Überfall auf Asylbewerber in Magdeburg - 24-jähriger Verdächtiger wieder auf freiem Fuß

Erstveröffentlicht: 
02.11.2015

Nach einem Überfall auf Asylbewerber in der Nacht zum Sonntag ist ein Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß. Beatrix Mertens, Sprecherin der Polizei in Magdeburg, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen war der Mann wieder entlassen worden." Das Ermittlungsverfahren laufe gegen den 24-Jährigen weiter.

 

In der Nacht zum Sonntag haben 20 bis 30 Unbekannte fünf bis sechs syrische Asylbewerber angegriffen. Die mutmaßlichen Täter waren teilweise mit Baseballschlägern bewaffnet. Mertens bestätigte MDR SACHSEN-ANHALT am Sonntag, dass zivile Polizeibeamte gegen 1 Uhr nachts in der Nähe des Veranstaltungszentrums Festung Mark den Angriff der dunkel gekleideten Personen beobachtet hätten. Als die Beamten einschritten, flüchteten die Angreifer. Einer der Täter bedrohte die Polizisten mit einem Schlagstock. Nachdem diese sich mit Pfefferspray zur Wehr setzten, floh auch er.

 

In Tatortnähe war schließlich der 24-jährige, polizeibekannte Mann aus Magdeburg vorläufig festgenommen worden.

 

Prellungen und Verletzungen zugefügt


Drei der Opfer des Überfalls, zwei 26 und ein 35 Jahre alter Syrer, mussten mit Prellungen und Verletzungen im Gesicht ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung, schweren Landfriedensbruchs, Verstoßes gegen das Waffengesetz und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

 

Täter könnten aus Magdeburgs Hooligans-Szene stammen


Extremismusexperte David Begrich vom Demokratieverein Miteinander vermutet die Täter in der Hooligan-Szene Magdeburgs: "Ganz offenkundig haben sich aus dieser Szene Personen am Freitag im Internet verabredet", sagte er MDR SACHSEN-ANHALT.