"AfD Armee Fraktion" droht Aussteigern

Erstveröffentlicht: 
20.03.2016

Eine Gruppierung namens "AfD Armee Fraktion" hat offenbar Drohbriefe an sechs ehemalige AfD-Mitglieder versandt. Die Post ist laut Polizei über das Briefzentrum der Stadt Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) versandt worden.

 

Sechs ehemalige Mitglieder der rechtspopulistischen AfD haben einem Zeitungsbericht zufolge Drohbriefe einer bislang unbekannten Gruppierung namens "AfD Armee Fraktion" (AAF) erhalten. Der Name soll vermutlich an die linksextreme "Rote Armee Fraktion" (RAF) erinnern. Bei den Adressaten handelt es sich um Personen, die sich der Partei "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (Alfa) angeschlossen haben.

 

"Bei Deinen Kindern fangen wir an"

 

Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, ging eines der Schreiben an den früheren AfD-Landessprecher von Baden-Württemberg und heutigen Alfa-Vize Bernd Kölmel. Demnach wird Kölmel in dem Schreiben aufgefordert, sein Mandat im Europäischen Parlament niederzulegen. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Verpiss Dich mit Deiner Arschloch Partei oder wir räumen auf und bei Deinen Kindern fangen wir an." Weiter heißt es: "Der bewaffnete Kampf hat begonnen." Unterzeichnet ist das Dokument dem Bericht zufolge mit den Worten "Heil Höcke" - offensichtlich eine Anspielung auf den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke, der als Gallionsfigur des nationalistischen Flügels der Partei gilt.

 

"Tod Dir und Deinen Alfa Schwachmaten"

 

Auch Hans-Olaf Henkel, einst Mitglied des AfD-Bundesvorstandes, hat einen Drohbrief erhalten, wie die Zeitung berichtet. Der 76-jährige Politiker fand demnach im Briefkasten seiner öffentlich nicht bekannten Adresse einen Brief, in dem er ultimativ aufgefordert wurde, sein Mandat im Europäischen Parlament "an Frauke Petry und ihre Männer" zurückzugeben. "Wie werden uns für jede Stimme rächen, die Du die AfD kostest! Blutig!!! Tod Dir und Deinen Alfa Schwachmaten", zitierte die Zeitung aus dem anonymen Schreiben. Henkel sagte, er gehe von einem Einzeltäter aus: "Ich glaube nicht, dass hinter den Schreiben eine terroristische Sturktur steht.

 

Ermittlungen werden in Waiblingen geführt

 

Alle sechs Drohbriefe sind nach Angaben der Polizei über das Briefzentrum der Stadt Waiblingen versandt worden. Dort werden auch die Ermittlungen geführt. Die Schreiben sind nach Angaben Kölmels während des Wahlkampfs in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt verschickt worden. Offenbar seien vor allem Alfa-Politiker in Baden-Württemberg betroffen. Die Landtagskandidaten seien aufgefordert worden, ihre Bewerbung aufzugeben. Die betroffenen Alfa-Politiker hätten Anzeige erstattet, der Staatsschutz in Baden-Württemberg habe Ermittlungen aufgenommen, so Kölmel.