Am kommenden Montag wird in Leipzig wieder einmal der Ausnahmezustand erwartet. Legida erhält zu seinem Jahrestag Unterstützung von Pegida und der OFD. Polizei und Behörden sind gewarnt - auch wegen der Ereignisse in Köln.
Leipzig.
Für Montag, den 11. Januar, sind in Leipzig verschiedene Demonstrationen registriert worden. So hat das fremdenfeindliche Bündnis Legida anlässlich seines Jahrestages eine Demonstration angemeldet. Legida hatte als Demonstrationsort den Augustusplatz vorgesehen. Das Ordnungsamt entschied aber am Donnerstag, dass Legida auf den Platz vor dem Naturkundemuseum in der Nähe des Tröndlinrings ausweichen muss. Auch die "Offensive für Deutschland" (OFD) um Ex-Legida-Chef Silvio Rösler will am Montag demonstrieren. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 2.000 Teilnehmern.
Bürgermeister Burkhard Jung (SPD) rief die Leipziger dazu auf, sich mit einer Lichterkette um den Ring an einer Gegendemonstration zu beteiligen. Mit der Initiative "Leipzig bleibt helle" soll für Weltoffenheit und Vielfalt geworben werden. Initiiert wurde die Aktion von Ex-Thomaskirchenpfarrer Christian Wolff.
Mehr Teilnehmer bei Legida aufgrund der Ereignisse in Köln befürchtet
Die Ereignisse aus der Silvesternacht in Köln und Hamburg beunruhigen im Hinblick auf den kommenden Montag auch die Polizei in Leipzig. Zwar sei die Lage während der Legida-Demonstrationen ohnehin angespannt, so Polizeisprecher Andreas Loepki. Allerdings befürchte man, "dass die Vorkommnisse die Vorbehalte des Legida-Lagers verstärken dürften". Es sei mit einem höheren Zulauf zu rechnen. Auch Legida nutzt mit einem Aufruf zur Demonstration auf Facebook die Ereignisse in Köln für die Mobilisierung in den sozialen Netzwerken. Dort wurde bei Twitter der Hashtag #koelhbf verwendet.
Allerdings rechnet die Polizei laut Sprecher Loepki nicht mit dem "Eintreten vergleichbarer Straftatenlagen wie aus der Silvesternacht". Weiter sagte Loepki: "Die Tatvariante des Antanzens ist zwar auch in Leipzig als Diebstahlsvariante gegeben, aber erfahrungsgemäß nicht im Zusammenhang mit Versammlungen im Sinne des Versammlungsgesetzes. Die Einsatzkräfte sind natürlich dennoch entsprechend sensibilisiert."
Erhöhtes Polizeiaufgebot
Am Montag wird die Polizei mit einigen Hundertschaften vor Ort sein. Die Anzahl der Sicherheitsräft soll laut Loepki "deutlich über den sonstigen Legida-Versammlungen der jüngeren Vergangenheit liegen". Dazu werden auch Bereitschaftspolizei, Bundespolizei und Polizisten aus anderen Bundesländern im Einsatz sein. Es wird ab dem Nachmittag mit erheblichen Verkehrsbehinderungen rund um den Innenstadtrung zu rechnen sein. (ts/mz)