Vor einigen Wochen haben Refugees gemeinsam mit jungen deutschsprachigen Menschen ein Bündnis gegründet, dass sich für Solidarität und Freiheit für alle einsetzt. Als Auftakt findet am 27. April ein Aktionstag statt. Alle sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen. Egal, ob auf der Demonstration oder mit individuellen Aktionen gegen Diskriminierung.
Seid kreativ!
Solidarisch und frei miteinander lernen und arbeiten
Seit vielen Wochen schon versucht die rechte Gruppierung Pogida in
Potsdam regelmäßig Demonstrationen durchzuführen und ihre rassistische
Meinung an die Öffentlichkeit zu tragen. Obwohl sich Potsdamer*innen und
Verbündete gegen die rechte Hetze wehren, wird Pogida von polizeilicher
Seite immens beschützt und die Demonstrant*innen der Gegenproteste
unterdrückt.
Derweil hatten die Ordnungshüter*innen bei der Demonstration zum Frauen*kampftag in Köln nichts Besseres zu
tun, als die Teilnehmenden zu bedrängen und einzuschüchtern. Auch die
Beteiligung an der Demo am 6. März in Berlin hat zu wünschen übrig
gelassen. Dabei hat sich an den Ungerechtigkeiten in den
Geschlechterverhältnissen in den letzten Jahren wenig geändert.
Zusätzlich sorgen die Ergebnisse der Landtagswahlen der letzten Wochen
für Kopfzerbrechen und negative Zukunftsaussichten in der Gesellschaft.
Die AfD macht mit ihren Erfolgen immer extremere Menschenverachtung
salonfähig. Weiterhin werden im Halbjahres-Rhythmus
Gesetzesverschärfungen im Asylrecht verabschiedet, die den Alltag von
Asylbewerber*innen und Geduldeten sowie die Chance auf Asyl unnötig
erschweren.
All dem wollen wir uns widersetzen. Unser offenes
Bündnis aus Schüler*innen, Auszubildenden, Geflüchteten und Studierenden
tritt ein für freie und selbstorganisierte Arbeit und Bildung. Diese
können aber nicht unter dem Leistungszwang eines immer dichter gepackten
und kleinteiliger gesteuerten Schul-, Hochschul- und Ausbildungswesens
entstehen. Noch viel weniger erlaubt ein immer unmenschlicher werdendes
Regime von Ausgrenzung und Abschottung, Demobilisierung und Isolation es
Migrant*innen, selbstbestimmt zu lernen, zu produzieren oder zu leben.
Wir müssen zusammen daran arbeiten, den Bedürfnissen von Menschen aller
Geschlechter gerecht zu werden und unser eigenes Handeln immer wieder
der Kritik unterziehen.
Was bleibt uns zu tun? Zuerst einmal
wollen wir Orte finden, die es uns erlauben, einander von unseren
Schwierigkeiten und Utopien, unseren alltäglichen Kämpfen zu berichten.
Orte, an denen wir erleben, dass wir diese Kämpfe nicht gegeneinander
führen - Arbeiter*innen nicht gegen Geflüchtete, Schüler*innen nicht
gegen Auszubildende. Vielleicht kann unser Bündnis ein solcher Ort
werden, doch unser Ziel geht darüber hinaus. Das Ziel besteht darin,
Lern-, Arbeits- und Lebensverhältnisse zu schaffen, die Raum geben für
Begegnung, Selbstorganisation und gegenseitige Hilfe. Lasst uns das all
denjenigen laut und deutlich sagen, die so viel dafür tun, uns davon
fernzuhalten: Abgeordneten im Landtag, Bürokrat*innen in den Ministerien
und Gewerkschaften und Chef*innen in den Betrieben.
Deshalb: Aktionstag am 27. April 2016!
Wir rufen dazu auf, zusammen mit uns am 27.04. auf die Straße zu gehen
und zu zeigen, dass wir uns nicht gegeneinander ausspielen lassen,
sondern laut und entschlossen für eine bessere Zukunft für
Schüler*innen, Geflüchtete, Auszubildende und Studierende kämpfen!
Wir treffen uns um 16 Uhr am Potsdamer Hauptbahnhof (Babelsberger
Straße) und werden gemeinsam von dort starten und gegen 18 Uhr am
Bassinplatz enden. Dort gibt es Musik und gutes Essen, lasst es Euch
nicht entgehen. Kreative Aktionen sind willkommen!
Learning and working together in Solidarity and Freedom!
For weeks on end the far-right POGIDA movement has been trying to hold
rallies in Potsdam to bring their racist positions to the public. Even
though the Potsdam citizens and allies are fighting against the hatred,
police is protecting POGIDA rallies and oppressing counter-protesters.
Meanwhile, police forces had nothing better to do than to provoke and
intimidate the participants of the Demonstration on International
Women's Day in Cologne. Also, participation in the demo in Berlin left a
lot to wish for. By no means have inequality and injustice along gender
lines been significantly reduced in recent years.
Additionally,
results of regional elections in three parts of Germany are warranting
worries and pointing towards an unpleasant future. The AfD party
(Alternative for Germany) normalises more and more devastatingly
inhumane positions. Every six months the federal gouvernment passes more
restrictive legislation on asylum and migration. Thus, chances on
asylum are narrowed down and the everyday of asylum seekers is made
pointlessly difficult.
Against all this we want to stand up.
Our open alliance of pupils, apprentices, refugees and students is
promoting self-organised labour and education. However, these cannot
flourish under continuous pressure to over-achieve that schools,
workplaces and universities are exercising. Much less is self-determined
learning, working or living possible under an increasingly cruel regime
of depravation, restriction, isolation and exclusion. We have to make a
communal effort to do justice to the needs of persons of all genders
and subject our behaviour to solemn criticism.
What can we do?
Forst of all we want to find spaces, in which we can tell each other of
our difficulties and utopian ideas, to share our everyday struggles.
Spaces, in which we experience that we are not fighting against one
another - workers not against refugees, pupils not against apprentices.
Perhaps our alliance can become such a place but our goal goes beyond:
The goal is to create conditions of learning, working and living that
leave space for encounter, self-organisation and mutual support. Let us
tell that to all those working so hard to keep us from it:
Representatives in the parliament, bureaucrats in the public
administration and labour unions as well as the bosses at the
workplaces.
Therefore: Action Day on April 27th 2016
We
call upon everybody to join us in the streets on April 27th and show the
world that we will not be turned against each other but are fighting in
solidarity.
We are going to meet at 4 p.m. at Potsdam Hauptbahnhof
and will end around 6 p.m. at Bassinplatz. There will be music and food,
so do not miss it!