Hoyerswerda - Asylbewerber setzen Hungerstreik aus

Erstveröffentlicht: 
19.08.2015

Der Hungerstreik der 19 Bewohner des Asylbewerberheimes in Hoyerswerda ist vorläufig beendet. Dies teilt das Bürgerbündnis "Hoyerswerda hilft mit Herz" mit. Mehr als eine Woche hatten die Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak auf Matratzen vor dem Heim ihr Lager aufgeschlagen und nichts gegessen. Damit wollten sie auf die lange Wartezeit bei der Bearbeitung ihrer Asylanträge aufmerksam machen.

 

"Ich muss Ihnen jedoch mitteilten, dass die Teilnahme an einem Hungerstreik keine Auswirkung auf das Asylverfahren hat. Das Bundesamt kann nicht Verfahren einzelner Personen vorziehen."

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - Außenstelle Chemnitz

 

In einer Antwort von der Chemnitzer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge wurde allerdings kein konkreter Zeitrahmen der Bearbeitung genannt. Stattdessen verwies die Behörde auf die angespannte personelle Situation hingewiesen. Die betroffenen Flüchtlinge seien jedoch nicht "vergessen" worden, versichert das Bundesamt weiter. Man bemühe sich, alle Anträge möglichst zügig zu bearbeiten. Ende Juli 2015 waren demnach jedoch bundesweit rund 250.000 Verfahren noch nicht entschieden.

Die Hungerstreikenden in Hoyerswerda begründeten das Streikende damit, die Entwicklung bei der Bearbeitung ihrer Asylanträge zu beobachten. Das Bürgerbündnis teilte ferner mit, das Aussetzen des Hungerstreiks soll "als kontruktives Entgegenkommen der Betroffenen verstanden werden - verbunden mit der Hoffnung, dass sich die zuständigen Behörden gleichermaßen bemühen, eine Klärung herbeizuführen".