Freiburg - Demo, 9.2. 16h30 Kartoffelmarkt: Schluß mit dem Feminizid und Genozid in Kurdistan!

#Cizre

Mit jedem verstreichenden Tag, an dem der Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung nicht gestoppt wird, gibt es weitere tote ZivilistInnen!

Seit nunmehr 56 Tagen ist Cizre/Nordkurdistan den Angriffen der türkischen Sicherheitskräfte ausgesetzt und insgesamt 112 unbewaffnete Zivilist*innen getötet. Bei einer Operation der türkischen Armee am Abend des 07.02.2016 wurden in Cizîr mindestens 60 Zivilist*innen darunter viele Frauen und Kinder hingerichtet. Laut örtlichen Angaben wurden bio-chemische Waffen gegen die kurdische Zivilbevölkerung eingesetzt wobei 30 Zivilist*innen in einem Keller verbrannt wurden.


Das Schweigen Deutschlands zu den schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen ist die Gegenleistung der AKP-Regierung, dass türkischen Sicherheitskräfte unter Führung Erdogan ihre Vernichtungspolitik gegen die Kurd*innen und Minderheiten ohne Konsequenzen fortsetzen können. Dies bestätigte der Minister des Inneres Herr de Meziere in dem Monitor-Beitrag vom 04.02.2016 indem er folgendes gesagt hatte: “Alle, die uns jetzt sagen, man muss die Türkei von morgens bis abends kritisieren, denen rate ich, das nicht fortzusetzen. Wir haben Interessen. Die Türkei hat Interessen. Das ist ein wichtiger Punkt. (…) Natürlich gibt es in der Türkei Dinge, die wir zu kritisieren haben. Aber die Türkei, wenn wir von ihr etwas wollen, wie, dass sie die illegale Migration unterbindet, dann muss man auch Verständnis dafür haben, dass es im Zuge des Interessenausgleichs auch Gegenleistungen gibt.”


Allein in den letzten 6 Monaten wurden in den kurdischen Städten in der Türkei 460 ZivlistInnen darunter 84 Kinder und 79 Frauen getötet. In vielen Teilen der kurdischen Regionen wie in Cizire, Sur, Silopi herrscht eine wochenlange 24-stündige Ausgangssperre. Insgesamt wurden in 7 Städten und 20 Stadtteilen 364 Tage Ausgangssperre verhängt. Verwundete Menschen werden in ihren Häusern mit Mörsergranaten beschossen. Jegliche Friedensbemühungen werden eingesperrt, getötet, gefoltert und zur Flucht gezwungen. Obwohl die AKP-Regierung unter Führung Erdogans vor Augen der Weltöffentlichkeit ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit führt, unterstützt die Bundesregierung Deutschland das Vorgehen Erdogans mit neuen Gelder die nur zur Kriegsführung eingesetzt werden.


Wie lang wollen Sie noch tatenlos zuschauen, einen Krieg gegen unbewaffnete ZivilistInnen tolerieren!?


Wir Frauen können und wollen dazu nicht schweigen. Wir werden es nicht zu lassen, dass die Menschlichkeit ermordet wird. Die Zeit ist gekommen, ein System, das uns alle gefangen hält, zu überwinden und mit ihm abzurechnen. Hinter den faschistischen frauenfeindlichen Angriffen auf die kurdische Bevölkerung steht die Absicht des türkischen Staates und seiner Verbündeten wie der Terrororganisation IS, die kurdische Freiheitsbewegung und die dahinter stehende Vision auf ein freies Leben jenseits von staatlicher und patriarchaler Herrschaft zu zerschlagen. Wir stehen in unserer Verantwortung, unserer Organisierung, unseren Kampf die internationale Frauensolidarität stärker zu entwickeln. Nur unter dieser Vorraussetzung wird es gelingen, die Gewaltkultur im Allgemeinen und speziell gegen Frauen zu überwinden.


Wir begrüßen den historischen Widerstand der Frauen in Kurdistan, die im Gedenken an Sakine Cansiz, Ekin Wan, Seve, Pakize und Fatma und allen getöteten Frauen und Kinder geführt wird und rufen die Weltöffentlichkeit, besonders Frauen dazu auf, ihre Solidarität mit dem demokratischen Widerstand des kurdischen Volkes die im Namen der gesamten Menschheit geführt wird sichtbarer zu machen.


Protestieren Sie mit uns, dagegen dass das Leben der KurdInnen in Kurdistan wirtschaftlichen und militärstrategischen Interessen der EU-Politiker geopfert wird. Verhindern Sie mit uns, dass ihr Ruf nach Frieden überhört wird. Unterstützen Sie den Kampf um Demokratie und Selbstbestimmung in der Türkei!


Widerstand heißt Leben – Entweder Freiheit oder Freiheit!