Rechte, rassistische und nationalistische Aufmärsche sind vor allem in den neuen Bundesländern gerade an der Tagesordnung. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht irgendeine "Nein zum Heim" Initiative oder rechte Splittergruppe ihre Gefolgschaft auf die Straßen ruft. Damit einhergehend gelingt es der politischen Rechten immer mehr regelmäßig stattfindende Großaufmärsche zu organisieren. Neben Pegida in Dresden, "Wir sind Deutschland" in Plauen und "Wir lieben Gera" laufen seit über einem Monat tausende in Erfurt der AfD mit ihrem Führer Björn Höcke hinterher. Auch wenn es die Thüringer AfD vergangene Woche in Magdeburg auf die Straße trieb und sie dort nur 1500 Rassisti*nnen mobilisieren konnten werden sie ab nächster Woche wieder jeden Mittwoch in Erfurt Marschieren. Zuletzt brachten sie hier etwa 5000 Menschen auf die Straße. Als wäre das alles noch nicht schlimm genug wurden vergangenen Freitag die "größten Verschärfungen im Asylrecht seit 20 Jahren" (Peter Tauber, Generalsekretär der CDU) beschlossen. Um dem etwas entgegen zu setzen hat das neu gegründete "Antifa/Antira Bündnis Erfurt" die Kampagne "Grenzen abschaffen!" gestartet.
Grenzen Abschaffen – Gegen deutsche Zustände und Festung Europa!
Nach mehreren Aufmärschen tausender bürgerlicher Rassist*innen, Rechtspopulist*innen und Nazis sowie gewalttätigen Übergriffen auf Gegendemonstrant*innen ist Erfurt in den Schlagzeilen. Während in der ganzen Republik Brandanschläge auf bestehende oder künftige Flüchtlingsunterkünfte verübt werden, rassistische Wutbürger*innen und Nazis aufmarschieren, Geflüchtete, Migrant*innen und Antifaschist*innen eingeschüchtert und angegriffen werden, hat die Thüringer AfD es geschafft einen der größten regelmäßig stattfindenden Rassist*innenaufmärsche bundesweit zu organisieren. Die AfD in Thüringen um Björn Höcke zeichnet sich durch rassistische, nationalistische und völkische Inhalte aus – von neonazistischer Argumentation und Rhetorik lässt sich das nicht mehr trennen. Gleichzeitig erfüllt die Bundesregierung mit einer erneuten Asylrechtsverschärfung einen Großteil der Forderungen der Rassist*innen und Nazis.
Willkommen auf Deutsch
Am Weltflüchtlingstag im Juni 2014 sprach Bundesinnenminister Thomas de Maizière von einer besonderen historischen und humanitären Verantwortung gegenüber Flüchtlingen, welche sich aus der deutschen Geschichte und dem Leid, welches die Deutschen über Millionen von Menschen gebracht haben, ableiten lasse. Noch im September 2015 war wahlweise von einem Sommermärchen der Solidarität oder Septembermärchen mit Flüchtlingen die Rede. Dazu passt, dass Märchen frei erfunden sind. Das, was in Deutschland von oben als „Willkommenskultur“ gefeiert wird, bedeutet im Alltag nichts anderes als Ordnung, strenge Reglementierung und Gehorsam. Thomas de Maizière forderte Anfang Oktober dieses Jahres Geflüchtete zu einer Ankommenskultur auf. Von den Geflüchteten wird erwartet dankbar zu sein, dankbar für überfüllte Sammelunterkünfte, eine schlechte Gesundheitsversorgung und rassistische Übergriffe. Die