Bachmann entschuldigt sich, Bertelsmann verbannt Pirinçci

Erstveröffentlicht: 
20.10.2015

Dresden - PEGIDA gehen die Redner aus. Nachdem Dr. Proebstl als Satire gilt, muss sich PEGIDA-Chef Lutz Bachmann (42) nun für den hetzerischen Auftritt des deutsch-türkischen Autors Akif Pirinçci (55) auf der Kundgebung des fremdenfeindlichen Bündnisses in Dresden entschuldigen.

 

Außerdem gab Bertelsmann bekannt, die Bücher von Akif Pirinçci aus dem Sortiment zu verbannen.

 

Auf Facebook (facebook.com/Lutz-Bachmann-614774168634601/) schrieb Lutz Bachmann am Dienstag von einem "gravierenden Fehler". Pirinçci habe am Montagabend vor der Semperoper eine nicht abgesprochene Rede gehalten. "Ich hätte in diesem Moment die einzig richtige Entscheidung treffen müssen und sofort das Mikro abschalten."

 

Er trage die alleinige Schuld "für diesen unmöglichen Auftritt", deshalb bleibe ihm nichts übrig, als sich "öffentlich und aufrichtig zu entschuldigen".

 

Vor allem der Satz in Pirinçcis Rede,"Es gäbe natürlich andere Alternativen, aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb", hatte für Empörung gesorgt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung.

 

Dienstagnachmittag nun distanzierte sich auch die Verlagsgruppe Random House auf Twitter von Akif Pirinçcis' Aussagen und kündigte die Verträge mit dem Autor.

Die Begründung der Random-House-Verlage im Wortlaut lautet wie folgt:


"Der Schutz von Demokratie und Menschenrechten ist für uns ein zentraler Bestandteil unseres verlegerischen Schaffens, ebenso wie der Respekt vor Traditionen und dem Wunsch nach kultureller Vielfalt. Die Aussagen von Akif Pirinçci stehen diesen Werten diametral entgegen."

 

Die Staatsanwaltschaft in Dresden ermittelt bereits aufgrund dieser Rede. 


Wie die Verlagsgruppe mitteilt, werden Pirinçcis "bereits vor Jahren veröffentlichten, ausschließlich belletristischen Bücher" nun "umgehend gesperrt und nicht mehr angeboten". Die Auslieferung wurde gestoppt.