Liebe_r Leser_in,
schön, dass du unsere Zeitung schon wieder oder zum ersten Mal in der Hand hältst. Dass du sie jetzt lesen kannst liegt nur daran, dass wir Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt haben, um das dafür nötige Geld aufzutreiben. Dieses mal hätte es mit der Finanzierung fast nicht geklappt. Aus diesem Anlass werden wir in diesem Vorwort nur in eigener Sache sprechen. Wenn es nicht das erste Mal ist, dass du diese Zeitung liest, wirst du wissen, dass wir chronisch klamm sind. Unser bisheriges Betteln nach Spenden hat leider nur wenig gebracht. Trotzdem sind wir den Menschen, die uns bisher mit Spenden bedacht haben, sehr dankbar.
Wir sind der Meinung, dass wir eine gute Zeitung erstellen, die inzwischen zu einem wichtigen Medium für die autonome Szene in der BRD geworden ist. Wir kriegen regelmäßig positive Rückmeldungen aus verschiedenen Städten, dass die Zeitung sehr schnell vergriffen ist und wir doch bitte mehr Exemplare schicken sollen. Gleichzeitig bekommen wir auch mit, dass die Zeitung bei vielen Leuten gut ankommt und für die Szene von einer gewissen Bedeutung ist. Das freut uns zu hören, aber es ist auch klar, dass ohne genug Geld das Projekt „Autonomes Blättchen“ in seiner jetzigen Form nicht mehr länger existieren wird.
Da
unsere bisherigen Spendenaufrufe wenig erfolgreich waren, haben wir uns
dazu entschlossen eine Spendenkampagne auszurufen. Die Kampagne läuft
unter dem nicht sonderlich spannenden Titel 20 mal 100 Euro. Wir suchen
also 20 Einzelpersonen, Gruppen, Kollektive, WG‘s, Hausprojekte oder,
oder, oder die uns zuverlässig alle drei Monate 100 Euro zukommen
lassen. Das kann entweder so aussehen, dass dir dieses Projekt genauso
wichtig ist wie uns, weswegen du jeden Monat 33,33 Euro zurücklegst und
uns immer einen Monat vor Einsendeschluss der Texte die angesparten
Hundert Euro zukommen lässt. Oder du tust dich mit deinen Freund_innen
Ayse, Ali, Anna und Arthur zusammen und jede_r von euch macht alle drei
Monate 20 Euro locker die ihr uns rechtzeitig zuschickt. Oder du
sprichst das ganze auf dem nächsten Plenum in eurem Hausprojekt mal an,
ob nicht alle 20 Leute 2 Euro Miete mehr im Monat zahlen wollen und ihr
davon 100 Euro zu uns schickt und die übrigen 20 Euro in die Spardose
für die neue Waschmaschine steckt. Oder ihr quatscht mal in eurer Polit-
oder Bezugsgruppe, ob ihr nicht den Gruppenbeitrag um ein paar Euros erhöhen wollt, um jeden Monat 33,33 Euro zusammen zu kratzen. Du siehst also, wenn du dich mit ein paar Freund_innen und/oder Genoss_innen zusammen tust, dann sind 100 Euro alle drei Monate für den_die Einzelne gar nicht mehr soviel Kohle. Wir werden euch in jeder Ausgabe an dieser Stelle über den aktuellen Stand der Kampagne informieren.
Wir sind an dem Punkt, dass wir es alleine nicht mehr gestemmt kriegen, das Geld für die hohen Druck- und Versandkosten, sowie für die Aufrechterhaltung unserer kleinen Infrastruktur aufzutreiben. Wenn du und alle anderen Leser_innen nicht tief in sich gehen, die Konsument_innenrolle verlassen und sich als Teil dieses Projekts begreifen, können wir nicht dafür garantieren, dass du in Zukunft noch in den Genuss eines autonomen und kostenlos ausliegenden Blättchens kommst.
Wir finden eine gedruckte, linksradikale Zeitung nicht nur politisch wichtig, sondern wir machen diese redaktionelle Arbeit auch gerne und haben meistens Spaß dabei eine spannende Ausgabe zusammenzustellen und die verschiedenen Texte inhaltlich zu diskutieren, leider können wir uns mittlerweile nicht mal mehr den Billo-Sekt für unsere Redaktionssitzungen leisten. Wenn wir keine dauerhafte und verlässliche Finanzierung auf die Beine gestellt kriegen, wird das Blättchen in absehbarer Zeit nicht mehr in seiner bisherigen Form erscheinen. Ob wir das Projekt ganz einstellen, über ganz andere Wege nachdenken oder eine dünnere Zeitung machen müssen, die womöglich auch noch seltener erscheint ist noch längst nicht entschieden und hängt maßgeblich davon ab, wie viel Resonanz wir auf unsere Spendenkampagne bekommen.
Wenn ihr also Teil dieses Projekts werden wollt, dann schreibt uns einen Brief. Wie immer am Besten getippt, frei von Fingerabdrücken und nur mit einem Synonym unterschrieben, in dem ihr uns verbindlich zusagt, dass ihr uns rechtzeitig vor Einsendeschluss einer jeden Ausgabe 100 Euro zu kommen lasst. Wir hoffen auf eine große Resonanz und noch viele Jahre autonomes Blättchen. Jetzt liegt‘s auch an dir bzw. euch.
Deine Redaktion.
Inhalt:
04: Die winzigsten Monstrositäten – Nanotechnologie und soziale Kontrolle
06: Interview: „Nanotechnologie ist nicht das Problem“
12: Krieg beginnt hier – wo die Drohnen fliegen
14: Aufruf zum dritten War-Starts-Here-Camp
15: Ukraine: Rote Hilfe Spendenkonto für Antifa
16: Ukraine: Erklärung zu der Vereinigung “Borot’ba”
17: Ukraine: Rote Hilfe? Wer hilft da eigentlich wem?
17: Ukraine: Stellungnahme der Roten Hilfe
19: Der gekommene Aufstand – Die Ukraine und die Misere der Linken
20: ›Euro-Maidan‹ das laute Schweigen des Antifaschismus
33: Ägypten: Der faschistische Staat und die Verfolgung von politischen Oppositionellen
34: Destroika: Europas einstürzende Neubauten
36: Update zu Griechenland: Demoverbote, Razzien, Terrorurteile
39: Die griechischen Knäste kochen…
40: Als politischer Gefangener im “Normalvollzug“
42: Neue Prozessrunde gegen Antimilitaristen
43: Einige Gedanken zu Knästen und dazu, was wir gegen sie ausrichten können
46: Justizneubau in Hannover
47: Vorwärts! Und wieder erinnern, worin unsere Stärke besteht!
51: „Privat ist nicht politisch“ Veranstaltung zu Aussageverweigerung
54: *HALIM DENER* gefoltert. geflüchtet. verboten. erschossen.
55: Kartoffeln zu Brei! Oder: Bismarck ist kein Mineralwasser!
58: Squatting Days in Hamburg!
59: Beruf und Bewegung – Der Skandal um Aufheben…
63: Prozess gegen Antifaschisten aus Hannover in Berlin reloaded
64: Doku: Angriff auf BVG-Zentrale
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