[Sinsheim] Mobi-Aktionen und Nazi-Reaktionen zur Demo am 22.3.

Plakate vor ihrem Einsatz

In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Mobilisierungsaktionen für die antifaschistische und antirassistische Demonstration am 22.3.2014 in Sinsheim stattgefunden. Anfang der Woche wurden in der Sinsheimer Innenstadt Plakate von VVN/BdA und "Bündnis für Toleranz Sinsheim" angebracht. In der Heilbronner Innenstadt fand am 15.3. eine Mobilisierungsaktion statt. Insgesamt haben im vergangenen Monat fünf Mobilisierungsveranstaltungen stattgefunden.

 

Zahllose Flugblätter, Flyer und Aufrufe (1, 2, 3) machen seit Wochen in den verschiedensten Städten und Gemeinden die Runde. Am 8.3. gab es im Rahmen einer Kundgebung zum Internationalen Frauentag in Sinsheim auch einen Antifa-Infostand, an dem ebenfalls für die Aktion am 22.3. mobilisiert werden konnte. In fünf Städten wurden Zugtreffpunkte für die gemeinsame Anreise zur Demo organisiert (VS, Achern, Stuttgart, HN, MA, HD).

 

Und die Faschisten? Seit einer Outing-Aktion bei fünf AnhängerInnen der rechten Szene durch eine Gruppe "ABK - Autonome Briefträger_innen Kraichgau" war es ruhig bei den Dorfnazis. Nach der ersten Veröffentlichung des Demo-Termins gab es von Nazi-Seite noch großmäulige Statements wie "Unsere Stadt - unsere Regeln". Dann hielten sich die "Kameraden" dezent zurück - weder Twitter-König Patrick Hiillenbrand, noch Dorfnazi Johannes Bachmann oder Möchtegern-Führer Jan Jaeschke ließen was vom Stapel (sonst können sie kaum an sich halten).

Erst am 20.3. - knapp zwei Tage vor der Demo - folgte der wie immer gleich aufgebaute Mist auf dem Blog der "Freien Nationalisten Kraichgau", verfasst von Johannes Bachmann, wie Facebook (Kürzel: JB) zu entnehmen ist. (Es wäre im Übrigen auch durch die Rechtschreibfehler aufgefallen.)

 

 

Die AIHD freut sich auf die Demonstration am 22.3., hofft auf rege Beteiligung und hat am 20.3. die unten stehende Pressemitteilung an die lokalen und regionalen Medien verschickt.

 

 

PRESSEMITTEILUNG

Demonstration in Sinsheim soll deutliches Zeichen gegen Rassismus und Neonazis setzen
AIHD wirft politischen Kreisen in Sinsheim Untätigkeit im Kampf gegen Rechts vor

Nazi-Strukturen und rassistische Hetze bekämpfen!“ – unter diesem Motto ruft die Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD) zu einem lautstarken und entschlossenen Antifa-Block auf der Bündnisdemonstration „Für eine Welt ohne Ausgrenzung und Menschenverachtung“ am 22. März 2014 in Sinsheim auf.
Kein Jahr vergeht, ohne dass Nazis Kundgebungen, Demonstrationen und Flugblattaktionen in Sinsheim und Umgebung durchführen. Bedrohungen gegen Andersdenkende von Seiten rechter Gruppierungen sind an der Tagesordnung. Mehrere körperliche Angriffe auf politische GegnerInnen waren in den vergangenen Jahren ebenfalls zu verzeichnen.
Ende 2013 haben AnhängerInnen der extrem rechten NPD und so genannter freier Kameradschaften angekündigt, verstärkt Propaganda gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in Sinsheim zu betreiben. Die NPD Rhein-Neckar sieht in Sinsheim mittlerweile sogar die „Hauptstadt des Kreisverbandes“ und hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunalwahlen im Mai 2014 in Sinsheim verstärkt für ihre rassistische, menschenverachtende Hasspropaganda zu nutzen.
Oberbürgermeister Albrecht, Stadtverwaltung, große Teile des Gemeinderats und der Parteienlandschaft haben sich in der Vergangenheit als zahnlose Tiger erwiesen, wenn es um die konsequente Bekämpfung rassistischer und neonazistischer Umtriebe in Sinsheim und Umgebung ging“, kritisiert Clara Grube, Sprecherin der AIHD. „Bislang kamen die Aktivitäten der ‚aufrechten Demokraten’ nicht über die bloßen Lippenbekenntnisse einer ‚Resolution gegen Rechtsextremismus’ hinaus. Dieser schwachbrüstige Schrieb des ‚kleinen gemeinsamen Nenners’ ist Angesichts des unverhohlenen Auftretens der Neonazis in Sinsheim und den Stadtteilen eine Farce und das Papier nicht wert, auf dem er gedruckt ist“, so Grube abschließend.
Die AIHD ruft deshalb zu einem kämpferischen Antifa-Block auf der Bündnisdemonstration in Sinsheim auf. Gemeinsam mit vielen gesellschaftlichen und politischen Gruppen soll ein deutliches Zeichen gegen Nazi-Umtriebe und rassistische Hetze gesetzt werden.

Antifaschistische Strukturen aufbauen!
Keine Straße, keine Räume, keinen Fußbreit den Faschisten!
Nazi-Strukturen beobachten, aufdecken und angehen!