3.6 Kleine Moleküle, großer Effekt? DNA und Repression // 5.6 Haftbedingungen und -verschärfungen in Griechenland // 10.6 Freiheit für Josef! (alle 19:30 Uhr im ehm. Polizeigefängniss Klapperfeld) // 18.6 Hunderte solcher Helden – Der Aufstand jüdischer Gefangener im NS-Vernichtungslager Sobibór 19:30 Uhr im Cafe Exzess // und am 17.6 Mobiveranstaltung zu Halim Denez Demo im Internationalen Zentrum mit siempre antifa frankfurt. Demo: 21.06.2014 | 14.00 Uhr Hannover | Steintor
Am kommenden Dienstag wird die erste Veranstaltung mit dem Titel *Kleine Moleküle, großer Effekt? DNA und Repression* unserer Reihe rund um die Thematiken Repression, Knast und Widerstand stattfinden. Kommt zahlreich! 03. Juni um 19:30 ehem. Polizeigefängnis Klapperfeld
Die DNA-Datenbank des BKA wächst und wächst, und inzwischen sind schon über 1 Million DNA-Profile dort zentral gespeichert. Diese biologische Vorratsdatenspeicherung ist aber kaum Thema für die linke Szene, es sei denn, sie ist selbst konkret betroffen. In der Veranstaltung gibt es einen Überblick über den Stand der internationalen Vernetzung von polizeilichen DNA-Datenbanken, sowie die Rechtslage und polizeiliche Alltagspraxis in Deutschland. Beispiele von Widerstand und Strategien der Gegenwehr sollen diskutiert werden.
Eingeladen haben wir eine Person des Genetischen Netzwerks, welche einige Hintergründe zum Thema DNA, Repression und Datenbanken erklären wird.
Darauf folgen:
05. Juni *Haftbedingungen und -verschärfungen in Griechenland*
10. Juni *Freiheit für Josef!*
jeweils 19:30 Uhr im ehem. Polizeigefängnis Klapperfeld
18. Juni *Hunderte solcher Helden? Der Aufstand jüdischer Gefangener im
NS-Vernichtungslager Sobibór*
19:30 Uhr im Café ExZess
und am 17. Juni um 20 Uhr *Infoveranstaltung "Halim Dener ?
gefoltert.geflüchtet.verboten.erschossen"*. mit siempre antifa frankfurt.
Friedberger Landstraße 116
Mobiveranstaltung für die Bundesweite Demonstration am 21.* *Juni | 14:00 Uhr | Hannover / Steintor | http://halimdener.blogsport.eu/
*Haftbedingungen und -verschärfungen in Griechenland*
am 05. Juni um 19:30 im ehem. Polizeigefängnis Klapperfeld
Dass die Zustände in griechischen Gefängnissen sehr schlecht sind, ist selbst der Europäischen Union bekannt. So wurde der griechische Staat in den vergangenen Jahren mehrfach aufgefordert, die Bedingungen in den Haftanstalten zu verbessern. Hungerstreiks und Klagen von Einzelpersonen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)(1) häufen
sich und große Gefängnisrevolten sind seit den 1980er Jahren keine
Seltenheit.
Ungeachtet dessen geschah bislang kaum etwas. Auch der Einsatz der Untersuchungshaft als Präventivstrafe durch die griechische Justiz ist spätestens seit dem Fall von Kostas Sakkas (2) auch der Öffentlichkeit bekannt geworden. Im Schatten der Europawahl im Mai soll nun über die geplanten Haftverschärfungen, u.a. die Einführung der Isolationshaft und die Errichtung sogenannter Hochsicherheitsgefängnisse entschieden werden.
Eine ohnehin sehr kritische Entwicklung, die angesichts anhaltender und rigider Kürzungsmaßnahmen noch unverständlicher erscheint. Der
Vortragende Sven Wegner sprach Ende April mit mehreren Anwält*innen in
Griechenland (3) über die geplanten Verschärfungen im Haftrecht, die
generellen Zustände in Griechenlands Gefängnissen und die Verhängung der Untersuchungshaft als Präventivstrafe. In seinem Vortrag wird er über die Gespräche und den Widerstand gegen die Vorhaben der Regierung Samaras berichten.
