Rechte Treffen in Nordstadt-Wohnung – GWG prüft Schritte gegen Mieterin

Erstveröffentlicht: 
06.05.2014

Blutige Neonazi-Party Rechte Treffen in Nordstadt-Wohnung – GWG prüft Schritte gegen Mieterin Kassel. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) hat angekündigt, Schritte gegen eine Mieterin in der Kasseler Nordstadt zu prüfen, weil in ihrer Wohnung rechtsextreme Veranstaltungen stattfinden. Unruhe in der Nordstadt: In einem Haus an der Fiedlerstraße sollen die Zusammenkünfte der Neonazi-Kameradschaft „Sturm 18 Cassel“ stattgefunden haben – lautstark begleitet von Musik mit rechtsextremen Texten.

 

Mitglieder der Neonazi-Kameradschaft „Sturm 18 Cassel“ trafen sich nach HNA-Informationen mehrmals in der Fiedlerstraße. Laute Musik mit rechtsextremen Texten soll aus der Wohnung gedröhnt haben. Mieterin der Wohnung ist eine Frau, die zum Umfeld von „Sturm 18“ zählen soll. Wie jüngst in einem Prozess gegen Melanie T., Noch-Ehefrau des Kasseler Neonazi-Kaders Bernd T., bekannt wurde, feierten mehrere Rechtsextremisten am 25. Januar dieses Jahres in der Wohnung. Neonazi-Knast-Netzwerk Mit dabei war auch der Mitte Januar aus dem Gefängnis entlassene „Sturm 18“-Mitgründer Bernd T., der vor einem Jahr bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte, weil er ein Neonazi-Knast-Netzwerk aufbauen wollte. Er hatte zudem gegenüber Ermittlern behauptet, zur Aufklärung der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ beitragen zu können, was ihm das Bundeskriminalamt jedoch nicht abnahm. Bei der Party im Januar kam es zu einer schweren Schlägerei unter den Gästen. Anschließend war die Polizei angerückt und hatte die 25-jährige Melanie T. in Gewahrsam genommen. Gegen sie läuft derzeit ein Prozess, bei dem ihr unter anderem vorgeworfen wird, einer Polizistin auf der Wache ins Gesicht geschlagen zu haben. Beamtin getreten Zudem soll sie versucht haben, eine weitere Beamtin zu treten. Am Tag nach der Feier soll die Wohnung blutverschmiert und mit zerstörtem Mobiliar übersät gewesen sein, sagte Melanie T. vor Gericht aus. In einem Hinterzimmer soll zudem ein polizeibekannter Neonazi wohnen. Erst durch die Anfrage dieser Zeitung hat die GWG von den rechten Treffen erfahren. GWG-Geschäftsführer Peter Ley kündigte an, der Sache nachzugehen. Die Polizei habe die GWG nicht über die regelmäßigen Versammlungen in der Privatwohnung informiert, so Ley. Vor zwei Jahren hatten Linke gegen die GWG protestiert, weil Melanie T. zwischenzeitlich in einer der Wohnungen mitgewohnt hatte. Die GWG hatte daraufhin ihre Aufnahme in der Wohnung untersagt.