Schlag gegen Rechts-„Autonome“

Erstveröffentlicht: 
27.02.2014

Göppingen - Ermittler in Baden Württemberg haben einen Schlag gegen die „Autonomen Nationalisten Göppingen“ gelandet. Am Mittwoch durchsuchten Beamte des Landeskriminalamtes und der Polizei 19 Wohnungen, vier Neonazis wurden festgenommen.

 

Von Kai Budler

 

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die „Autonomen Nationalisten Göppingen“ wegen des Verdachts, eine kriminelle Vereinigung gebildet und zur Durchsetzung ihrer verfassungsfeindlichen Ziele seit 2010 zahlreiche Straftaten begangen zu haben. Dazu gehören Straftatbestände wie Sachbeschädigungen, gefährliche und vorsätzliche Körperverletzungen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Volksverhetzung, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und Verstöße gegen das Waffengesetz. Außerdem wird Anhängern der „Autonomen Nationalisten Göppingen“ vorgeworfen, im März 2013 einen Informationsstand des Aktionsbündnisses „Kreis Göppingen nazifrei“ angegriffen haben. Die Neonazis sollen an dem Stand Personen verletzt haben, als sie versuchten, Transparente gewaltsam zu entwenden.

Vier Männer im Alter zwischen 22 und 33 Jahren werden verdächtigt, „Rädelsführer“ der Gruppierung zu sein. Sie wurden festgenommen, dem Haftrichter vorgeführt und befinden sich nun in Haft. Bei den Durchsuchungen in den Landkreisen Göppingen, Esslingen und Rems-Murr-Kreis stießen die Beamten auf umfangreiches Propagandamaterial der „Autonomen Nationalisten Göppingen“ wie Sprühschablonen, NS-Devotionalien, Schriftstücke, elektronische Speichermedien, Computer und Mobiltelefone. Die beschlagnahmten Gegenstände werden jetzt ausgewertet. Außerdem fanden sie Ermittler Schreckschusspistolen, Teleskopschlagstöcke, Schlagringe, Wurfsterne und Quarzhandschuhe.