Am 16. März wird der vorerst letzte SÜGIDA-Aufmarsch in Suhl stattfinden. Danach soll es mit ThüGIDA jede Woche in einer anderen Thüringer Stadt weitergehen, als erstes am 23. März in Erfurt.
Vorerst letzter SÜGIDA-Aufmarsch
Kurz nach dem letzten Rassisten-Aufmarsch am Montag dieser Woche kündigte SÜGIDA ihre vorerst letzte Zusammenkunft in Suhl an. Diese findet am 16. März statt, an dem wieder eine neue Route gelaufen werden soll. Der Ankündigung (wie immer, fast alles in Großbuchstaben geschrieben, was wie ein Kleinkind wirkt, welches schreien muss aus Angst, nicht gehört zu werden) sind als Redner alle zu entnehmen, die schon in den letzten Wochen immer wieder ihre Hetze verbreitet haben gegen Asylbewerber_innen, Muslime und andere Menschen, die nicht in ihr weißes und deutsches Weltbild passen: David Köckert, Tommy Frenck und Patrick Schröder. Weiterhin werden Karl Richter und Axel Schlimper angekündigt. Ersterer ist Mitglied der NPD und des Münchner Stadtrates für die Bürgerinitiative Ausländerstopp. Er wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, wegen Zeigen eines Hitlergrußes während der Vereidigung im Stadtrat. Schlimper ist Liedermacher, welcher schon öfter auf Nazikonzerten in Thüringen gespielt hat, unter anderem auch bei Kundgebungen des Bündnis Zukunft Hilburghausen (BZH) von Tommy Frenck. Weiterhin hat er die Funktion des „Gebietsleiters“ der „Europäischen Aktion“ (EA) in Thüringen inne. Die EA ist ein europaweites Netzwerk von Holocaust-Leugnern, die in Deutschland vier „Informationsstellen“ hat, eine davon ist in Thüringen (weitere Informationen zu Schlimper und der EA in Thüringen bei thueringen-rechtsaussen). Auch soll es dieses Mal wieder eine neue Route geben.
ThüGIDA
Unter anderem um den immer weiter sinkenden Teilnhehmerzahlen in Suhl entgegenzuwirken, entschied man sich, die rassistischen Aufmärsche auf ganz Thüringen auszuweiten und das Ganze „ThüGIDA – Gegen die Überfremdung unserer Heimat“ zu nennen. Unter diesem Namen soll montags abwechselnd in verschiedenen Städten in Thüringen marschiert werden. Starten soll es am 23. März in Erfurt. Bei ThüGIDA lässt man gleich die Chiffren „Islamisierung“ und „Abendland“ weg und schreibt, was man eh die ganze Zeit meinte: Überfremdung und (deutsche) Heimat. Man macht sich also gar nicht mehr die Mühe die ordinäre Fremdenfeindlichkeit im Namen zu verdecken. Das wird auch bei ihrem Symbol deutlich: Sie verwenden ein ähnliches wie Pegida, nur dass da anstatt eines Menschen der Thüringer Löwe Symbole in einen Mülleimer wirft und das Hakenkreuz im Müll durch das „Refugees welcome“-Symbol ersetzt wurde.
In Zukunft werden also die abstiegsgeängstigten Deutschen montags nicht mehr in Suhl, sondern immer wieder in anderen Thüringer Städten aufmarschieren. Es ist anzunehmen, dass die Städte danach ausgesucht werden, wo die angebliche Überfremdung durch Aslybewerberheime besonders groß sei, wo man also eine erhöhte Konkurrenz um die wenigen Arbeitsplätze oder um Wohnraum sieht. Das Gerede von „Heimat“ oder „Abendland“ soll dem eigenen Wohlstandschauvinismus und „Futterneid“ (Wolfgang Pohrt) dabei nur höhere Weihen verleihen.
Auch weiterhin gilt es, sich den Nazis in jeder Stadt in den Weg zu stellen, ihre Aufmärsche zu stören oder zu verhindern und sich mit den Flüchtlingen vor Ort und überall zu solidarisieren. Dabei sollte sich die radikale Linke aber nicht zum Teil des Aufstandes der Anständigen machen, dem es nur darum geht, Deutschland als offen und bunt anzupreisen, dann aber doch immer weiter abzuschieben und Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen.