Demonstranten. Die GSO passiert am südlichen Ring die Haltestelle Neues Rathaus mit mehreren hundert Teilnehmern.

 

++ 18.42 Uhr ++ Polizeisprecher Andreas Loepki betont nochmals: "Im Umfeld von Legida-Demos muss immer mit Ausschreitungen gerechnet werden."  Die Situation am heutigen Tag sei aber nicht mit dem 12.12. zu vergleichen, als Linksautonome im Umfeld eines Neonazi-Aufmarsches in der Südvorstadt Krawalle anzettelten. Die Demo-Anmeldung im Süden der Stadt sei damals von den Linken als Provokation empfunden worden.

 

++ 18.40 Uhr ++ Bei der Thügida-Demo haben sich an der Seite von Ex-Legida-Chef Silvio Rösler bislang etwa 30 Teilnehmer versammelt.

 

 

++ 18.37 Uhr ++ Im Hautbahnhof haben sich auf dem Querbahnsteig rund 50 bis 80 Personen aus dem rechten Spektrum vor einem Schnellrestaurant versammelt. Laut Bundespolizei ist die Lage ruhig, auch der Zugverkehr rollt ohne Störungen. Hinweis für Reisende: Der Zugang zum Mittelbau (Haupt-Taxistand) sowie die kleineren Seiteneingänge sind derzeit geschlossen, die Hauptzugänge zur West- und Osthalle bleiben geöffnet.

 

++ 18.20 Uhr ++ Über der Innenstadt kreist ein Polizeihubschrauber . Im Feierabendverkehr wird es auf den Straßen jetzt eng. Der westliche Ring und die Käthe-Kollwitz-Straße sind wegen der bevorstehenden Demos dicht. Auch rund um den Westplatz sind Seitenstraßen gesperrt.

 

++ 18.10 Uhr ++ Literatur statt Brandsätze: Der Augustusplatz wird mit streitbaren Zitaten verschönert, wie "Normale Ostdeutsche lauft endlich gegen die Instrumentalisierung der Angst" oder "Vergesst nicht Freunde, wir reisen gemeinsam". Rund 200 Leute beteiligen sich an der Aktion vor der Oper. "Wir wollen Legida ordentlich auf den Senkel gehen", schallt es aus dem Lautsprecherwagen. Nach halb 7 geht es auf die Demo-Route. Die GSO-Demo ist unterdessen am Waldplatz angekommen.

 

++ 17.55 Uhr ++ Überschaubar ist es auch bei "Leipzig nimmt Platz" auf dem Augustusplatz. Norman Volger von der Grünen-Ratsfraktion ist zuversichtlich: "Das war beim letzten Mal auch so, und dann kamen auf einmal die Leute."

 

++ 17.48 Uhr ++ Auf dem Richard-Wagner-Platz ist es noch weitgehend leer. Rund 20 ältere Leute haben sich bislang vor der Legida-Bühne eingefunden. Der Platz ist mit Gittern abgesperrt. Drei Wasserwerfer, die vor der Hauptfeuerwache bereitstanden, und ein Räumpanzer fahren unterdessen zur Thügida-Demo.

 

++ 17.32 Uhr ++ Die GSO-Demo startet mit geschätzt 200 Teilnehmern und Musik-Beschallung am Lindenauer Markt in Richtung Innenstadt. Auch die Antifa-Demo aus Leutzsch hat sich vor einigen Minuten in Bewegung gesetzt. Motto: "A Monday without you - rechte Strukturen offenlegen". Beide Aufzüge sind getrennt voneinander unterwegs.

 

 

++ 17.29 Uhr ++ Die Polizei geht heute von einer verschärften Sicherheitslage aus. "Wir haben grundsätzlich mit einer gesteigerten Gewaltbereitschaft zu rechnen", schätzt Polizeisprecher Andreas Loepki die Situation gegenüber LVZ.de ein. Dies gelte insbesondere in Hinblick auf die Demo von "Thügida/Wir lieben Sachsen" über die Käthe-Kollwitz-Straße. "Das Bündnis ist deutlich rechter positioniert als Legida", so Loepki. Die Absicherung von zwei rechten Demos an einem Abend stellt die Beamten heute vor besondere Herausforderungen. Auch mit Stör-Aktionen aus dem linken Lager wird gerechnet. "Auf beiden Seiten gibt es  gewaltbereite und gewaltgeneigte Personen, die in Kleingruppen agieren", erwartet die Polizei.

