Bei Angriffen auf die Proteste (1)(2) gegen die Unterstützung des „Islamischen Staates“ durch die türkischen Regierung und die Solidaritätsdemos mit dem bedrohten Projekt Rojava, kamen mittlerweile 35 Presonen ums Leben. Scheinbar hat nun auch das Militär mit scharfer Munition in die Proteste eingegriffen.
The death toll related to the incidents after Kobane protests across Turkey rose to 35 while a police commissioner survived an assassination attempt and two police officers were killed in Bingöl.
One person has been killed in a clash between a group and security forces after the funeral of two men, who were among the over 20 people who have died during the recent wave of violent protests that swept Turkey, according to Doğan News Agency.
Währenddessen hat sich die Regierung offenbar mit Twitter geeinigt, bestimmte Tweets/Accounts zu blockiern. Ebenfalls wurde gestern Nacht vermehrt über lokale Ausfälle von Sozialen Medien berichtet, was sich allerdings durch die Benutzung von VPN beheben ließ.
Die gestrigen Proteste an der Univerität ODTÜ in Ankara wurden massiv von Polizeieinheiten während einer Demo zum AKP-Hauptquartier attackiert. (3) Zuvor gab es Auiseinandersetzungen, als bewaffnete Mitglieder der Muslimischen Jugend ((fundamentalistische Gruppe, welche den Dschihad in Syrien offen unterstützt)) Student_innen auf dem Campus angriffen. Die türkischen Grünen (4) haben nun ebenfalls eine Solidaritätsnote verfasst: ()
We call upon all nations, human rights organizations and the political opposition of our own country to raise their voices against the massacres already committed as well as the continuing threat against the lives of those along the borders of Turkey and throughout the entire region.
Mit einem großen Missverständnis, welches durch die internationale Medienlandschaft erzeugt wurde, gilt es alerdings unbedingt aufzräumen. Die Proteste in der Tükei und darüber hinaus würden ein militärisches Eingreifen des türk. Militärs in Kobane, Rojava (West-Kurdistan, Syrien) fordern - vielmehr ist das Gegenteil der Fall:
Before anything else, what has to be made absolutely clear is that the Kurds are not protesting to demand a military intervention by Turkey, as has been presented in several mainstream media outlets. Instead, the protesters - Kurds and sympathizers alike - demand an end to Turkey’s covert support for ISIS and for the border at Kobanê to be opened in order to let refugees out, and humanitarian aid and weapons in.
„Ein Eingreifen der türkischen Armee würden wir als Angriff auffassen“, sagt Salih Muslim, der Anführer des syrischen PKK-Ablegers PYD
Die Menschen gehen nicht auf die Straßen, um die Türkei nach Kobanê zu bewegen. Sie gehen auf die Straßen, damit die Türkei endlich ihr Handeln und ihre schmutzige Politik in Kobanê und in ganz Rojava einstellt.
Von den gestern, im auf türkischer Seite, internierten 265 Geflüchteten aus Kobane befinden sich noch immer 158 Personen im Hungerstreik. Mittlerweile scheint die türkischen Sicherheitskräfte weitestgehend alle Flüchtenden, mit der Begründung, sie hätten Verbindungen zu PKK, YPG oder YPJ, zu internieren.
In „Dark days in Turkey“ auf middleeasteye.net gibt es nochmal einen Überblick (englisch) zur Entwicklung der vergangenen Tage.
s.a. Photos auf Revolution News
s.a. Videos auf rt.com
The Greens and Left for the Future Party (Turkey)