Castor-Export, Tschernobyl-Demos, nationales Entsorgungsprogramm

Stop Nu-Killer Energy

Liebe Freundinnen und Freunde, in gut einer Woche jährt sich der Start der Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 29. Mal. Aber nicht nur deswegen stehen viele Termine an...

 1) Castor-News aus Jülich und Sonntagsspaziergang in Ahaus | 2) Nationales Entsorgungsprogramm und Info-Abend in Gronau | 3) Tschernobyl-Demos (Münster, Fessenheim, Brokdorf...) | 4) Anti-Kohle-Kette im Rheinland | 5) Online-Kampagne gegen EU-Atomsubventionen


1) Nach neuesten Erkenntnissen soll Ende Mai der havarierte AVR in Jülich umgekippt und in eine Zwischenlagerhalle auf dem Gelände verfrachtet werden. Ein Vorhaben, welches so noch nie durchgeführt wurde...


Vergangene Woche gab es Medienberichte, wonach die geplanten Castor-Exporte von Jülich in die USA endlich auch von MitarbeiterInnen der zuständigen Ministerien angezweifelt werden. Und auch in den USA scheint man sich nicht mehr so sicher, ob man den Atommüll aus den Kugelhaufenreaktoren überhaupt haben will. Die Umweltverträglichkeitsprüfung dort ist nun mehrfach verschoben worden.


Gleichzeitig wird damit das Szenario der 152 Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus wieder wahrscheinlicher! In den nächsten Tagen will die NRW-Atomaufsicht unter Minister Garrelt Duin bekannt geben, was sie beziehungsweise ihre externen Gutachter vom Entsorgungskonzept des Forschunszentrums Jülich zum Umgang mit dem Atommüll halten. Wir müssen jetzt also sehr wachsam sein!

 

Dem entsprechend rufen wir für jetzt Sonntag, den 19. April zum Ahauser Sonntagsspaziergang auf. Beginn ist um 14 Uhr am Mahner in der Ahauser Innenstadt und 17 Uhr zeigt das Ahauser Cinema zusammen mit der BI-Ahaus den Film „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“. Eine spannende Doku über die Endlagersuche! Alle Infos zum Film, Sonntagsspaziergang und aktuellen Jülich-Stand auf www.bi-ahaus.de


2) Das Bundesumweltministerium hat nun einen Entwurf für das Nationale Entsorgungsprogramm kurz NaPro veröffentlicht. Darin wird die Sprachregelung so aktualisiert, dass der Jülicher Versuchsreaktor zusammen mit Forschungsreaktoren wie Garching oder Berlin in einen Topf geworfen wird – damit wäre ein erster Schritt gemacht um Castor-Exporte aus Jülich zu legalisieren. Besonders gravierend ist das NaPro für den Schacht Konrad, dieser wird im Nationalen Entsorgungsprogramm als Endlager festgelegt, obwohl es sich um ein altes, marodes Bergwerk handelt und das dortige Endlagerkonzept dem wissenschaftlichen Stand der 80er Jahre entspricht. Und ganz nebenbei wird mit dem NaPro auch die angeblich so tolle und wichtige Endlager-Kommission umgangen, denn das NaPro soll Fakten schaffen, während in Berlin noch immer von Atomlobbyisten dominiert diskutiert wird. Alle Infos zum NaPro und wie man Einwendungen schreiben kann auf www.ag-schacht-konrad.de

 


Am Donnerstag, den 23.4. kommt Ursula Schönberger von der AG-Schacht Konrad nach Gronau und berichtet über Atommüll in Deutschland. Als Autorin des bundesweiten Atommüllberichts ist sie eine Expertin auf dem Gebiet. Beginn ist um 20 Uhr in der Gaststätte Concordia, Eper Str. 13, ca. 10 Minuten vom Gronauer Bahnhof entfernt.

 

3) Am 25.4. findet in Münster eine Demo anlässlich der Tschernobyl-Katastrophe statt, zu Gast sind zwei Zeitzeuginnen der Katastrophe, welche als LiquidatorInnen im Einsatz waren: Yauhenia Filamenka hat im April 1986 bei der Umsiedlung der BewohnerInnen rund um Tschernobyl geholfen. Heute leitet sie einen Verein für Umsiedler in Minsk. Anatolij Aleksandrowitsch Gubarew hat direkt am dritten und vierten AKW-Block bei der Beseitigung der Explosionsschäden geholfen.

 

Beide werden von ihren Erfahrungen und dem jetztigen Leben mit der Atomkatastrophe berichten, weiterhin wird es Reden anlässlich des Katastrophenschutzes zum AKW Lingen und zu RWE geben. Die Demo beginnt um 12 Uhr vor dem Münsteraner Rathaus und führt dann zu RWE an der Münzstraße. Mehr Infos auf www.sofa-ms.de Wir freuen uns über Spenden für die Demo-Vorbereitung:


IBAN:         DE06430609674047739900

BIC:            GENODEM1GLS

Bankname:  GLS Gemeinschaftsbank


4) Am gleichen Tag findet im Rheinland die Menschenkette gegen Braunkohleabbau


und -verstromung statt. Letzte Woche gab es bereits erneut eine Blockade der Kohle-Bahn von den Tagebauen zu den Kohlekraftwerken. Genau wie am AKW Lingen ist dort der Energiekonzern RWE am Werk. „VoRWEggehen“ bei der Enerigewende sieht anders aus! http://anti-kohle-kette.de/   

 

 

RWE wird sicher auch bei seiner Aktionärsversammlung am 23.4. von kritischen AktionärInnen auf Braunkohle, Urenco-Verkauf und AKW angesprochen werden.


 Am 26.4. finden dann Demos vor dem Uralt-AKW Fessenheim (Frankreich), den AKW Brokdorf und Philippsburg und der Urenco-Urananreicherungsanlage in Almelo (Niederlande) statt. In Lingen gibt es um 18 Uhr einen Schweigekreis vor dem Rathaus.

 


http://akw-brokdorf-abschalten.de


http://www.cattenom-non-merci.de/agenda;


http://philippsburg-abschalten.de/demo-26-04-15


Wir hoffen, dass ihr zahlreich zu den Demos und Veranstaltungen kommt! Für einen echten Atomausstieg bedarf es weiterhin aktive Menschen – auf Politik und Konzerne können und wollen wir nicht warten!

 

5) Und auch vom PC aus könnt ihr aktiv werden, falls noch nicht geschehen, beteiligt euch an der Kampagne der EWS gegen neue EU-Subventionen für AKW-Neubauten in England: http://www.ews-schoenau.de/

 

Solidarische Grüße, besonders ins Rheinland

Sofa Münster