Zum ersten Jahrestag des Todestag der Internationalistin und Genossin Ivana Hoffmann haben wir eine Gedenkveranstaltung im Linken Zentrum Lilo Hermann abgehalten. Ivana war in der Jugendstruktur der MLKP, in der KGÖ organisiert. Als glühende Verteidigerin der Frauenrevolution schloss sich Ivana, oder Avaşin Tekoşin Güneş, wie sie mit ihrem Kampfnamen hieß 2014 als Kämpferin der MLKP den Frauenverteidigungseinheiten YPJ an und ist in der Nacht zum 7. März in Rojava gefallen.
Gemeinsam wurde zunächst ein Video geschaut, die Ivana auf den Bergen und in Rojava zeigen.
Ein Vertreter der KGÖ hielt eine Rede über die Zeit in der Jugendstruktur und die Bedeutung ihres Kampfes. Im Anschluss wurde eine Schweigeminute abgehalten für Ivana Hoffmann, Coşkun İnce und alle Menschen, die im Kampf um die Freiheit ihr Leben gelassen haben.
Daraufhin wurde der Abschiedsbrief von Ivana, den sie ihrer Partei und ihren GenossInnen geschrieben hat von einer Vertreterin der Initiative Frauenkampf Stuttgart vorgetragen.
Es war uns eine Ehre, die Mutter von Ivana einladen zu dürfen, die im Laufe der Veranstaltung über ihre die Persönlichkeit und den Charakter ihrer Tochter erzählte. Ivana konnte alle Menschen aufheitern und zum Lachen bringen, sie war ein fröhlicher Mensch...
Anschließend hielt ein Vertreter der MLKP eine Rede und verwies auf die Bedeutung des 12. März. Am 12. März 1971 fand in der Türkei ein Militärputsch statt in dessen Folge die Revolutionäre Mahir Çayan, İbrahim Kaypakkaya und Deniz Gezmiş ermordet wurden, zudem kam es am 12. März 1995 zu einem Massaker an der alevitischen Bevölkerung in Gazi, einem Stadtteil von Istanbul und am diesjährigen 12. März, an dem auch die Gedenkveranstaltung stattfand wurde die Vereinte Revolutionäre Bewegung der Völker (HBD-H) gegründet, in dem sich die PKK und acht Parteien und Organistationen der türkischen Linke zusammengeschlossen hat.
Außerdem berichtete er von Ivanas Politisierung und Organisierung und welche Bedeutung das Leben, sowie der Kampf in Kurdistan und ihre GenossInnen für sie hatten.
Er erzählte von Coşkun İnce (Kampfname: Tekoşer Kürdistan), wie er von seinem Geburtsort Kars nach Rojava kam, sich dort der Verteidigung der YPG anschloss und von der Nacht in der Ivana und Coşkun im Kampf gefallen sind.
Parallel zur Gedenkveranstaltung fand eine Ausstellung statt, die persönliche Gegenstände von Ivana beinhaltete. Neben Fotos, Tüchern und T-Shirts auch Fahnen, ihre Saz, Kalender und Bücher, Zeitungen und Broschüren.
Die Trauer die die gefallenen Genossinnen und Genossen weltweit, wie auch Ivana in unseren Herzen hinterlassen darf uns nicht darin hindern den Kampf hier vor Ort weiterzuführen. „Hoch die Internationale Solidarität“ bekommt damit eine noch weitreichendere Bedeutung wenn wir den Internationalismus in uns verinnerlichen und in die Praxis umsetzen.
Gedenken heißt den Kampf um eine freie Gesellschaft fortzuführen. Dabei ist es wichtig die Trauer die wir fühlen für uns zu nutzen, damit eine Auseinandersetzung mit ihrer politische Motivation und Haltung stattfinden kann. Dadurch können wir Schlüsse für unseren eigenen Kampf hier vor Ort ziehen und an Kraft gewinnen.
Ivana schloss sich dem bewaffneten Widerstand an. Es ist jedoch auch wichtig Widerstand auf allen Ebenen gegen die herrschenden Verhältnisse zu führen.
Lasst uns unsere Trauer und Wut in Widerstand und den Kampf für eine solidarische und befreite Gesellschaft umwandeln.