(1) http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Gefaehrliche-Zustaende-in-gri...
(2) http://www.18maerz.de/web/images/neu1/beilage18maerz2014.pdf
(3) http://jungle-world.com/artikel/2014/18/49795.html
*Freiheit für Josef!*
am 10. Juni um 19:30 im ehem. Polizeigefängnis Klapperfeld
Der Akademikerball ist ein jährlich stattfindendes Treffen führender Vertreter*innen rechtspopulistischer Parteien, schlagender Burschenschaftler und Holocaustleugner*innen aus ganz Europa. Bei den Protesten gegen den Akademikerball in Wien am 24. Januar wurden 14 Menschen verhaftet. Darunter befand sich auch Josef, welcher seitdem mit obskuren Begründungen in Untersuchungshaft gehalten wird. Ihm wird versuchte schwere Körperverletzung, schwere Sachbeschädigung und führende Teilnahme am Landfriedensbruch vorgeworfen. Die Infoveranstaltung widmet sich den Hintergründen des Falls, des Akademikerballs und seiner Geschichte sowie der Proteste dagegen. Darüber hinaus werden Wege der Solidarität aufgezeigt und idealerweise gleich praktisch umgesetzt.
*Hunderte solcher Helden? Der Aufstand jüdischer Gefangener im NS-Vernichtungslager Sobibór*
am 18. Juni um 19:30 im Café ExZess
Lesung mit der Autorin Franziska Bruder In Sobibór wurden bis zu 250.000 Menschen ermordet, in ihrer überwältigenden Mehrheit Jüd*innen, vor allem aus Polen, den Niederlanden, Belarus, Russland, der Ukraine und der Slowakei. Sobibór war ein reines Vernichtungslager, die Jüd*innen wurden nach der Ankunft direkt in Gaskammern ermordet. Lediglich 550-600 Jüd*innen wurden für Arbeiten im Lager und rund um den Vernichtungsvorgang selektiert.
Das Vernichtungslager Sobibór wurde Anfang 1942 im Rahmen der "Aktion Reinhardt" neben den Lagern Belzec und Treblinka errichtet. Am 14. Oktober 1943 kam es in Sobibór zu einem Aufstand mit anschließender Massenflucht.
Planung und Durchführung gingen mehrheitlich zurück auf sowjetische Kriegsgefangene jüdischer Herkunft unter Führung des Rotarmisten
Alexander Petscherski und des Zivilgefangenen Leon Feldhendler. Die
Aufständischen töteten zwölf SS-Angehörige und zwei Trawniki-Wachmänner.
Viele Gefangene starben im Kugelhagel der Wachleute oder im Minenfeld
außerhalb der Stacheldrahtumzäunung. 365 Gefangene konnten aus dem Lager
fliehen, davon erreichten etwa 200 den naheliegenden Wald. Bis zum Ende
des Krieges konnten nur 47 Flüchtlinge des Lagers untertauchen oder
sich Partisanengruppen anschließen. Der erfolgreiche Aufstand am 14.
Oktober 1943 ist eines der eindringlichsten Beispiele gegen die These,
"Jüd*innen hätten sich wie Lämmer zur Schlachtbank führen lassen".
Im ersten Teil des Buches geht Franziska Bruder den Fragen nach, wer die Akteure des Aufstands waren: Woher kamen sie? Verfügten sie über politische, organisatorische oder konspirative Erfahrungen? Welche Voraussetzungen mussten erfüllt sein, um die Zeit nach dem Aufstand bis zur Befreiung überleben zu können? Es folgen im zweiten Teil vier Berichte von Überlebenden, darunter der des militärischen Anführers des Aufstands, Alexander Aronowitsch Petscherski. Bei der Veranstaltung wird die Autorin aus den Überlebendenberichten lesen und Film-Ausschnitte aus einem Interview von Claude Lanzmann mit Jehuda Lerner, dessen Bericht ebenfalls im Buch enthalten ist, zeigen.