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In Stuttgart haben sich einige Aktivisten zusammengetan um die Organisierung der Notfallproteste in Stuttgart zu unterstützen. Am 19.01.2010 um 19 Uhr findet im DGB-Haus (Willi-Bleicher-Str. 20) ein gemeinsames Treffen mit Engagierten und Interessierten statt, die sich über den Fall Mumia informieren und ein gemeinsames Bündnis zur Unterstützung der Proteste in Stuttgart gründen wollen. Dazu wurde dieser Tage ein offener Brief veröffentlicht, der sich an die demokratische und antifaschistiche Öffentlichkeit richtet.
Die Initiative, die inzwischen über eine Webseite verfügt, bittet um die Verbreitung des Briefes:
Liebe Freundinnen und Freunde,
Seit 28 Jahren sitzt der schwarze Journalist und Bürgerrechtler Mumia
Abu-Jamal in den USA im Todestrakt. Aktuell ist sein Leben durch einen
Antrag der Staatsanwaltschaft von Pennsylvania auf Wiedereinsetzung des
Hinrichtungsbefehls erneut akut bedroht. Seine Hinrichtung kann
jederzeit beschlossen und durchgeführt werden.
Dagegen wollen wir gemeinsam mit euch Proteste organisieren um seine Ermordung zu verhindern.
In einem äußerst kontroversen Prozess wurde er 1982 wegen des
angeblichen Mordes an einem weißen Polizisten zum Tode verurteilt.
Seitdem gab es zahlreiche Indizien und auch zwei juristische
Anhörungen, die auf Unregelmäßigkeiten und illegale Beeinflussung (z.B.
der BelastungszeugInnen) hinweisen. So haben
Menschenrechtsorganisationen gravierende, rassistisch motivierte
Verfahrensmängel aufgedeckt, die zu seiner Verurteilung geführt haben.
Seitdem ist der Prozess von Mumia Abu Jamal beispielhafter Ausdruck für
Rassismus und staatliche Willkür in den USA.
Bereits 1995 und 1999 drohte Mumia die Hinrichtung. Diese konnten durch
eine breite und internationale Solidaritäts- und Protestbewegung
verhindert werden. Auch jetzt haben sich in verschiedenen Ländern wie
in Frankreich, Österreich, der Schweiz, in Spanien und in den USA wie
auch in der BRD zahlreiche Bündnisse für die Freiheit von Mumia Abu
Jamal gegründet.
Um die Proteste auch in Stuttgart vorzubereiten laden wir euch herzlich
zu dem Treffen der "Initiative Sofortige Freiheit für Mumia Abu-Jamal"
am 19.01.2010 um 19 Uhr im DGB-Haus Stuttgart ein. Bei dem Treffen
wollen wir über
-die Gründung eines Bündnisses zur Unterstützung der Proteste,
-die Demonstration am 30.01.2009 in Heidelberg,
-die geplanten 3+12 Notfallproteste,
-die Veranstaltung mit Jürgen Heiser (Übersetzer der Kolumnen von Mumia) am 20.02.2010 in Stuttgart,
-und über weitere gemeinsame Aktivitäten in Stuttgart
beraten.
Wir freuen uns über Eure / Ihre Unterstützung und bitten um Weitergabe dieser Einladung!
Wann: Dienstag, den 19.01.2010 um 19 Uhr Wo: DGB-Haus Stuttgart, Raum
116 Willi-Bleicher Str. 20
Sofortige Freiheit für Mumia Abu-Jamal!
Initiatoren:
- Jochen Dürr, Landessprecher "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" Baden–Württemberg
- Wolfgang Hänisch
- Christa Hourani, IGM Betriebsrätin, Daimler, aktiv in der bundesweiten Vernetzung der Gewerkschaftslinken
- Komitee gegen §§129
- Ulrike Küstler, Stadträtin, Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke
- Thomas Trüten, IG Metall Vertrauenskörperleiter und Delegiertenversammlung Esslingen
Zur Person Mumia Abu-Jamals:
Mumia Abu-Jamal wurde am 24. April 1954 unter dem Namen Wesley Cook in
Philadelphia geboren. Er ist ehemaliger Vorsitzender der "Black
Journalists Association", PEN-Mitglied (eine internationale
Schriftsteller-Vereinigung), Ehrenmitglied in zahlreichen
internationalen Verbänden und Organisationen (u.a. Ver.di BB, VVN-BdA)
und war in seiner Jugend Mitbegründer und Pressesprecher der Black
Panther Party in seinem Geburtsort Philadelphia.
Er wuchs in den „Projects“, städtischen Wohnbausiedlungen für Schwarze,
Arme und sozial Benachteiligte auf und wurde bereits früh mit dem
Rassismus der US-amerikanischen Gesellschaft konfrontiert. Anfang 1969
gehörte er zu den Mitgründern der Black Panther Party in Philadelphia.
Nach seiner Schul- und Collegezeit arbeitete Mumia Abu-Jamal bis zu
seiner Verhaftung und Mordanklage im Dezember 1981 als progressiver
Radiojournalist und berichtete über Themen wie Wohnungsnot,
Polizeibrutalität und den fortgesetzten Krieg der Stadt Philadelphia
gegen die radikalökologische Organisation MOVE.
Er ist seit Mai 1983 in den Todestrakten des Bundesstaates Pennsylvania
inhaftiert und kämpft bis heute für die Aufhebung seines Urteils, einen
neuen Prozess und seine Freilassung. Er hat seine journalistische
Tätigkeit auch im Gefängnis fortgesetzt und ist Verfasser mehrerer
Bücher und vieler Hunderter Kolumnen zu historischen und aktuellen
Fragen. Er ist verheiratet mit Wadiya Jamal und hat zwei Söhne, eine
Tochter und mehrere Enkel.
Kontaktmail: freemumia_Stuttgart[@]yahoo.de
Blogger und Webmaster werden um die Unterstützung der Online-Demos für Mumia Abu-Jamal gebeten, die zu aktuellen Informationen der Berliner Mumia Hörbuchgruppe verlinkt.