Im Allende-Viertel versuchten Neonazis und andere Rassisten in den letzten Wochen eine rassistische Mobilisierung zu initiieren und einen Aufmarsch am Freitag zu etablieren. Hier ein guter Überblick. Doch schnell war Schluss damit, denn eine Antifa-Demo besetzt alle attraktiven Orte im Kiez und konnte wenigstens einen Aufmarsch damit schonmal komplett verhindern. Letzte Woche dann blieb den Rechten nur ein Auftakt im Wald und ein Marsch durch weitestgehend unbewohntes Gebiet. Die Karte zeigt das. Heute wird es nicht anders sein. Mit der Demo wurde auch verhindert, dass die Rassisten noch einmal an der zukünftigen oder der bestehenden Asylunterkunft vorbeiziehen können. Als ihnen das von der Polizei vor drei Wochen gestattet wurde, warfen sie Flaschen auf das bewohnte Haus. Doch dabei wollen wir es nicht belassen: Nächste Woche werden wir den Marsch, genauso wie in Marzahn am Montag und Dienstag in Hohenschönhausen auch am Freitag im Allende-Viertel komplett blockieren. Denn auch ohne Öffentlichkeit ist jeder Naziaufmarsch einer zu viel. (Achtet hier auf aktuelle Infos)
Warum die Antifa-Demos durch Köpenick ins Allende-Viertel auch sinnvoll sind, belegen die gefrusteten Kommentare auf der lokalen „Nein zum Heim“-Seite:
„Hoffentlich NICHT wieder so besch***en wie letzten Freitag“
„Das war ja der absolute sch…,“
„Wollen wir zulassen das die ANTIFA durch unser Viertel marschiert und wir an den Rand und damit in die Bedeutungslosigkeit gedrängt werden? War bei der letzen Demo dabei, viel waren mit der Route total unzufrieden.“
„ich hoffe beim
nächsten Mal gibt es eine andere Ecke von Köpenick“
„An der Stelle nochmal ein Dankeschön an die Polizei für die Rute der Demo
durch unseren Forst in Richtung AUENLAND“
„Einige bezweifeln zu recht, das wir mit unserem Protest in teilweise unbewohnte Gebiete gelenkt werden. Das liegt aber daran, dass uns die Linken, was Organisation von Demos angeht, uns weit voraus ist.“
Einer der Rädelsführer der Rassisten im Allende-Viertel, der NPD-Kreisverbandschef von Marzahn-Hellersdorf Andreas Käfer: „Wegen die 30 zugereisten gebietsfremde, lassen die uns 250 Anwohner aufn Hinterhof laufen????“
Wer hinter den Aufmärschen in Köpenick steckt, wurde gestern
bereits bekannt gemacht: Alte Bekannte aus der NPD (die nicht weniger „zugereiste gebietsfremde“ sind) und ein paar
rassistische Anwohner). Mit den
Nazis der NPD haben die örtlichen Rassisten auch kein Problem:
„Es sieht immer so aus, als wäre es eine
reine NPD Veranstaltung was sie ja nicht in diesem Sinne ist. Ihre Verstärkung
tut aber gut.“
Neben dem Frust ist allerdings auch eine Radikalisierung zu beobachten. Es häufen sich die Mord- und Gewaltaufrufe. Sowohl gegen Refugees als auch deren Unterstützer:
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Die Gerhart-Hauptmann-Schule würden sie gerne anzünden:
„Kann Bitte mal einer da feuer legen?“
„Wäre jetzt meine Frage: wenn schon alle Fluchtwege blockiert sind, worauf
wartet man jetzt noch? Die haben sich selbst in den Kessel gesetzt, also
dann... :-P“
Der Gremium MC Rocker und Neonazi David Eichner verweist auf die Pogrome in Rostock-Lichtenhagen als Nazis unter Beifall von Anwohnern eine Asylunterkunft mit Molotow-Cocktails in Brand steckten: „Ich bin kein hellseher aber habe bilder im kopf die irgendwie die gleich Situation beschreibt ich sage nur Rostock.“
Eine andere Kommentatorin droht einen örtlichen Engagierten
einer Willkommensinitiative „umzulegen“:
„Wenn ich den […] Haas […] Volksverräter
noch mal beim Picknick am Sonntag sehe, bringe ich ihn um. Er ist ein
hochgrätiger Volksverräter. […] Wenn diese Kommunisten uns ins die Quere kommen
und das deutsche Volk belügen, dann mach wir selbst was darauf, wir legen sie
um.“
Aber es kommt auch zu Streit untereinander. Nazivorwürfe und Alkoholprobleme spalten die Flüchtlingsfeinde:
Victoria Timut „Ich wurde von radkes gruppe öffentlich als nazibraut und unruhestifter und säufer betitelt und rausgeschmissen. Weil ick halt meinen unmut in der Gruppe kundgetan habe.“
Jens Radke (mit seinem Profil „Thore Synowcik“): „du bezeichnes mich als größten Nazi in der öffentlichkeit? Damit schädigst du mich und meine Kinder und bekommst eine fette Anzeige. Ich werde mal das Video hochladen wo du den Hitlergruß machst.“
Heute 18 Uhr am S-Bahnhof Köpenick gibt es die nächste
Antifa-Demo. Es geht gegen den rassistischen Aufmarsch im Allende-Viertel und
gegen die NPD-Bundeszentrale. Vorabtreffpunkt für die Anrewise aus der
Innenstadt: 17.30 am Bhf. Ostkreuz
Die Rassisten treffen sich um 19 Uhr an
der Strassenbahnwendeschleife (Strandschloßweg