deutsche Gründlichkeit lässt kein Chaos und keine unkontrollierten Bewegungen bei der Einreise zu. Disziplin muss auch unter völliger Erschöpfung und größtem psychischen Druck gewahrt werden. Die Registrierung aller ankommenden Geflüchteten ist unablässig für die spätere Selektion in Willkommene und Nicht-Willkommene. Die staatlich gefeierte Willkommenskultur dient der Inszenierung eines anderen, geläuterten Deutschlands, welches für die Aufnahme von Geflüchteten damit argumentiert, aus der Geschichte gelernt zu haben. Vergessen wird dabei, dass es schlicht selbstverständlich sein sollte, die Ankommenden mit dem Nötigsten zu versorgen. Dass der Staat nicht in der Lage ist, diese Versorgung zu organisieren und die Geflüchteten würdig unterzubringen, ist selbstverschuldet. Ohne die Hilfe aus der Zivilgesellschaft und der sonstig Aktiven könnte diese Aufgabe nicht annähernd bewältigt werden. Dem Staat kommt das Engagement der freiwilligen Helfer*innen gelegen, um einerseits die weitere Abschottung der Geflüchteten zu organisieren und auf der anderen Seite zugleich sein – letztlich inszeniertes – humanistisches Selbstbild zu wahren. Nicht ganz nebenbei wird damit eine Neoliberalisierung der Flüchtlingshilfe vorangetrieben. Das deutsche Kollektiv ist damit nicht mehr nur Fußballweltmeister, Erinnerungsweltmeister und Ex-Papst, sondern auch Willkommensweltmeister. So rückt der Fokus weg von den ankommenden Geflüchteten und ihren Bedürfnissen. Die Nation, die hilft, zündelt, protestiert, Gesetze diskutiert, abschiebt, kann sich moralisch überlegen fühlen. Im selben Moment kann man feststellen, dass die deutsche Großzügigkeit Grenzen kennt. Mit Verweis auf die deutsche Großzügigkeit, scheint es den Deutschen notwendig zu sein, für den Stopp des Zustroms von Geflüchteten zu argumentieren. Passenderweise ist von Rassismus in dieser Logik nicht die Rede. Wenn die Geflüchteten, die es bis nach Deutschland geschafft haben, mit ihren sogenannten Willkommenstüten in einem Bus mit unbekanntem Ziel abfahren, wird schnell klar, wie ausgeliefert sie der staatlichen Reglementierung sind und wie wenig das mit einem guten sicheren Leben zu tun hat, auf welches sie in ihrer Not hoffen und dafür kämpfen. Dass die propagierte Humanität nur eine vorgeschobene ist, lässt sich an dem Umgang mit Griechenland erkennen. Dort wurden Millionen Menschen unter deutschem Spardiktat in Armut und Obdachlosigkeit sowie Hunderte in den Suizid getrieben. Der Verweis auf den unmenschlichen Umgang Ungarns mit Geflüchteten dient nur dazu, sich als moralisch besser darzustellen und den hegemonialen Führungsanspruch Deutschlands innerhalb der EU zu festigen. Um im gleichen Atemzug zu betonen, dass es sich bei der Aufnahme der Geflüchteten aus Ungarn um eine „humanitäre Ausnahme“ (Merkel) handelt. Deutschland profiliert sich auf dem Rücken der Flüchtlinge, prangert die unzumutbaren Zustände in Griechenland, Italien und Ungarn an, um dann die Geflüchteten hier in Zelten und überfüllten Massenunterkünften dem brandschatzenden Volksmob auszuliefern.
