Köln. Rechtsextreme Gewalttäter haben in der Kölner Innenstadt gezielt Ausländer verfolgt und angegriffen. Drei Menschen wurden verletzt. Möglicherweise ging es den Tätern um Vergeltung für die Übergriffe an Silvester. „Das sind Taten von Menschen, die meinen, sie müssten das Recht in die eigene Hand nehmen“, sagte Polizeidirektor Michael Temme am Montag. Die Bundesregierung verurteilte die Attacken: „Nichts entschuldigt solche Taten“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.
Die Kölner Polizei hatte nach eigenen Angaben Ende vergangener Woche bemerkt, dass Leute aus der Hooligan-Szene in sozialen Netzwerken für Sonntag zu „gewaltfreien Spaziergängen“ aufriefen. Die Polizei war deshalb am Sonntag entsprechend stark in der Innenstadt vertreten. Nach derzeitigem Stand kam es in der Innenstadt zu vier gewalttätigen Übergriffen. Zwei Pakistaner mussten im Krankenhaus behandelt werden, ein Syrer wurde leicht verletzt. Ein 19-Jähriger aus Guinea wurde mit einer Flasche geschlagen. Ein anderer Afrikaner wurde von etwa 25 Angreifern verfolgt. Die Polizei sprach 199 Platzverweise aus und überprüfte 153 Personen.