(M) Rechter Aufmarsch am 9. November

Brennende Synagoge

Der Pegida-Marsch in München darf stattfinden. Um 19 Uhr trifft sich die rassistische Sammlungsbewegung an der Münchner Freiheit. Antifaschist*innen kündigen Proteste an.

Nach dem Verbot eines von der Feldherrnhalle ausgehenden Marsches durch das KVR, hatte Pegida keine Rechtsmittel eingelegt und stattdessen einen zweiten Marsch von der Münchner Freiheit zum Siegestor und zurück angemeldet. Dieser wurde durch die Stadt auf den nächsten Tag verschoben. Der Rechtsstreit ging wie erwartet zugunsten von Pegida aus. Das Verwaltungsgericht hob heute das Verbot für die Alternativroute auf.


"München ist bunt" wirbt weiterhin auf eine Kundgebung am Odeonsplatz ab 17 Uhr. Für 18 Uhr rufen antifaschistische und antirassistische Gruppen zu einer Demonstration am Sendlinger-Tor auf. Infos

In den letzten Wochen war eine spürbare Radikalisierung des Münchner Pegida-Ablegers zu beobachten. Zuletzt bemühten sich die Rechten möglichst viele Punkte, die Bezüge zur nationalsozialistischen Geschichte aufweisen, in ihre Routen zu integrieren. Auch am 9. November, dem 77. Jahrestag der antisemitischen Novemberpogrome, wollten sie an der Feldherrnhalle aufmarschieren. Dem Ort also, an dem im Nationalsozialismus den „Blutzeugen“ des Hitler-Putsches von 1923 gedacht wurde. Unter den mitmarschierenden Nazis befinden sich regelmäßig auch Personen, die in die Anschlagspläne auf die Grundsteinlegung des neuen jüdischen Zentrums am 9. November 2003 involviert waren.