Die Polizei ist am Dreikönigstag von der Zahl der Demonstranten gegen eine AfD-Veranstaltung in Bad Cannstatt überrascht worden. Jetzt wird sie von der rechtspopulistischen Partei für den Einsatz kritisiert. Sie wehrt sich aber.
Die rechtspopulistische AfD hat nach ihrem Dreikönigstreffen in Bad Cannstatt am Freitag die Polizei kritisiert – und umgehend Widerspruch geerntet.
Der AfD-Kreisverband Stuttgart kündigte eine Dienstaufsichtsbeschwerde an. Die Partei warf der Polizei vor, sie habe die von Gegendemonstranten blockierten Eingänge des Cannstatter Kursaals nicht geräumt, habe damit Hausfriedensbrüche hingenommen und Körperverletzungen in einer Pressemitteilung als „Handgreiflichkeiten“ beschönigt. Die AfD berief sich auf angebliche Äußerungen des Polizeieinsatzleiters, man sei vom Innenministerium angewiesen, nicht gegen die Blockierer vorzugehen.
„Das ist Unsinn“, sagte ein Polizeisprecher. Man sei aber von der großen Zahl der Demonstranten, rund 200, überrascht worden und habe erst zusätzliche Kräfte zuziehen müssen. Bei deren Eintreffen seien die Demonstranten schon abgezogen. Den von der AfD erhobenen Vorwurf der Strafvereitelung weise man zurück. Die Zerstörung von Fensterscheiben am Kursaal rühre von einem Schuss mit einer Softairwaffe her, bestätigte die Polizei, das sei aber deutlich vor der AfD-Veranstaltung geschehen.