Protestzug: Farbbeutel gegen Haus von Burschenschaft

Erstveröffentlicht: 
10.08.2015

Göttingen. Eine Demonstration gegen Burschenschaften und Neonazis gab es am Montag in Göttingen. Kurzzeitig drohte die Situation vor einem Haus einer Burschenschaft an der Theaterstraße zu eskalieren,

 

Aus der Menge wurden mehrere Farbbeutel gegen die Hauswand und Fenster des Hauses der Burschenschaft geworfen. Außerdem explodierte ein Böller. Einsatzleiter Holger Will sah dennoch keinen Anlass, seine Beamten eingreifen zu lassen, da die Täter sofort in der Menge untertauchten, und es sich bei Vergehen lediglich um Sachbeschädigung und eine Ordnungswidrigkeit handelte. Die Ermittlungen in beiden Fällen dauern aber an.

 

Die Polizei spricht von 260 Teilnehmern bei der Demonstration. Es war eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei zur Stelle, um im Ernstfall eingreifen zu können. Ein Großteil der Einsatzkräfte hielt sich während des Protestzuges im Hintergrund.

 

Zu der Demonstration unter dem Motto „Die rechte Konjunktur lahmlegen. Männerbünde auflösen.“ hatte ein Bündnis aus Gruppen aufgerufen, die dem linken Spektrum zuzuordnen sind. Anlass waren mehrere Vorkommnisse im Juli. Dabei waren ein Neonazi, der ein Paar angriff, und Burschenschaften verwickelt. Für Aufsehen sorgten Schüsse mit einer Softair-Waffe aus dem Haus einer Burschenschaft auf ein linkes Wohnprojekt.

 

Die Teilnehmer der Aktion zogen nach einer Auftaktaktion am Gänseliesel derzeit durch die Stadt. Dabei ging es an mehreren Häusern von Burschenschaften vorbei. Der Protestzug führte vom Alten Rathaus, über die Weender Straße, den Nikolausberger Weg, die Bühlstraße und die Burgstraße, Theaterstraße bis zum Wilhelmsplatz, wo eine Abschlusskundgebung stattfand. (bsc/per)