Frauentag in Leipzig: Demonstranten fordern Ende von Diskriminierung

Erstveröffentlicht: 
09.03.2015

Leipzig. Unter dem Motto „Kämpfe vereinen“ haben sich in Leipzig nach Veranstalterangaben rund 1000 Menschen an der Demonstration „Frauen*kampftag“ beteiligt. Die Polizei sprach von 400 bis 600 Teilnehmern bei dem Umzug, der vom Clara-Zetkin-Denkmal aus durch das Stadtzentrum zum Südplatz führte. Zum internationalen Frauentag am Sonntag gingen Menschen in mehreren deutschen Städten auf die Straße.

 

Bei der Demonstration in Leipzig wurden vor allem verschiedene Formen von Diskriminierung in patriarchal geprägten Gesellschaften thematisiert. Die vorherrschende Einteilung von Menschen in klassische Geschlechtsrollen schränke nicht nur Frauen ein, sondern auch Männer oder Intersexuelle. Gerade letztere Gruppe sei oft auf mehrere Weisen von Ausgrenzung betroffen. Die feministische Bewegung fordere dagegen ein gutes Leben für alle, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung oder Herkunft, hieß es von Seiten der Veranstalter. Zur Teilnahme an dem Zug hatte die Stadtratsfraktion der Leipziger Linken aufgerufen.

In Berlin demonstrierten tausende Menschen für Gleichberechtigung. Dem Protestzug schlossen sich nach Angaben von Veranstaltern am Sonntag unter anderem Krankenschwestern und Antikapitalisten an. „Die Bandbreite der Demo war größer als erwartet“, sagte eine Sprecherin. Sie schätzte die Zahl der Teilnehmer auf mehr als 5000. Auch in der Hauptstadt betonten die Organisatoren, es gehe nicht nur um Frauen, sondern um alle Menschen, die von patriarchalen Strukturen eingeschränkt würden.

Zum Frauentag wurden in Berlin auch neue Kampagnen der Anti-Armut-Lobbyorganisation One von U2-Sänger Bono und der Organisation Terre des Femmes vorgestellt. Sie werben jeweils mit Prominenten wie Schauspielerin Maria Furtwängler oder TV-Moderator Johannes B. Kerner für die Stärkung der Rechte von Frauen und Mädchen.