Nationalismus: konstruierte Zwangsgemeinschaft
Rassismus und Nationalismus sind die grundlegenden Ideologien, die die Demonstrant*innen der AfD-Demonstrationen in Erfurt eint. Beide Ideologien sind kein Alleinstellungsmerkmal der Teilnehmenden, sondern Bestandteil der bürgerlichen Gesellschaft: Für beide ist Voraussetzung, dass sich die Menschen in einer auf Warentausch basierenden Gesellschaft als Arbeitskraftbehälter auffassen und sich in Konkurrenz zueinander stellen müssen. Diese Konkurrenz einerseits und der ökonomische Fortschritt andererseits führt bei den Menschen zu einem Gefühl einer potentiellen Überflüssigkeit. Um diese Einsicht von sich fernzuhalten, wird die Konkurrenz auf ein Außen projiziert. Gleichzeitig wird damit eine scheinbar konkurrenzfreie eigene Gemeinschaft geschaffen. Der positive Bezug auf die eigene Nation schafft etwas Einendes, Gleiches für Alle. In der Abgrenzung nach außen wird ein gemeinsamer Feind konstruiert, der das eigene Kollektiv bedroht. Der Nationalismus wirkt sinnstiftend, für den nationalen Wohlstand quälen sich die Menschen Tag für Tag auf Arbeit mit den immer gleichen Tätigkeiten. Auf der anderen Seite scheinen Nationalstaaten auf Grund der Globalisierung und einer zunehmenden Weltökonomie unwichtiger zu werden, auch, weil dem Kapital eigentlich keine Grenzen gesetzt sind, um sich zu vermehren. Um so vehementer halten die Menschen an ihrem Nationalismus fest, wollen sie nicht an der Einsicht kaputt gehen, dass sie auch auf internationaler Ebene genauso überflüssig sind, wie in der nationalen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt. Diese Entwicklung hat nicht zur Folge, dass Grenzen endlich abgeschafft werden. Im Gegenteil, derzeit werden in Deutschland wieder Grenzkontrollen durchgeführt und die europäischen Außengrenzen verstärkt. In der kapitalistischen Logik gilt freier Fluss für Waren und Dienstleistungen, aber nicht für Menschen. Die Industrienationen bleiben als Volkswirtschaften bestehen auf Kosten der Länder der sogenannten „Dritten Welt“, was Armut und Instabilität in den jeweiligen Gebieten zur Folge hat.
Ich bin kein*e Rassist*in, aber…
In Deutschland scheint sich ein neuer Volkssport zu etablieren.
Dieser besteht darin gegen Geflüchtete auf die Straße zu gehen und sich
gleichzeitig von Rassismus zu distanzieren, zugespitzt in den Formeln:
„Ich bin ja kein*e Rassist*in, aber…“ oder „Ich habe ja nichts gegen
die Flüchtlinge, aber…“. Hierbei wird von den rechten Wutbürger*innen,
die in Erfurt (fast) jeden Mittwoch auf die Straße gehen, die gleiche
Unterscheidung von Geflüchteten getroffen, wie von der AfD,
Pegidist*nnen, CDU/CSU, Teile von SPD und Grünen, usw.: Wer dem Standort
nützt – Bürgerkriegsflüchtlinge, ausländische Investoren, … – ist
willkommen, sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge oder Kriminelle sollen
möglichst schnell wieder abgeschoben werden. Dabei wird nicht gesehen,
dass zum einen die Unterscheidung schon rassistisch ist und zum anderen
aus Sicht der Rassist*innen kaum jemand als Kriegsflüchtling gilt. So
verschieden die Fluchtursachen sind, so vielfältig sind die Gründe,
warum Menschen fliehen. Es ist menschenfeindlich Fluchtgründe
gegeneinander auszuspielen.
Der Hass auf alles Fremde ist auf den AfD-Demonstrationen das
zusammenschweißende Element. Sie hassen die Ausländer*innen nicht
zuallererst für ihre vermeintlich fremde Kultur, für ihr
Verschiedensein; was die Deutschen am meisten hassen, ist, dass die
Ausländer*innen mit ihnen um Arbeitsplätze, Sozialhilfe und Anerkennung
konkurrieren und dass Teile ihrer Communities zum Aushängeschild für
soziale Deklassierung geworden sind. Das macht den Rassismus von AfD und
Pegida aus. Er ist ein notwendiges Produkt einer Gesellschaft, in der
jeder einzelne seine Nützlichkeit für ein Produktionsverhältnis erweisen
muss, in dem Hunger kein Grund für Produktion ist. Die vermeintlichen
Ängste sogenannter besorgter Bürger*innen, die angeblich in der
Bevölkerung zu spüren sind, sind im Kern rassistisch. Sie erweisen sich
als Projektionsleistungen der eigenen Angst vor dem gesellschaftlichen
und ökonomischen Abstieg und der potentiellen Überflüssigkeit. Wie
wirkmächtig diese Ideologien sind, verdeutlicht eine Zahl aus einer
Studie der Universität Jena: 42% der Thüringer*innen fühlen sich durch
2,3% Nichtdeutsche „überfremdet“.
