Graffiti-Sprayer in Lebensgefahr

Erstveröffentlicht: 
06.05.2014

Ein Graffiti-Sprayer mit einem Schädelbruch befindet sich in einem Wiener Spital im künstlichen Tiefschlaf und in Lebensgefahr. Der Mann war, wie am Dienstag bekannt wurde, vor rund zwei Wochen beim Sprayen am Bahnhof Hütteldorf ertappt worden.

 

Mitarbeiter der Wiener Linien ertappten in der Nacht auf 24. April zwei Männer beim Sprayen. Sie konnten einen mutmaßlichen Sprayer bis zum Eintreffen der Polizei festhalten, der zweite flüchtete. Die Polizei brachte den 28-Jährigen zur Einvernahme in eine Polizeiinspektion.

 

Dabei verschlechterte sich der Zustand des Mannes immer mehr. Der Mann wurde ins Wilhelminenspital gebracht, wo ein Schädelbasisbruch festgestellt wurde. Der Mann wurde danach auf eine Spezialstation in der Rudolfstiftung verlegt und operiert „und befindet sich seither im küsntlichen Tiefschlaf und in Lebensgefahr“, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Dienstag.

 

Polizei untersucht, wie es zu Verletzungen kam

 

Jetzt versucht die Polizei festzustellen, wie es zu den Verletzungen des 28-Jährigen gekommen ist. Laut Keiblinger gab der Mann bei seiner Einvernahme an, er sei durch einen Stein verletzt worden. Laut der Darstellung der Mitarbeiter der Wiener Linien versuchte der Mann davonzulaufen, sei zwei Mal gestürzt und habe sich dabei verletzt. Dass sie einen Stein nach dem Mann geworfen hätten, verneinten die Mitarbeiter.

 

Der 28-Jährige wies Verletzungen an Knien und Händen auf. Die Wunde am Kopf könnte von einem Sturz auf eine der Schrauben stammen, mit denen Schienen fixiert werden, hieß es in einem vorläufigen Polizeibericht. Der Sprecher der Wiener Linien, Answer Lang, betonte, dass auch die behandelnden Ärzte ausgesagt hätten, dass der Abdruck einer solchen Schraube am Kopf des Mannes klar zu erkennen gewesen wäre.

 

28-Jähriger zunächst kooperativ

 

Die Kopfwunde des Mannes sah offenbar bei der Festnahme gegen 2.00 Uhr harmloser aus, als sie war. Laut Polizei lehnte der 28-Jährige es zunächst auch ab, eine Rettung zu rufen. Er habe sich kooperativ gezeigt und auch verständliche Angaben gemacht. Erst auf der Polizeiinspektion änderte sich der Zustand des Mannes dramatisch.

 

Die Polizei bezifferte den Schaden durch die Graffitis der beiden Männer mit rund 10.000 Euro. Der zweite Sprayer konnte über die Kabeltrasse entkommen.

 

Sprayer in Wartungshalle festgenommen

 

Im März nahm die Polizei vier Sprayer fest, die sich in eine Wartungshalle der Wiener Linien geschlichen hatten - mehr dazu in Wieder Graffitisprayer festgenommen.