 

++ 17.20 Uhr ++ Bei der Antifa-Demo vor den Leutzsch-Arkaden werden die Auflagen verlesen. Auf der anderen Straßenseite hat sich Publikum aus dem rechten Spektrum eingefunden, das die Szenerie beobachtet. Die Polizei ist mit einem größeren Aufgebot vor Ort.

 

++ 17.05 Uhr ++ Zum Start haben sich bei der Global Space Odyssey (GSO) auf dem Lindenauer Markt rund 80 Leute versammelt. Die Musik läuft bereits. In Leutzsch sind es zur selben Zeit nach Angaben unseres Reporters rund 40 Leute. Auch die Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel ist bei der Antifa-Demo vor Ort. Auf einem Auto mit Box steht: "Love Football, hate Racism". Über die Zipperer-Straße geht es gleich zum Lindenauer Markt, wo beide Demos zusammentreffen.

 

++ 16.54 Uhr ++ Die LVB melden, dass es auf den Linien 1, 9, 14, 89 zu Behinderungen kommen kann. Um 17 Uhr startet die erste Gegendemo in Leutzsch (Anmelder ist der Linken-Landtagsabgeordnete Marco Böhme) und zieht über William-Zipperer-Straße zum Lindenauer Markt. Dort werden sich die Teilnehmer voraussichtlich mit der Global Space Odyssey (GSO) zusamenschließen, die über die Jahnallee in Richtung City zieht. Auf beiden Routen hier kann es zu Behinderungen kommen. Ab 18 Uhr werden die Routen von Legida und Thügida komplett für den Verkehr gesperrt, so die Polizei.

 

++ 16.51 Uhr ++ Mehr als tausend Polizisten sichern heute die Demos in Leipzig ab, teilt Polizeisprecher Andreas Loepki auf Anfrage von LVZ.de mit. Die sächsischen Beamten bekommen  Unterstützung aus vier Bundesländern - Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Berlin. Auch Wasserwerfer und Räumpanzer sind diesmal wieder im Einsatz.

 

++ 16.29 Uhr ++ Am Naturkundemuseum ist laut "Leipzig nimmt Platz" ab 18.30 Uhr eine  weitere studentische Gegenkundgebung geplant.

 

++ 15.55 Uhr ++ Die Route von "Thügida/Wir lieben Sachsen" über die Käthe-Kollwitz-Straße ist bereits komplett mit Gittern abgesperrt , meldet NoLegida. Auf der Friedrich-Ebert-Straße rollt weiter der Verkehr. Im gesamten Innenstadtbereich ist viel Polizei unterwegs. Unter anderem vor dem Bundesverwaltungsgericht, auf dem Augustusplatz sammeln sich Einsatzfahrzeuge.

 

++ 14.40 Uhr ++ Die Initiative "Literatur statt Brandsätze" unterstützt die Gegendemo vom "Leipzig nimmt Platz". Ab 18 Uhr soll der Augustusplatz mit literarischen Zitaten verschönert werden, Kreide ist vorhanden. Beispiele findet man auf der Facebook-Seite des Autoren-Projekts, etwa "Haltung lässt sich leichter bewahren als wiedergewinnen." (Thomas Paine).

 

++ 13.57 Uhr ++ Zusammen mit den Ortsgruppen von Fuss e. V. und Verkehrsclub Deutschland (VCD) lädt OBM Burkhard Jung ab 17 Uhr heute zum Rundgang durch die Innenstadt. Um 19 Uhr endet die mobile Bürgersprechstunde an der Käthe-Kollwitz-Straße, Ecke Elsterstraße. Dort treffen sich auch Thügida und andere rechte Gruppen. "Das ist uns bekannt, aber wir lassen uns die Termine doch nicht von rechten Aufmärschen bestimmen", sagte Stadtsprecher Mathias Hasberg am Nachmittag gegenüber LVZ.de. Alles zum Rundgang: www.leipzig.de

 