Abschottung nach außen – Die Festung Europa
Noch gefährlicher als der rassistische Mob in Deutschland sind für
die fliehenden Menschen die europäischen Außengrenzen, vor/an denen
täglich Menschen im Mittelmeer ertrinken.
Mindestens 30.000 Menschen sind in den letzten 25 Jahren beim Versuch
gestorben, die EU-Außengrenzen zu überwinden. Schon seit 2004 existiert
mit Frontex eine paramilitärische Organisation, deren Aufgabe es ist,
die EU-Außengrenzen zu sichern. Frontex ist mitverantwortlich für die
30.000 Toten. Seit dem 30. Juni beteiligen sich zwei Kriegsschiffe der
Bundeswehr im Rahmen einer EU-Mission an der Überwachung des
Mittelmeeres. Ging es bisher nur darum, Informationen über Fluchtwege zu
sammeln, soll bald auch geschossen werden. Der bewaffnete Kampf gegen
Geflüchtete und die Zerstörung von Booten durch deutsche Soldaten wurde
2015 vom Bundeskabinett beschlossen.
Die Festung Europa wurde, von Deutschland vorangetrieben, in Kerneuropa beschlossen. Und sich auf dem Rücken von Geflüchteten interessant zu machen können nicht nur Nazis und AfD, das schaffen auch Politiker von CDU, CSU oder SPD. Zum Beispiel wenn sich der Oberbürgermeister der Stadt Erfurt (SPD) auf Kosten geflüchteter Kinder zu profilieren sucht, indem er unter anderem fordert, ihnen den Schulbesuch zu verweigern. Gegen Rassismus und Nationalismus vorgehen heißt genauso gegen den deutschen Staat und die Festung Europa zu kämpfen, wie Nazis und Rechtspopulisten entgegenzutreten. Nicht nur mit Frontex und Grenzsicherung sollen die Geflüchteten von Europa ferngehalten werden. Die europäischen Staaten, allen voran Deutschland, haben ein Interesse daran, dass Geflüchtete in den europäischen Nachbarländern, wie der Türkei oder noch weiter weg, dem Libanon, bleiben. Dafür finanzieren sie autoritäre Staaten, anstatt den fliehenden Menschen die freie Wahl über ihren Aufenthaltsort zu lassen.
AfD und Nazis – Hand in Hand
Die AfD-Demonstrationen in Erfurt können nicht als ein isoliertes Phänomen unabhängig von der rassistischen Stimmung und den aufkommenden Bewegungen betrachtet werden. Mit den PEGIDA/ThüGIDA-Aufmärschen reihen sich die AfD-Demonstrationen in ein gesellschaftliches Klima ein, in dem besonders in Ostdeutschland immer mehr Menschen gegen Geflüchtete auf die Straßen gehen, bewohnte und unbewohnte Flüchtlingsheime angezündet und angegriffen werden und die Gewalt gegen Geflüchtete und Gegendemonstrant*innen zunimmt. Die Bedrohung durch Nazis und Rassist*innen konnte man in den letzten Wochen immer wieder beobachten, als es im Anschluss an die AfD-Demonstrationen in Erfurt zu Angriffen auf Linke und Antifaschist*innen kam. Bei den AfD-Aufmärschen von mehreren tausend Menschen versammeln sich neben AfD-Parteimitgliedern zahlreiche Rassist*innen jeglicher Couleur: rechte Hooligans, die Identitäre Bewegung, ThüGIDA-Anhänger*innen, NPD, Die Rechte. Die Teilnahme von szenebekannten Nazis und Rassist*innen hat seine Gründe. Mit dem von der AfD propagierten Sozialchauvinismus und Rassismus können sich viele identifizieren, die den Grund der eigenen Überflüssigkeit und Deklassierung bei den Migrant*innen suchen und nicht in den kapitalistischen Verhältnissen. Das Problem stellen aber nicht nur die Nazis und Rassist*innen von AfD, ThüGIDA und Co. dar, sondern auch der deutsche Staat. Während noch die Mär der deutschen Willkommenskultur nachhallt, macht die Bundesregierung