Am Dienstag, den 19.1 wurde eine Person aus der linken Szene Münchens von Verfassungsschutz Agenten angesprochen, diese erwähnten explizit die Siko. Der Angesprochene liess die Agenten selbstverständlich stehen.
Der Genosse war gegen 19:00 mit seinem Fahrrad in der Schwanthalerstr.
unterwegs, als ihm ein Auto vor einer roten Ampel den Weg abschnitt.
Der Beifahrer stieg aus, begrüßte den verdatterten Genossen mit
Handschlag und redete ihn mit „Hallo ...“ und Vornamen an. Weiter sagte
er sinngemäß: „Wir wollen wegen der Siko mit euch
reden/zusammenarbeiten“. Auf die Frage wer er sei, antwortete er mit
„VS“ und zeigte einen Ausweis mit Foto. Der Genosse sagte, dass er kein
Interesse habe, bugsierte sein Fahrrad um das Auto herum und fuhr
weiter, wobei ihm der Agent noch „Sei keine Memme!“ nachrief.
VS-ler
in solchen Situationen abblitzen zu lassen sowie den Vorfall zu
veröffentlichen ist das richtigste und einfachste zugleich:
Überwachungs- und Verfolgungsbehörden sehen linke soziale Bewegungen in
erster Linie als Bedrohung, nicht als notwendigen Bestandteil einer
offenen Gesellschaft. Sie sind gut darauf eingestellt, Informationen
abzuschöpfen und gegen linke Bewegungen zu verwenden, bei einem Kontakt
gibt es von linker Seite nichts zu gewinnen: Just say no.
Ob
der VS-ler tatsächlich glaubte, auf diese eher überfallartige Art einen
V-Mann anwerben zu können, ist fraglich. Die Vermutung liegt nahe, dass
die plumpe Anmache eher erschrecken und einschüchtern sollte.
Ob
Schnüffelei oder Einschüchterung, die Aktion ist ganz klar als ein
Angriff auf die Münchner Linke und auf die Mobilisierung gegen die
NATO-Kriegskonferenz zu sehen. Immer wieder hatte es
Einschüchterungsversuche im Vorfeld grosser Aktionen gegeben, wie z.B.
die diversen Hausdurchsuchungen im Marat vor der Siko. Ebenso
regelmäßig sind diese Einschüchterungsversuche gescheitert. Lassen wir
sie auch diesmal ins Leere laufen!
Geheimdienste auflösen, Bundeswehr wegtreten!
Siko angreifen – No war but class war!
Beschreibungen:
der
VS-ler war etwa 1,80 m gross und von mittelmäßiger Statur. Er hat eine
Vollglatze und trägt einen schwarzen, kurzen und dichten Schnauzer mit
vielen grauen Haaren. Er dürfte 40 - 50 Jahre alt sein. Bekleidet war
er mit einem langem, braunen Stoffmantel.
Der vorgezeigte Ausweis
war weiss, in Kreditkartenformat und aus Plastik. Auf dem Foto auf dem
Ausweis wirkte der Agent etwas jünger. Der Name auf dem Ausweis lautete
„Heinz Lankes“.
„Heinz“ war peinlich bemüht, beim vorzeigen des
Ausweises die linke untere Ecke zu verdecken, außer dem Namen war
nichts zu lesen.
Das Auto war ein silbergrauer 5-Türer mit Kennzeichen M – PA 3837.
Andere Anwerbeversuche der letzten Jahre in München:
http://www.rote-hilfe.de/news/spitzelangriff-auf-die-wasg-jugend
http://www.rote-hilfe.de/news/verfassungsschutz-mal-wieder-auf-an-werbetour
http://www.luzi-m.org/nachrichten/artikel/datum/2008/03/31/72/