Veranstaltungsreihe zum Tag der Befreiung Neuköllns. 10.4.-7.5.2014 Am 28.4.2014 ist der 69. Jahrestag der Befreiung Neuköllns durch die Rote Armee. Daher ist auch dieser Tag Anlass zur Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, aber auch ein Tag zum Feiern!
Am Tag der Befreiung selbst wird es eine antifaschistische
Fahrraddemonstration durch Südneukölln geben. Startpunkt ist die
rudower Spinne, die beliebter Treffpunkt der neuköllner Neonazi-Szene
ist.
Zwei Tage vor unserer Demo haben Nazis angekündigt, durch
Kreuzberg zu marschieren und ihre ekelhafte Propaganda zu verbreiten.
Das ist eine nicht hinnehmbare Provokation!
Genaus wenig wie der für den 1. Mai geplante Aufmarsch der Nazis durch Neukölln! Der Kiez gehört uns! Keine Nazis nirgendwo!
Mit
der antifaschistischen Demo zum Tag der Befreiung wird an den
historischen Tag erinnert und die Problematisierung der regen
Naziaktivitäten in Neukölln steht symbolisch für das Fortbestehen
beschissener und untragbarer Zustände im postnazistischen Deutschland.
Eben
deshalb haben wir mit der Veranstaltungsreihe den Fokus dieses Jahr
auch auf Formen des Gedenkens an die Shoah gelegt, uns bisher kritisch
mit bundesdeutscher Gedenkpraxis beschäftigt und linksradikal
Perspektiven auf dieses Gedenken diskutiert.
Am 10.4. wurde der Film
„Der unbekannte Soldat“ gezeigt, der die Debatten um die
Wehrmachtsausstellung ('95-'99) thematisiert. Durch die
„Wehrmachtsausstellung“ in München und anderen Großstädten gelangten
1995-1999 die bisher größtenteils verschwiegenen und verdrängten
Verbrechen der Wehrmacht aus den Familienalben deutscher Täter_innen
erstmals in einen öffentlichen Diskurs.
Am 16.4. folgte dann eine
Veranstaltung zum Thema „Aufarbeiten und was dann?“, in der
Vertreter_innen der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ
Uckermark und eine Vertreterin des Arbeitskreises Marginalisierte – gestern und heute! ihre Arbeit vorstellten und Fragen nach den
(Un)Möglichkeiten eines würdigen Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus stellten. Beide bisherigen Veranstaltung waren sehr
gut besucht und das rege Interesse zeigte, wie relevant die Thematik
der Erinnerungspolitik für linksradikale antifaschistische Arbeit nach
wie vor ist.
Es folgen noch:
Fahrradfahrt zu Stätten nationalsozialistischer Zwangsarbeit in Neukölln
Sonntag 27.04.2014 16h Infopunkt Tempelhofer Feld, Eingang Columbiadamm
Neukölln
ist ein Ort wie viele andere. Auch hier, im Süden der Stadt Berlin,
wurden in der Zeit des Nationalsozialismus tausende
Zwangsarbeiter_innen aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und den
Niederlanden ausgebeutet. Dies geschah in Industriebetrieben, in
kleinen und mittelständischen Unternehmen, in Kirchengemeinden und in
Privathaushalten. In Deutschland mochte man sich nach Kriegsende mit
dem Verschwinden der Opfer häufig an diese nicht mehr erinnern. Für
die ehemaligen Zwangsarbeiter_innen blieben die Erfahrung der
Verschleppung nach Deutschland, das Erleben von Gewalt sowie die
gesundheitlichen Folgen der Zwangsarbeit lebenslang prägend. Mit einer
Radfahrt wollen wir an das Verbrechen der NS- Zwangsarbeit sowie an
dessen Opfer, an die Täter und die Zeugen erinnern. Wir werden Orte
besuchen, an denen Zwangsarbeiter_innen lebten und arbeiteten und über
Zwangsarbeit im Allgemeinen und Zwangsarbeit in Neukölln im Besonderen
sprechen. Aufgrund der Erfahrung der letzten Jahre bitten wir um
Anmeldung.
Wer auf Grund von z.B. Bewegungseinschränkungen oder
Behinderungen nicht Fahrrad fahren kann, kann dies bei der Anmeldung
angeben. Wir versuchen eine individuelle Lösung zu finden.
Anmeldung: befreiung-neukoelln [at] riseup.net
Antifaschistische Fahrraddemonstration
Montag 28.04.2014 17h U-Bhf. Rudow
Der
28. April 2014 ist der 69. Jahrestag der Befreiung Neuköllns vom
Nationalsozialismus durch die Rote Armee. Wir nehmen dies zum Anlass,
um mit einer antifaschistischen Fahrraddemonstration durch Südneukölln
an die deutschen Verbrechen zu erinnern und zum Kampf gegen Deutschland
und seine Nazis aufzurufen. Unser Dank gilt den alliierten
Streitkräften, den Partisan_innen und allen anderen Menschen, die unter
Einsatz ihres Lebens für die Zerschlagung Deutschlands kämpften.
Nie wieder Deutschland! Unser Dank heißt Krieg den deutschen Zuständen!
Infoveranstaltung „Unsere Täter, unsere Opfer“
Mittwoch 07.05.2014 19h Tristeza (Pannierstraße 5, 12047 Berlin)
Tagessieger
in den Einschaltquoten und über Wochen Thema in verschiedensten
Medien: ARD und ZDF wollen mit Produktionen wie „Unsere Mütter, unsere
Väter“, „Der Untergang“ und „Dresden“ den Zweiten Weltkrieg in deutsche
Wohn- und Klassenzimmer bringen, und zwar historisch fundiert und ohne
ideologischen Blick. Was bedeutet das für die heutige
Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus? Gibt es einen
Zusammenhang zwischen offiziellem NS-Gedenken, Geschichtswissenschaft
und NS-Thematik im Fernsehspielfilm? Und nicht zuletzt: Wie
ideologiefrei ist diese Form der NS-Aufarbeitung wirklich? Diese
Fragen werden wir am konkreten Filmmaterial diskutieren.
Referent_innen: Antonia Schmid (Politik- und Medienwissenschaftlerin) und Johannes Spohr (freier Journalist)
Kommt zahlreich!
Unser Dank heißt Krieg den deutschen Zuständen!
Wer nicht feiert hat verloren!
weitere Infos unter:
http://befreiungneukoelln.blogsport.de/
http://berlin-nazifrei.tk/
http://antifa-neukoelln.net/