mit der aktuellen Asylrechtsverschärfung einen weiteren Schritt in Richtung Abschaffung des Grundrechts auf Asyl. Die Liste der sicheren Herkunftsstaaten wird erweitert, Abschiebungen werden erleichtert und sollen schneller durchgeführt werden, was unter anderem bedeutet, dass Abschiebungen den Betroffenen nicht mehr angekündigt werden müssen. Die Möglichkeiten der Inhaftierung von Geflüchteten werden massiv ausgeweitet, zudem sollen die Menschen von vornherein nach potentiellen Aussichten auf Bleiberecht untergebracht werden. In Bayern gibt es bereits Sonderlager für Rom*nja, um Abschiebungen zu beschleunigen. Getreu dem Motto, wie es schon einmal in den 90er Jahren funktionierte: Der rassistische Mob hetzt auf der Straße, die Bundesregierung reagiert mit der Verschärfung des Asylgesetzes. Damit wird den Rassist*innen Recht gegeben und gleichzeitig die eigenen, rein wirtschaftlichen Interessen verschleiert zum vermeintlichen Wohl aller Geflüchteten, wobei die Unterscheidung in nützliche und überflüssige gesetzlich legitimiert und verankert wird.
Solidarität muss politisch werden!
Wir setzen dem Rassismus von Mob, Elite und Behörden, dem erstarkenden Nationalismus und der Festung Europa die Idee einer solidarischen Gemeinschaft ohne Grenzen entgegen. Die Menschen, die gerade die Grenzen der Festung Europa in Massen überschreiten, schaffen in diesem Sinne Fakten. Es wird deutlich, dass die ausgrenzende Logik von Grenzen sich am Ende nur mit Gewalt aufrecht erhalten lässt. Wir hoffen auf eine Zukunft, in der die Grenzüberschreitungen weder eingehegt noch militärisch verhindert werden. Dem Kapitalismus und seiner auf Verwertungslogik und Konkurrenz basierenden Vergesellschaftung, welche zwangsläufig Widerlichkeiten wir Krieg, Elend und Vertreibung produziert, erteilen wir eine klare Absage. Dieser steht einem Leben, welches die Bedürfnisse der Einzelnen und die Freiheit aller zur Bedingung macht, entgegen. Wir rufen dazu auf, der vielfältigen Solidarität mit Geflüchteten – neben der humanistischen Perspektive – auch einen politischen Anspruch zu geben. Geld- und Sachspenden allein, so notwendig diese sind, werden Rassismus nicht verhindern, seien es rassistische Ausschreitungen, Abschiebungen oder Asylrechtsverschärfungen. Antifaschistische „Strafexpeditionen“ in Dunkeldeutschland und Großdemonstrationen in urbanen Zentren können nur ein Teil einer solidarischen Praxis sein. Es gilt, gemeinsam aufeinander zuzugehen, uns in den Kämpfen für ein besseres Leben zu unterstützen und im persönlichen Austausch die Überwindung von Ängsten, Unsicherheiten und Sprachbarrieren zu ermöglichen. Genauso müssen wir uns gegenseitig bei Ämter-, Bullen- und Nazistress unterstützen. Der weit verbreitete Paternalismus muss zugunsten einer Begegnung auf Augenhöhe weichen. Die Geflüchteten wollen nicht unsere abgetragenen Klamotten, sie wollen als Menschen mit eigenen Bedürfnissen und Forderungen ernst genommen werden. Unsere politischen Ansprüche können nicht verallgemeinert, sondern müssen gemeinsam reflektieren werden, um eine emanzipatorische und kämpferische Perspektive zu entwickeln. Hierfür stellen wir uns gemeinsam den Aufmärschen von AfD und Rassist*innen genauso entgegen wie Abschiebungen und Asylrechtsverschärfungen.
Gegen deutsche Zustände und Festung Europa – kollektiv und solidarisch – auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!