Fotos: Women in Exile & Friends kommen nach Hause

Women in Exile

Nach einer siebenwöchigen Reise auf Flößen von Nürnberg aus über Flüsse und Kanäle quer durch Deutschland kamen die Frauen von Women in Exile & Friends (WIE) am 27. August müde und sehr zufrieden in Berlin an. Dort wurden sie von Freunden und anderen Flüchtlingen herzlich begrüßt. Fotos vom Start der Tour in Nürnberg und der Ankunft in Berlin.

 

"Flüchtlingsfrauen werden laut" und "keine Lager für Frauen! Alle Lager abschaffen" stand auf den Transparenten, die über die Flöße gespannt waren. Das riefen die Frauen auch, wenn sie an einem der vielen Orte auf ihrer Feise landeten, wo sie in Heimen und Lagern Kontakt zu Flüchtlingsfrauen suchten und abends zusammen mit dem Musiker Heinz Ratz und seiner Band "Strom und Wasser" auf Konzerten sangen und von ihren Erfahrungen erzählten. Unterwegs wurde die Gruppe größer, denn Flüchtlingsfrauen und Unterstützerinnen schlossen sich an: manche für ein oder zwei Tage, andere für ein oder zwei Wochen und einige sogar bis zum Ende. Es gab auch welche, die mitkommen wollten, aber weil sie keine Erlaubnis bekamen, ihren Bezirk zu verlassen und nicht wagten, gegen die Residenzpflicht zu verstoßen, zurück bleiben mußten. Für die, die mitmachen konnten, war es eine neue, oft überwältigende Erfahrung, mit so vielen Frauen zusammen zu kämpfen, gemeinsam täglich die kleinen und großen Probleme zu lösen, gemeinsam Solidarität zu erfahren und zu schaffen - gegen die oft viele Jahre dauernde Isolation und Ungewissheit in den Lagern.


WIE (women in exile &friends) ist eine feministische Flüchtlingsfrauengruppe, die seit 12 Jahren in Brandenburg und Berlin als autonome Organisation besteht, Hilfe zur Selbsthilfe gibt und solidarische Strukturen gegen Rassismus und Sexismus versucht zu entwickeln, seit drei Jahren ausserdem eine Kampagne zur Abschaffung der Lager führt, und seit dem letzten Jahr eine Vernetzung mit anderen Flüchtlingsfrauen in Deutschland aufbaut. Die Floßtour hat das ein gutes Stück weitergebracht. - ms -