Strike Meeting, Rom,12. 13. 14. September

#strikemeeting

Die Zeit ist reif für den sozialen Streik gegen Austerity und Prekarität!!! Strike Meeting 12., 13., 14. September, Rom 
Drei Tage von Workshops und Versammlungen um gemeinsam einen sozialen und internationalen Streik in Europa zu organisier HIN ZUM SOZIALEN STREIK... Die Zeit ist reif für den sozialen Streik!

 

Europa 2014: Im Sechsten Jahr der wirtschaftlichen und sozialen Krise, ist unser Leben durch konstante Unsicherheit, senkung der Löhne, Massenprekarität und generalisierte Verschuldung gekennzeichnet. Die rhethorischen Erklärungen von Regierungen und Mainstream-Medien, wonach die Austeritätspolitik nun überwunden ist, verschleiern in wirklichkeit eine Beschleunigung von Massnahmen, die verheerende Auswirkungen haben werden: Entlassungen, unterbezahlte Arbeit, Angriffe auf die Löhne, privatisierung des Gemeineigentums und der öffentlichen Dienstleistungen, systematischer Angriff auf das Wohnungsrecht und Umwandlung des Welfaresystems in ein Instrument sozialer Kontrolle. 

Unsere Lebensbedingungen sind wie ein Spiegelbild: Der wirtschaftlichen Verarmung, dem Verlust von Rechten und Garantien in der Arbeitswelt entspricht die Akkumulation des Reichtums in den Händen weniger. Alte und neue Kapitalisten haben uns in einen Armuts- und Ausbeutungszustand gezwungen der unser ganzes Leben beherrscht und uns die Möglichkeit nimmt, die Zukunft zu planen. 

Wir sind Prekäre, Arbeitslose, selbständige Arbeiter, flexibilisierte Mitarbeiter, Einwohner und Migranten, verloren in einem sozialen Dschungel und in einer Einsamkeit, die unsere Organisation und Verteidigung verhindert und wo die "klassischen" Gewerkschaften unzureichend und nicht mehr nützlich sind. 

Zu diesen ökonomischen, sozialen und Arbeitsbedingungen tritt eine systematische Zerstörung der Umwelt hinzu, dessen Verschmutzungs- und Privatisierungsprozess trotz seiner Sinnlosigkeit und Unwirtschaftlichkeit jedoch unausweichlich erscheint. 

Doch die Krisenjahre sind auch durch eine Vielfalt von Kämpfen, Konflikten und Wiederaneignungsversuchen von Rechten und Einkommen gekennzeichnet. Wenngleich wichtig, reichen sie jedoch nicht und sind nicht erschöpfend: deshalb brauchen wir breite und inklusive soziale Koalitionen. 

Die Idee des Strike Meeting ist aus einer Reihe von Versammlungen hervorgegangen, die in den letzten Monaten in Rom stattgefunden haben, um einen gemeinsamen Kampf gegen den heftigsten Angriff auf die Rechte der Arbeiter der letzten Jahre zu organisieren: den "Jobs Act" der Regierung Renzi. Die Reform des Arbeitsmarktes durch den "demokratischen" Renzi passt genau in den Rahmen von Reformen, die in anderen europäischen Lander umgesetzt worden sind: sie macht die Prekarität zur normalen Lebensbedingung und institutionalisiert die unterwürfige, unterbezahlte und sogar kostenlose Arbeit. 

Der allgemeine Zustand von Prekarität und Ausbeutung nimmt oft auch die Form der Rassen- und Geschlechtsdiskriminierung an: Die Arbeitsmigranten sind Opfer der hassenswerten Erpressung bei der Erteilung der Staatsbürgerschaft, die Frauen erleiden grosse Nachteile in der Frage der Löhne, des Welfare und der Rechte. 

Der allgemeine Angriff auf unser Leben gilt auch für das Wohnungsrecht in unseren Städten. Die in Italien vor kurzem genehmigte neue Wohnungsbaupolitik ist eine Massnahme um die Immobilienspekulation zu fördern. Insbesondere der Artikel 5 dieses Planes verbietet sogar den Hausbesetzern sich anzumelden und verhindert damit dass sie ihre Staatsbürgerlichen Grundrechte ausüben können. 

Wie können wir eine Streikform organisieren, die wirklich in der Lage ist, die Produktions- und Distributionsabläufe in den Städten zu blockieren? Was würde passieren, wenn in verschiedenen Sektoren gleichzeitig die prekären, die selbständigen und die abhängingen Arbeiter ihre Arbeit einstellen würden? Was wurde passieren, wenn Schulen und Universitäten geschlossen blieben? 

Deshalb ist es Zeit für den "Sozialen Streik". Einen Streik, der nicht als ein isoliertes Ereignis zu verstehen ist, sondern als das Ergebnis eines sozialen Prozesses, der wirklich inklusiv , expansiv und öffentlich ist; wodurch es gelingt, die verschiedenen Widerstände und die komplexe Vielfalt der sozialen, Arbeit- und Wohnungsprekarität miteinander zu verbinden. 

