Es gibt kaum einen Medienbeitrag, der beim Thema der Migration aus Südosteuropa nicht auf „Roma“, „Armutszuwanderung“ und/oder „das Problemhaus“ in Duisburg hinweist. Das mittlerweile zwangsgeräumte Hochhaus wurde durch lokale, überregionale und sogar internationale Medienvertreter_innen zu einem Symbol für die als „Armutszuwanderung“ delegitimierte Migration aus Bulgarien und Rumänien stilisiert. Dabei erfolgte in vielen Fällen eine Täter-Opfer-Umkehrung: Die „Anwohner_innen“ wurden zu „Opfern“ der „Bewohner_innen“ ernannt, der Antiziganismus unter den Tisch gekehrt. Insgesamt dominiert die Ethnisierung sozialer Probleme den Diskurs. Dabei spielen auch die rassistischen Proteste von „Anwohner_innen“ eine wichtige Rolle.
Vortrag von Alexandra Graevskaia
24.11.2014 19 Uhr im KUZ Pelmke, in Hagen.