Polizei untersagt Konzert der rechten Szene

Erstveröffentlicht: 
29.02.2016

Ein Konzert der rechten Szene genau neben einer Flüchtlingsunterkunft: Das hat die saarländische Polizei am Samstag in Burbach gerade noch verhindert. Die Rechten waren aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Nun sind weitere Details zum geplanten Konzert bekanntgeworden.


Die Polizei hat im Saarbrücker Stadtteil Burbach nach eigenen Angaben am Samstag ein von Rechten organisiertes Konzert neben einer Flüchtlingsunterkunft verhindert. Die Beamten stoppten die Veranstaltung im Vorfeld. Zu dem Konzert waren Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet angereist. Die Polizei überprüfte zahlreiche Fahrzeuge. Die kontrollierten Personen seien der rechten Szene zugeordnet worden.


Anmietung des Raums für "Familienfeier"

Die Veranstalter hatten die Räume für das Konzert offenbar unter dem Vorwand einer Familienfeier angemietet. Nach Rücksprache mit der Polizei untersagte der Vermieter am Samstag die Nutzung der Räume. Rund 60 Besucher mussten gehen. Unterdessen wurde bekannt, dass der Raum von einem Mitglied des Chapter Westwall der deutschlandweit präsenten rechtsradikalen Gruppierung Hammerskins angemietet worden war. Die städtische Gesellschaft GIU sagte gegenüber dem SR, das Formular zur Anmietung sei unauffällig gewesen. Erst als immer mehr offenkundig Rechtsradikale kamen, habe eine Mitarbeiterin die Polizei informiert - auch weil in direkter Sichtweite zwei Flüchtlingsunterkünfte stehen.

 

Aktiv im rechten Musikgeschäft

Nach Angaben des Verfassungsschutzes sind die Hammerskins im Musikgeschäft der rechten Szene aktiv, unter anderem als Konzertveranstalter. Dem Mieter des Konzertraums in Burbach gehört ein Grundstück im Elsass, auf dem regelmäßig Konzerte rechtsradikaler Bands stattfinden. Der 33-Jährige war Mitglied des Nationalen Widerstands Köllertal und spielte in Bands wie Jungsturm oder Wolfsfront, deren Lieder auf dem Index stehen. 2013 hatte er in Saarbrücken Rußhütte einen Proberaum für rechtsextreme Bands angemietet. Neonazis aus dem Saarland und der Westpflaz hatten sich, bis zur Schließung der Proberäume, dort getroffen.