Karlsruhe: Atommüllzwischenlager eingeweiht

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Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages Atomkraft gegen Atomkraft, demonstrierten heute Aktivisten in Karlsruhe für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Elf gelbe Atommüllfässer hingen weithin sichtbar vom Turm des Karlsruher Schlosses. Aktivisten weihten dort symbolisch ein Versuchszwischenlager für Atommüll ein.

 

Elf gelbe Atommüllfässer hingen weithin sichtbar vom Turm des Karlsruher Schlosses. Aktivisten weihten dort symbolisch ein Versuchszwischenlager für Atommüll ein. Darin könnte, so der Vorschlag der Aktivisten, z.B. die verglaste Atomsuppe aus dem Kernforschungszentrum standortnah eingelagert werden. Der Schlossturm habe gleich mehrere Vorteile, so Luise Strahl. Die Betriebsleiterin in spe erklärt: "Der größte Pluspunkt besteht darin, dass die Atommüllbehälter aufgrund der vorherrschenden Windverhältnisse in 42 m Höhe permanent gekühlt werden. Eventuell austretende Radioaktivität wird weitläufig verteilt.“ Zudem würde die Sicherheit des Zwischenlagers vor möglichen Terrorangriffen durch die ohnehin patroullierenden Bundespolizeibeamten gewährleistet sein. Zusätzliches Sicherheitspersonal werde nicht benötigt. Die daraus resultierende Steuerersparnis käme der Allgemeinheit zugute.

 

„Mit ähnlich dummen Argumenten hält die Bundesregierung an der Atomkraft fest,“ so Maike Langhoff, Sprecherin der A.T.O.M.AG „Atomkraftwerke sind weder Klimaschützer noch ist Atomstrom billig, wie uns die Atomlobby mit millionenschweren Werbeetats weismachen will. Atomstrom behindert den dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Die einzigen Gewinner beim Betrieb von Atomkraftwerken sind die Atomkonzerne. Das Nachsehen haben die Opfer von Tschernobyl, die vertriebenen und verseuchten Bewohner der Uranabbaugebiete und alle zukünftigen Generationen, die sich mit dem Atommüll herumschlagen müssen.“


Die Aktivisten kündigen deshalb massiven Widerstand gegen die Atompolitik der Bundesregierung an. „Die geplanten Castortransporte nach Ahaus, Gorleben und Lubmin im nächsten Jahr werden nur mit allergrößter Mühe gegen tausende von Menschen durchzusetzen sein“, verspricht Maike Langhoff.
Die Einweihung des Versuchlagers verlief störungsfrei.