Einen Generalstreik der Basisgewerkschaften, der die abhängige Arbeit vereinigt, die immer weniger garantiert ist und immer mehr aufgrund industrieller Krisen, Verlagerungen und Entalssungen prekarisiert wird. Um den Konstruktionsprozess und den Erfolg des sozialen Streikes zu vereinfachen arbeiten wir mit allen Basisgewerkschaften zusammen um den Streik gemeinsam auszurufen. 

Einen Streik der Prekären, für all diejenigen die nicht streiken können weil sie unter der ständigen Erpressung der Vertragsverlängerung oder der Schwarzarbeit leben. 

Einen Streik der Metropole und der Multikulturalität für all diejenigen, die fur das "Recht auf die Stadt" und für ein neues Welfare durch soziale, kulturelle und Wohnungswiederaneignung kämpfen. 

Einen Streik im Netz, ein “Net Strike” gegen die Prekarität mit den Waffen der Informatik. Einer der Bereiche, wo die Prekarität einen wilden Kurs genommen hat, ist der der digitalen und Kommunikationsarbeit, der Information Technologies. Das Facebook und Google-Modell ist ein Instrument zur Manipulation und Ausbeutung des Lebens und der sozialen Kooperation. Jedoch ist es auch ein entscheidender wirtschaftlicher Bereich mit einem hohen Niveau von Prekarität wo den Arbeitern, oft ohne eine Gewerkschaft hinter sich zu haben, immer stärker individualisierte Arbeitsbedingungen aufgezwungen werden. Wir denken dabei an die fast halbe Million von "digitalen Proletariern" ,die als Web Editor, Web Designer, in der Audio- und Videobearbeitung, in den Social Media oder im Digital-Publishing arbeiten. 

Wir wollen einen politischen Streik aufbauen gegen die Austeritätspolitik. Einen Streik gegen die Erpressung durch Prekarität, Hungerlöhnen und Massenarbeitslosigkeit, für Welfare, Recht auf die Stadt und Gemeineigentum. 

Wir wollen einen sozialen Streik mit einer Transnationalen Ausrichtung aufbauen der, im italienischen Semester der EU-Präsidentenschaft eine europäische Mobilisierung gegen die Prekarisierung unserer Leben auslöst. Wir wollen daher von den schon vorgesehenen italienischen und europäischen Mobilisierungen ausgehen. Wir denken dabei an die Mobilisierungswoche die mitte Oktober von den europäischen Bewegungen für das Wohnungsrecht ausgerufen worden ist und an den internationalen Studenten- Tag des 14. November.  

Wir wollen eine neue Streikform finden und ausführen die wieder in der Lage ist den Kapitalisten und der Finanzspekulation "weh zu tun". 

Eine soziale Koalition, die die zersplitterten Kämpfe vereint und die, von den Diktaten der BCE und der Regierung Renzi institutionalisierten Massenarbeitslosigkeit, Teillöhne und halbkostenlose Arbeit entschieden ablehnt. Um gemeinsam über dies alles nachzudenken sehen wir uns in Rom beim Strike Meeting am 12.,13.,14. September. 


MethodeDeshalb haben wir beschlossen, ein Strike Meeting abzuhalten, ein Treffen, für die verschiedenen Netzwerke, die gegen die Prekarität und die Austeritätspolitik in Italien und in Europa aktiv sind. Naturlich kann auch jeder Einzelne der aktiv werden will, seinen Beitrag für den Aufbau und die Realisierung des Meetings leisten. Dieses Treffen wird offen sein für alle um über die Inhalte und die Aktionen des sozialen Streikes zu diskutieren. 

Deshalb laden wir euch nicht nur ein, vom 12. bis zum 14. September in Rom an diesem Meeting teilzunehmen, sondern vorallem, es gemeinsam aufzubauen. Um an der Diskussion teilzunehmen reicht es aus sich an einige einfache Regeln zu halten. 

WieErstens mit der Teilnahme an der Vorbereitung von einigen Workshops, die wir uns als römische Stadtversammlung vorgestellt haben und die drei grosse Themen behandeln: “die Kampfbereiche”, “Praktiken und Formen des sozialen Streikes”, “erste Stichwörter fur eine gemeinsame Plattform”. Als römische Versammlung des Strike Meetings haben wir nur einige Workshops beschlossen. Wie ihr sicherlich bemerkt habt sind wichtige soziale, kulturelle, gewerkschatliche und politische Kampfbereiche nicht vorhanden. Dies ist so gewollt, weil wir auf die Mitarbeit bei der offenen Konstruktion von anderen Workshops hoffen. 

Möchtest du einen Workshop vorschlagen, muss er mit den Themen des Meetings zusammenhängen (zum Beispiel: Prekarität, Rechte, Welfare, Streikmethoden etc. etc.). Wir werden einige "Calls" im Internet senden zur Vorbereitung der Workshops. Wenn du einen Vorschlag machen , an einer Diskussion teilnehmen oder einen Kommentar schreiben willst, reicht es, eine Mail an strikemeeting@inventati.org zu schicken. 

Die Workshops die während des Meetings gehalten werden, müssen mindestens von 3 Gruppen gewollt und organisiert werden. Ziel, Ablauf und Referenten sind anzugeben.

 

Weitere Infos unter: http://www.autistici.org/strikemeeting/index_de.html