Ein Jahr nach den Krawallen in Köln: Einer der Hogesa-Gründer war ein V-Mann!

Vor knapp einem Jahr lieferten sich Hogesa-Anhänger in Köln Kämpfe mit der Polizei.
Erstveröffentlicht: 
13.10.2015

Köln/Karlsruhe –  Roland Sokol (42), Mitbegründer der „Hooligans gegen Salafisten“ war ein V-Mann des Verfassungsschutzes. Wie „Spiegel Online“ berichtet, soll Sokol spätestens seit 2009 im Austausch mit der Behörde in Baden-Württemberg gestanden haben.

 

Das bedeutet, der Verfassungsschutz muss über die Aktivitäten der „Hogesa“ informiert gewesen sein.

So soll Sokols V-Mann-Führer über jeden Schritt Bescheid gewusst und E-Mail-Verkehr zwischen Sokol und seinen Gesinnungsgenossen vorliegen gehabt haben. Laut „taz“ habe Sokol seinem Kontaktmann sogar Informationen über Feierlichkeiten und Konzerte der rechten Szene geliefert und anhand von Fotos Szene-Angehörige identifiziert.

Als Sokol, der einem Krebsleiden erlag, Ende September in Karlsruhe beigesetzt wurde, waren unter den Trauernden auch Naziskinheads. Viele von Ihnen waren entsetzt, als sie von Sokols Mitarbeit beim Verfassungsschutz erfuhren.

 

Was hat der Verfassungsschutz gewusst?

Am 26. Oktober 2014 lieferte sich die Hogesa in der Kölner Innenstadt einen Straßenkampf mit der Polizei. Das Bild von einem umgeworfenen Polizeiwagen warf ein Schlaglicht auf die falsche Beurteilung der Bedrohungslage durch die Polizei. Ein Sprecher des NRW-Innenministeriums erklärte, man werde dem Fall Sokol jetzt nachgehen und herausfinden, was der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg über die Anmeldung der Kölner Demo gewusst hat.