++13.53 Uhr ++ Für die Lichterkette am Ring, die von einem breiten bürgerlichen Bündnis getragen wird, gibt es ab 18.45 Uhr Kerzen am Mendelssohn-Portal der Thomaskirche. Zwischen 19.15 und 19.30 Uhr soll das Lichtband am westlichen Ring geschlossen werden. Danach findet eine Kundgebung statt, bei der auch des Bürgerrechtlers Martin Luther King gedacht werden soll. King wurde genau vor 48 Jahren am 4. April 1968 ermordet. Die Veranstaltung "Licht statt Hass" setzt sich für eine aktive Integrationspolitik, menschenwürdige Behandlung der Flüchtlinge und die Verteidigung der Demokratie gegen Rechtsextremismus ein.

 

++ 13.30 Uhr ++ Nach Angaben des Ordnungsamtes wird der Aufmarsch von Thügida /Wir lieben Sachsen - wie bereits vermutet - tatsächlich auf der Käthe-Kollwitz-Straße, Höhe Elsterstraße, beginnen. Zudem ist nun auch die Demoroute des Antifa-Aufzugs "A Monday without you" bestätigt. Hier geht es um 17 Uhr gegenüber den Leutzscher Arkaden, zwischen Georg-Schwarz-Straße und Heimteichstraße, los. Die Route führt über die Georg-Schwarz-Straße, Hans-Driesch-Straße, William-Zipperer-Straße, Spitta-Straße, Merseburgerstraße und Demmeringstraße zum Lindenauer Markt, heißt es.

 

++ 12.12 Uhr ++ Und täglich grüßt das Absperrgitter : Rings um den westlichen Innenstadtring werden die ersten sogenannten Hamburger Gitter aufgebaut. Noch rollt der Verkehr aber ohne Behinderungen.

 

++ 12.01 Uhr ++ Bei den geplanten Demorouten gibt es noch Unklarheit. Vor allem der Startpunkt von Thügida/Wir lieben Sachsen auf der Käthe-Kollwitz-Straße ist bisher von Seiten der Stadtverwaltung nicht bestätigt. Zudem gibt es für Gegendemo-Route von den Leutzscher Arkaden ebenfalls noch keine offiziellen Angaben.

 

Rechte Aufmärsche


Legida: Start: 19 Uhr am Richard-Wagner-Platz, über westlichen Ring zum Stadthaus und wieder zurück, Abschluss 22 Uhr.

 

Thügida/Wir lieben Sachsen: Start 18.30 Uhr vermutlich Käthe-Kollwitz-Straße/Elsterstraße, in Richtung westlichen Ring, geplante Vereinigung mit Legida, Abschluss 20.30 Uhr

 

Gegenveranstaltungen


Global Space Odyssey, Start 17 Uhr Lindenauer Markt, über Jahnallee, Friedrich-Ebert-Straße, Karl-Tauchnitz-Straße und Martin-Luther-Ring zum Roßplatz, Abschluss 20 Uhr

 

Leipzig nimmt Platz I, Start 18 Uhr Augustusplatz, über Georgiring, Willy-Brandt-Platz zum Hallischen Tor (Zwischenkundgebung), Brühl und zum Richard-Wagner-Platz, Abschluss 22 Uhr

 

Leipzig nimmt Platz II, Start 19.45 Uhr am Richard-Wagner-Platz, über Große und Kleine Fleischergasse zum oberer Dittrichring (Zwischenkundgebung am Telegraf) und oberen Martin-Luther-Ring (Zwischenkundgebung Thomaskirchhof) und zurück zum Richard-Wagner-Platz, Abschluss 21.30 Uhr

 

Mahnwache des Erich-Zeigner-Hauses an den Stolpersteinen am Dittrichring 13, Start 18 Uhr, Abschluss 19 Uhr

 

Lichtband der Gruppe „Willkommen in Leipzig“ um Pfarrer Wolf, Start 19 Uhr von der Runden Ecke entlang des Westrings zum Neuen Rathaus, Abschluss 19.30 Uhr, Anschließend Kundgebung am Thomaskirchhof bis 20 Uhr.

 

Antifa.LE, Start  17 Uhr an den Leutzsch-Arkaden, anschließend Demo zum Lindenauer Markt, Abschluss 19 Uhr