Landeselternrat: Sporthallen sind keine Flüchtlingsunterkünfte

Erstveröffentlicht: 
06.10.2015

Leipzig. Der Landeselternrat Sachsen (LER) hat sich vehement gegen eine Nutzung von schulischen Sporthallen als Erstaufnahmeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünfte ausgesprochen. Die Schule sei ein besonders zu schützender Ort, so der LER. Ein unkontrollierbarer Eingriff durch Dritte stelle deshalb ein "erhebliches Personen-, Gebäude-, Verantwortungs- und Rettungsrisiko bei Brand-, Katastrophen- oder Fluchtmanagement dar".


Zudem bestehe in Sachsen ausnahmslos Schulpflicht. Dies gelte auch für den Sportunterricht. Obendrein würden den Kindern ständig und hautnah Konflikte vor Augen geführt, die bei der Aufnahme von 300 Personen zwangsläufig seien. In den Familien der Schüler aber könnten sie ein völlig anderes Meinungsbild zur gegenwärtigen Flüchtlingspolitik erzeugen. Der LER rügte außerdem, dass eine vorherige Einbeziehung der Eltern oftmals fehle.


"Unsere Kritik richtet sich im konkreten Fall an die Stadt Dresden", erläuterte LER-Vorsitzender Peter Lorenz gestern. "Die Ankündigung von Oberbürgermeister Dirk Hilbert, in fünf Turnhallen der Stadt ab 9. Oktober Erstaufnahmeeinrichtungen einzurichten, ist nicht hinnehmbar." Außerdem gelte sachsenweit: "Wehret den Anfängen", so Lorenz weiter.