Sachsen will Flüchtlingen im Alltag helfen

Erstveröffentlicht: 
11.03.2015

Fördermittel für bessere soziale Betreuung

 

Dresden. Sachsen möchte die Lebensbedingungen von Flüchtlingen verbessern. Gestern verabschiedete das Kabinett dazu eine Förderrichtlinie zur sozialen Betreuung. Damit solle Betroffenen geholfen werden, sich im Alltag zurechtzufinden, sagte Integrationsministerin Petra Köpping (SPD). "Das kann ein Besuch beim Arzt sein, das Herantasten an unsere gesellschaftlichen Umgangsformen oder die simple Frage: Wie kommt mein Kind in eine Kindertageseinrichtung oder Schule."


Hinter der Richtlinie steht ein Geldbetrag von drei Millionen Euro pro Jahr. Teilbeträge davon stehen Kommunen und Kreisen als Pauschalbetrag zur Verfügung. Eine Art Schlüssel soll garantieren, dass Regionen mit mehr Flüchtlingen auch mehr Unterstützung erhalten. Anträge können Städte und Kreise stellen, die für die Unterbringung von Flüchtlingen nach der Erstaufnahme zuständig sind. Sie können Fördermittel für Personalkosten und Sachkosten erhalten, die im Zusammenhang mit der sozialen Betreuung anfallen.


Köpping sieht darin einen ersten großen Schritt, um die Situation in Sachsen zu verbessern. Damit unterstütze die Regierung eine Arbeit, die vor Ort bereits geleistet werde. Nach den Worten der Integrationsministerin ist die Förderrichtlinie Teil einer Gesamtkonzeption, die unter anderem auch Investitionsmittel von Bund und Land für die Stadtentwicklung und zusätzliches Geld aus dem sachsenweiten Finanzausgleich umfasst. "Asyl- und Integrationspolitik ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", betonte Köpping. Unklar ist momentan noch, ob Sachsen auch eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführen wird. Köpping zufolge ist dafür eine Unterstützung des Bundes notwendig. Deshalb wolle man noch einmal mit dem Bund sprechen, hieß es. Jörg Schurig