Polizist hortet Waffen und Nazi-Devotionalien

Erstveröffentlicht: 
25.01.2016

Die Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz gegen einen Hamburger Streifenpolizisten. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" haben Zollfahnder in der Wohnung des Beamten in Schleswig-Holstein fast 1.000 Waffen, Waffenteile und Patronen gefunden. Gegen den Beamten, der bei der Polizei in Hamburg-Niendorf arbeitet, sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden, sagte ein Sprecher der Hamburger Polizei NDR 90,3. Dieses ruhe aber, solange die Lübecker Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittele. Generell gelte auch zu allererst die Unschuldsvermutung. Heute will sich die Polizei nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft zu dem Fall äußern.

 

Auch Hakenkreuzflagge gefunden


Neben den Waffen, darunter eine Pumpgun, eine Maschinenpistole und ein Scharfschützengewehr, waren laut "Spiegel" auch Nazi-Devotionalien in der Wohnung - darunter eine Hakenkreuzfahne, eine Reichskriegsflagge und ein Koppelschloss mit Hakenkreuz und der Prägung "Deutschland muss leben und wenn wir sterben müssen". "Der Umfang der Waffen ist uns nicht bekannt", erklärte der Polizeisprecher. Das müsste nun gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Lübeck aufgeklärt werden. Bisher habe die Hamburger Polizei keine Hinweise darauf, dass der Beamte rechtes Gedankengut habe, so der Sprecher. Er sei bisher nicht auffällig geworden. Im Revier des 41-Jährigen sollen sich mehrere Flüchtlingsunterkünfte befinden.

 

Paket aus China bringt Zoll auf die Spur

 

Der Zoll aus dem schleswig-holsteinischen Mölln ist vergangenen November auf den 41-Jährigen aufmerksam geworden - in einem Paket aus China, das an ihn adressiert war, entdeckten sie unter anderem eine in Deutschland verbotene Laserzieleinrichtung. Bei der anschließend Durchsuchung seiner Wohnung sollen dann unzählige Waffen und auch eine Hakenkreuzfahne sichergestellt worden sein.