Rechte Hool-Truppe gespalten

Erstveröffentlicht: 
08.01.2015

Essen – Die Essener Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr hat eine für den 18. Januar angemeldete Veranstaltung der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) verboten.

 

An dem Sonntag hatte die rechte Hool-Truppe in Essen eine Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz am Hauptbahnhof sowie eine Demonstration durch die Innenstadt geplant. Die Polizei befürchtet offenbar gewalttätige Ausschreitungen, würde die HoGeSa-Veranstaltung wie geplant stattfinden. Bei einer Aktion in Köln waren im Oktober mehr als 40 Polizeibeamte verletzt worden.

In einem Video zum Essener Hool-Aufmarsch hatte ein HoGeSa-Vertreter getönt: „Wir lassen hier in Deutschland nicht zu, dass wir von den Leuten (gemeint waren offenbar Salafisten, d. Red.) terrorisiert werden. Wenn wir Terror haben wollen, machen wir ihn selber! Und das tun wir jetzt!“ (bnr.de berichtete) Auch eine nach dem Verbot der Veranstaltung veröffentlichte Stellungnahme von HoGeSa ist mit Drohungen gegen Politik und Medien gespickt.

Gegen das Verbot wollen die Organisatoren nun vor Gericht ziehen. Bei der Anmeldung der Aktion hatten sie Ende Dezember erklärt, man rechne mit etwa 4000 Teilnehmern. Dass sie tatsächlich eine so hohe Zahl von Anhängern mobilisieren können, erscheint aber unwahrscheinlich. Das ursprüngliche Organisationsteam der „Hooligans gegen Salafisten“ hat sich mittlerweile gespalten. Eine neu gebildete Gruppe wirft denen, die unter dem HoGeSa-Label weitermachen, einen undurchsichtigen Umgang mit den Finanzen und einen zu deutlich ausgeprägten Geschäftssinn beim Verkauf von Merchandising-Artikeln vor. Das Gewaltpotenzial wird durch diese Spaltung freilich nicht geringer: Intern wurden sogar Befürchtungen laut, die Essener Aktion könne durch die „abtrünnigen“ Hools militant gestört werden. (ts)