4 Festnahmen nach Asyl-Anschlägen in Freital und Dresden

Erstveröffentlicht: 
05.11.2015

Freital - Nach Anschlägen auf Flüchtlinge und ihre Unterstützer sind in Dresden und Freital vier Verdächtige festgenommen worden.

 

Am Morgen hatten Einsatzkräfte einer Sonderkommission und des Operativen Abwehrzentrums (OAZ) neun Wohnungen in Freital und Dresden gestürmt und durchsucht.

Der Einsatz richtete sich gegen Mitglieder der Freitaler Bürgerwehr FTL-360.

Vier Verdächtige wurden festgenommen. Es handelt sich um drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 24 und 28 Jahren.

Der Kopf der Gruppe soll ein 26-Jähriger sein, gegen den bereits Haftbefehl erlassen wurde.

Er soll mit seinen Komplizen mehrere Anschläge und Gewalttaten geplant und ausgeführt haben. Unter anderem den Brandanschlag auf ein geplantes Asylheim in einem früheren Supermarkt in Freital und den Sprengstoffanschlag am 1. November auf das Asylheim auf der Wilsdruffer Straße - ebenfalls in Freital.

 

Außerdem soll er für den Angriff auf das linke Wohnprojekt auf der Overbeckstraße in Dresden verantwortlich sein.

Desweiteren soll die Gruppe am 24. Juni 2015 ein Auto mit Teilnehmer einer "Pro-Asyl"-Demo an einer Freitaler Tankstelle mit Baseballschläger angegriffen haben. In diesem Auto saß auch der Sohn von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD).

"Bei den Durchsuchungen wurden an mehreren Orten unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtungen (USBV), insbesondere Cobra 12- Sprengkörper, Kugelbomben sowie Schwarzpulver in noch unbekannter Menge beschlagnahmt."

"Auch wurden Vermummungsgegenstände, mehrere Computer und Datenträger, eine Hakenkreuzflagge sowie weitere nationalsozialistische Devotionalien beschlagnahmt", erklärte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.

"Der Einsatz in Freital und Dresden zeigt, dass der Freistaat Sachsen nicht nur Willens, sondern auch in der Lage ist, konsequent gegen rechte Gewalttäter und Brandstifter vorzugehen", freute sich Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU).