450 Teilnehmer bei Bürgerdialog Asyl - Pegida Demo wächst weiter

Erstveröffentlicht: 
24.11.2014

Über 400 Menschen haben sich am Dienstagabend im und vor dem bis auf den letzten Platz gefüllten Festsaal der Dreikönigskirche an der städtischen Bürgerversammlung zum Thema Asyl beteiligt.

 

Sozialbürgermeister Martin Seidel erklärte bei der sachlichen Debatte, Dresden müsse bis Dezember 2016 Plätze für 4200 Flüchtlinge einrichten. Ängste und Sorgen von Anwohnern in den betroffenen Stadtteilen müssen man ernst nehmen - so der Tenor der Veranstaltungen. "Wir alle haben Ängste, sowohl Asylsuchenden, als auch Bürger", sagte eine Vertreterin des Dresdner Ausländerrates und erntete viel Beifall.

Polizeipräsident zu "Sondereinheit"

Polizeipräsident Dieter Kroll hielt fest, dass die Kriminalität im Umfeld von Asylheimen nicht ansteige. Er warnte vor einer Stigmatisierung von Flüchtlingen. "Ja, es gibt kriminelle Ausländer", so Kroll. Berichte - wonach eine Sondereinheit für kriminelle Ausländer gegründet werde, relativierte Kroll. Ein entsprechendes MoPo-Interview mit Innenminister Markus Ulbig hatte am Montag für Wirbel gesorgt.

 

Polizeipräsident: "Es ist zum Kotzen"

Allerdings sollen Beamte über Verwaltungsgrenzen hinweg, beim Thema Kriminalität besser zusammenarbeiten. So sollen Beamte, die sich beispielsweise mit anderen Kulturen und Religionen auskennen und erfahren sind, im Umgang mit Dolmetschern und Anwälten, zentral eingesetzt werden. "Das machen die Beamten, die es bis jetzt auch schon machen", so Kroll. Allerdings bekämen diese eine gemeinsame zentrale Führung.

"Wir wollten das Bild einer Sondereinheit von vornherein vermeiden und es ist zum Kotzen, das genau das Gegenteil eingetreten ist", sagte Kroll im Interview mit unserem Sender. "Die haben keine besondere Ausrüstung, keine besonderen Fahrzeuge. Die Beamten, die es besonders gut können, die werden unter einer Klammer zusammengefasst." Das habe es bereits bis 2011 gegeben, so Kroll.

5500 Teilnehmer bei Pegida


Unterdessen demonstrierten am Abend wieder mehr Menschen bei der sogenannten Pegida-Demonstration. Rund 5500 Menschen zogen durch die Innenstadt, um nach Angaben der Veranstalter gegen religiösen Fanatismus, angebliche Glaubenskriege auf deutschem Boden und Wirtschaftsflüchtlinge zu demonstrieren. Rund 500 Menschen protestieren gegen die Veranstaltung. Die Polizei sicherte die Demonstrationen mit 370 Beamten ab.