Neonazi feuert mit Armbrust auf Polizisten

Erstveröffentlicht: 
29.03.2016

Brandis - In Brandis (Kreis Leipzig) hat ein berüchtigter Neonazi mit einer Armbrust auf Polizeibeamte geschossen, die ihn festnehmen wollten. SEK-Elitepolizisten konnten den Mann schließlich überwältigen.

 

Seit Wochen versetzt Manuel S. (28) die Kleinstadt Brandis in Angst und Schrecken. Der Neonazi mit dem Hakenkreuz-Tattoo auf der Brust hatte immer wieder den aus Pakistan stammenden Betreiber einer Pizzeria und Anwohner bedroht.

 

Die Polizei verdächtigt ihn, hinter zwei Brandanschlägen der vorvergangenen Woche zu stecken, bei denen zwei Lieferwagen des Lokals abfackelten.

 

Als ein Fernseh-Team des MDR darüber berichtete, ging der Arbeitslose mit einer Baseballkeule auf die Reporter los.

 

„Eine Anwohnerin, die vor der Kamera offen über den Terror berichtete, wurde von Manuel S. später massiv bedroht“, so TV-Redakteur Thomas Datt (48).

 

Unter anderem soll er der jungen Frau ein Bild mit einer Katze geschickt haben, die eine tote Ratte im Maul hat. Darunter stand der Satz: „Das macht man mit Ratten.“

 

Offenbar war der Neonazi Sonntagnacht auf der Suche nach dem Auto der Frau. Als er es nicht fand, feuerte er zwei Molotow-Cocktails auf das Grundstück völlig unbeteiligter Leute.

 

Die Flammen konnten schnell gelöscht werden.

 

Zeugen hatten den neuerlichen Anschlag beobachtet und riefen die Polizei. Wenig später wollten Polizisten Manuel S. zu Hause festnehmen.

 

„Doch der feuerte mit einer Armbrust auf die Kollegen“, berichtete Polizei-Sprecher Uwe Voigt. Die Fiberglas-Pfeile verfehlten die Beamten knapp, einer traf ein Auto.

 

Voigt: „Die Beamten zogen sich zurück und alarmierten das SEK. Die Elitepolizisten konnten den Neonazi schließlich gegen 1.40 Uhr überwältigen.

 

Bei der Festnahme soll er Augenzeugen zufolge den Beamten „Heil Hitler“ entgegen geschrien haben. Gegen Manuel S. wurde am Montag Haftbefehl erlassen.